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Mythos Ueberfremdung

Mythos Ueberfremdung

Titel: Mythos Ueberfremdung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Sounders
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noch widerstehen zu können, und die die Zukunft eines großen Teils der übrigen Welt infrage stellen. Die wichtigsten Faktoren sind der demografische Nieder gang, der nicht aufrechtzuerhaltende sozialdemokratische Staat und die kulturelle Erschöpfung. […] Der Islam hat die Jugend und den Willen, Europa hat das Alter und die Sozialhilfe.«
    Mark Steyn
    Haben der Atheismus und der Sozialstaat den Westen in den unfruchtbaren Niedergang geführt und seine entleerten, glaubenslosen Städte der Übernahme durch entschlossene muslimische Gläubige preisgegeben? Das ist eine der beliebtesten Behauptungen der antimuslimischen Autoren, die gerne vortragen, die in Glaubensfragen schwächsten, sozialist ischen und unfruchtbaren Länder des Westens würden der islamischen Dominanz zum Opfer fallen. Diese Hypothese ist ziemlich leicht zu überprüfen. Man muss sich nur die entsprechenden Zahlen ansehen.
    Zunächst einmal sollte man eine Liste der religiösesten Länder des Westens zur Hand nehmen (als Maßstab dient dabei der Prozentsatz der Bevölkerung, der regelmäßig an Gottesdiensten teilnimmt). 33 Polen nimmt hier mit 55 Prozent regelmäßigen Kirchgängern, mehr als dem Doppelten des Weltdurchschnitts von 26 Prozent, eine Spitzenposition ein und lässt sich dabei nur von Irland übertreffen.
    Es folgen die Slowakei (47 Prozent), Portugal (47 Prozent) und Italien (45 Prozent). Andere Untersuchungen belegen eine sehr ausgeprägte Religiosität in Malta (75 Prozent). 34 Die Religion spielt im öffentlichen und politischen Leben all dieser Länder eine große und sichtbare Rolle.
    Dann betrachte man die europäischen Länder mit den niedrigsten Geburtenraten und der am schnellsten abnehmenden und alternden Bevölkerung. Im Wesentlichen hat man die gleiche Liste vor sich. Unter den ersten Zehn stößt man auf Polen (nur 1,3 Kinder pro Familie), die Slowakei (1,3), Malta (1,3), Portugal (1,4) und Italien (1,4). Die religiösesten Länder Europas sind also gerade diejenigen mit den wenigsten Kindern. Die einsame Ausnahme ist Irland, das einen hohen Anteil an Kirchgängern und eine hohe Geburtenrate hat. Ansonsten besteht eine direkte Korrelation zwischen den religiösesten Ländern und den Ländern mit der geringsten Fruchtbarkeit.
    Zu den Staaten mit der höchsten Fruchtbarkeit in Europa zählen andererseits Frankreich (1,97 Kinder), Island (2,1), Dänemark (1,8), Norwegen (1,9) und Schweden (1,9) 4 – und all diese Länder sind entweder skandinavische Sozialdemokratien oder Wohlfahrtsstaaten mit hohen Sozialausgaben. Es sind außerdem die Staaten mit dem höchsten Anteil an Atheisten und dem geringsten Prozentsatz regelmäßiger Got tesdienstbesucher. Auch Großbritannien erscheint auf dieser Liste, mit einer Geburtenrate der nicht muslimischen Bevölkerung von 1,8 und mit eher durchschnittlich ausgeprägter Religiosität. Wenn irgendetwas Europa aushöhlt und anfällig macht für eine Bevölkerungszunahme, die von den Einwanderern ausgeht, dann sind das sicher nicht die Säkularisierung und der überfürsorgliche Staat: Beide wirken, wenn überhaupt, allen falls als Gegenmittel.
    Und die muslimischen Einwanderer lassen sich nicht in den schwachen, alternden Ländern mit niedrigen Geburtenraten nieder, zum Beispiel in Portugal oder der Slowakei. Man findet sie eher in den Ländern mit den höheren Geburtenraten wie Frankreich, Großbritannien und Schweden oder in den Ländern mit einer blühenden Wirtschaft wie Deutschland. Man denke an die zuvor genannten Zahlen, die belegen, dass die Einwanderer meist nur in wirtschaftlich guten Zeiten kommen. Welche Hypothese klingt plausibler: dass muslimische Einwanderer es auf schwache, schutzlose und im Niedergang befindliche Gesellschaften abgesehen ha ben, die sie übernehmen wollen, oder dass sie in die stärksten und attraktivsten Gesellschaften kommen, die sie finden können, um sich dort mit allen Kräften um Aufnahme zu bemühen? Die westlichen Länder ziehen die Menschen nicht wegen ihrer Mängel und Unzulänglichkeiten an – sie locken die Menschen an, weil sie erfolgreich sind.
    2 Die Geburtenrate (Englisch: Total Fertility Rate, TFR) ist eine auf Geburtenstatistiken beruhende Ziffer, die die Gesamtzahl der Kinder angibt, die eine Frau im Lauf ihres Lebens zur Welt bringt – mit anderen Worten: Es ist die Zahl, die die durchschnittliche Familiengröße angibt. Um die Bevölkerungszahl eines Landes stabil zu halten, bedarf es einer Geburtenrate von 2,1. Liegt diese

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