Mythos Ueberfremdung
Entschlossenheit zeigten, gewalttätige und dschihadistische Gruppen und Personen von ihrer Moschee fernzuhalten. Diese Vorgehensweise war umstritten, weil man dafür eng mit religiösen Extremisten zusammenarbeiten musste, deren Ansichten zum sozialen Zusammenleben wahrhaft abstoßend waren und deren ultrakonservative Sicht auf Frauen und Homosexualität von anderen Gruppen innerhalb der muslimischen Gemeinde bekämpft wurden. Aber nach dem, was ich selbst mitverfolgen konnte, schien dieser Ansatz zu wirken und dem Einfluss gewalttätiger Extremisten auf dieses Stadtviertel ein Ende zu bereiten. 21 Wenn der Terrorismus aber kein natürliches Ergebnis extremer muslimischer Glaubensgrundsätze ist – auch nicht derjenigen, die von Fundamentalisten vertreten werden –, kommen wir wohl nicht um den Gedanken herum, dass er dann ein Produkt der dichten Zusammenballungen armer, gesellschaftlich isolierter muslimischer Einwanderer in unseren Städten sein muss. Auch diese Frage wurde schon oft untersucht.
BEHAUPTUNG: Das Wachstum der muslimischen Bevölkerung geht mit einer Zunahme des islamischen Extremismus und Terrorismus einher.
»Der Dschihad kommt durch den gezielten Aufbau der muslimischen Bevölkerungsgruppe in kleinen bis mittelgroßen Städten in aller Stille nach Amerika.«
Pamela Geller
»Worin besteht der gesellschaftliche Nutzen, rückständige Menschen ins Land zu lassen, von denen einige zweifellos Terroristen sind, während andere dann Kinder in die Welt setzen, die zu Terroristen werden?«
Michael Savage
Der islamische Terrorismus im Westen ist im Großen und Ganzen zurückgegangen. Die Zahl der wegen islamistisch motiviertem Terrorismus in Europa angeklagten Menschen fiel von 201 im Jahr 2007 auf 187 (2008) und schließlich auf 110 (2009), um dann 2010 wieder auf 179 anzusteigen. Diese erneute Zunahme ist vor allem mit einer Serie von Verhaftungen in Frankreich zu erklären, die mit einer Zelle von Nordafrikanern verbunden war, die sich auf den Kampf in Afghanistan vorbereiteten. Sie scheint aber keinen Trend zur Zunahme solcher Verfahren darzustellen. 22
In den Vereinigten Staaten entstand der unzutreffende Eindruck, dass der islamische Terrorismus zunehme. Das war vor allem mit drei Ereignissen verbunden, zwischen denen es keine Verbindung gab und die in kurzen Zeitabständen aufeinanderfolgten: die Schießerei vom 5. November 2009 in Fort Hood in Texas, bei der ein Einzeltäter auf einem Militärstützpunkt 13 Menschen tötete; der Fall des »Unterhosenbombers« am 25. November 2009 (ein wohlhabender junger Nigerianer versuchte einen Airbus auf dem Flug von Amsterdam nach Detroit in die Luft zu sprengen); und der gescheiterte Autobombenanschlag auf den Times Square vom 1. Mai 2010, begangen von einem Amerikaner pakistanischer Herkunft, der offensichtlich über Verbindungen zu den Taliban in Pakistan verfügte. Aber islamistischer Terrorismus bleibt nach wie vor eine Seltenheit: Die Zahl muslimischer Amerikaner, die als Terrorismusverdächtige und -täter festgenommen wurden, lag in der Zeit von 2001 bis 2008 im Jahresdurchschnitt bei etwa 14, 6 2009 wurde mit 47 Personen ein Spitzenwert erreicht, was hauptsächlich daran lag, dass 17 Amerikaner somalischer Herkunft verhaftet wurden, die sich der al-Shabaab-Miliz in Somalia angeschlossen hatten. Einige Beobachter äußerten, mit Blick auf diese Zahlen und die schlagzeilenträchtigen Anschläge von 2009 und 2010, die Befürchtung, der Dschihadismus nehme zu. Aber 2010 fiel die Zahl der Terrorismusverhaftungen wieder auf 26, 23 und 2011 ging sie noch einmal auf 20 zurück. 24 Es scheint also keine größere Bewegung zu geben.
Dschihadisten-Anschläge sind im Westen nicht so häufig wie andere Formen des Terrorismus. Im Jahr 2010 wurden in den Vereinigten Staaten 20 Terroranschläge verübt, die nichts mit Muslimen und Islamisten zu tun hatten (die meisten von Rechtsextremisten). In Europa kam es in jenem Jahr zu 3 Anschlägen von Islamisten (alle 3 geschahen in Skandinavien) mit einem Todesopfer, während 160 Anschläge von Separatisten, 45 Gewalttaten von Linksextremen und Anarchisten sowie 41 weitere (meist mit einem Einzelproblem verbundene) Anschläge zu verzeichnen waren. Insgesamt kam es in Europa in den Jahren 2001 bis 2009 zu 65 Terroranschlägen von Dschihadisten, an denen 336 Personen beteiligt waren. Das entspricht weniger als einem Prozent aller Anschläge auf dem Kontinent in diesem Zeitraum. Keine dieser Angaben kann vom Ausmaß
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