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Mythos

Mythos

Titel: Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus C Schulte von Drach
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diese Dinge dort und hier in Peru passiert … Und jetzt lag Arie neben ihr und wollte wieder verschwinden? Van der Merwe streichelte ihren Rücken.
    Sie fällte eine Entscheidung. York würde ihr den Kopf abreißen. Scheiß auf York. Das hier war eigentlich ihre Expedition.
    „Ich möchte, dass du noch bleibst“, flüsterte sie. „Ich möchte, dass du mich begleitest.“
    „Sehenswürdigkeiten anschauen?“ Sacht nahm er ihr Gesicht in die Hände. „Danach ist mir jetzt …“
    „Nein, das war eine Lüge.“ Sie richtete sich auf. „Ich suche hier nach einem Inkaschatz.“
    Van der Merwe schaute sie ungläubig an. „Ein Inkaschatz? Du willst mich bedotten, richtig?“
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Also im Ernst? Du bist auf Schatzsuche?“ Er lachte. „Indiana Jane.“
    Sie stieß ihm wütend die Faust in die Seite. „Mach dich nicht lustig über mich. Ich dürfte dir das gar nicht erzählen. Mein Partner wird stinkwütend sein. Aber ich möchte nicht, dass du jetzt verschwindest.“
    Er drehte sich um und schaute sie ernst an. „Entschuldige.“ Sacht legte er ihr die Fingerspitzen unter das Kinn. „Sag mir mehr über diese Schatz.“
    Sie erzählte ihm von ihrer Arbeit für York in Sevilla, von Belotti, der wegen der Dokumente getötet worden war, von dem Überfall auf sie, der Rettung durch d’Albret und ihrer Flucht aus Sevilla. Und dass sie Angst hatte, der Dieb in Lima könnte es ebenfalls auf den Wegweiser zu dem Schatz abgesehen haben.
    „Vielleicht werde ich noch immer verfolgt“, sagte sie.
    Van der Merwe fuhr sich mit den Händen durch die Haare. „Das ist ja eine irre Geschichte“, sagte er leise.
    Tilly seufzte. „Und? Kommst du mit?“
    Der Niederländer schaute sie an. „Klar komme ich mit“, flüsterte er. „Ich möchte mit dir zusammenbleiben.“ Er grinste. „Und ich kann mir doch eine echte Schatzsuche nicht entgehen lassen.“
    Tilly schlang die Arme um ihn und biss in sein Ohrläppchen. „Aber bilde dir nicht ein, dabei würde etwas für dich herausspringen. Jeder Gewinn gehört der Firma, für die ich arbeite.“
    Freitag, 12. Juni, Jaén, Peru
    Am Abend hockte Brea MacLoughlin in dem kleinen chinesischen Restaurant des Hotels zwischen dem Pool und der Straße. Sie schaute auf, als Arnaud d’Albret und Araoz den Raum betraten. Die beiden Geistlichen setzten sich zu ihr.
    Der junge Franzose hockte zusammengesunken auf seinem Stuhl und stierte auf den kleinen Tisch. Sein Gesicht hatte noch immer die Farbe von feuchtem Kitt.
    In knappen Worten berichtete Araoz der Journalistin, was passiert war, nachdem sie sich in Portachuelo getrennt hatten.
    Bertrand Kardinal Merdrignac war gestorben, noch bevor sie Bagua erreicht hatten. In dem kleinen Ort waren sie in ein furchtbares Chaos geraten. Scharfschützen feuerten vom Dach der Polizeistation, die von aufgebrachten Einwohnern mit Steinen und Molotow-Cocktails beworfen wurde. Araoz war trotzdem bis zum kleinen Krankenhaus vorgedrungen. Doch das Hospital war überfüllt mit Opfern von der Curva del Diablo. Sie waren unverrichteter Dinge nach Jaén zurückgekehrt, hatten die Leiche des Kardinals ins dortige Krankenhaus gebracht, ists gebrader örtlichen Polizei den Vorfall gemeldet, und nun waren sie wieder hier. Merdrignacs Sekretär Monsignore Lassandri hatte völlig aufgelöst begonnen, die Sachen des Kardinals zu packen.
    „Die Polizei hat erste Informationen über … die Ereignisse veröffentlicht“, erklärte Araoz. „Demnach sind 13 Polizisten in der Curva del Diablo und in Bagua gestorben. Außerdem fünf Indigenas und fünf Mestizos. 200 Menschen wurden verletzt.“
    MacLoughlin schüttelte den Kopf. „Das kann ich nicht glauben“, sagte sie. „Es muss mehr Todesopfer unter den Indigenen gegeben haben.“
    „Die Stämme behaupten, die Polizei hätte Tote weggeschafft, um die Opferzahl zu schönen.“ Araoz seufzte. „Ehrlich gesagt, ich kann mir das sogar vorstellen. Ich fürchte, dass es noch mehr Tote gibt.“
    „Und was haben die Behörden über den Tod des Kardinals gesagt?“, fragte MacLoughlin.
    Araoz murmelte etwas.
    Die Journalistin richtete sich auf. „Wie bitte?“
    „Die Behörden haben noch nichts über den Tod des Kardinals gesagt“, wiederholte der Priester. „Die Polizei und die Kirche haben sich darauf verständigt, die Sache nicht an die große Glocke zu hängen.“
    D’Albret schaute ihn ungläubig an. „Das kann nicht Ihr Ernst sein.“
    „Der Bischof hat mit dem Vatikan Kontakt

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