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Mythos

Mythos

Titel: Mythos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus C Schulte von Drach
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Reptil hinunter. „Unglaublich. Das sieht aus, wie ein Dinosaurier, finden Sie nicht?“
    Sie bückte sich und strich sanft über das feine Federkleid des Tieres. Dann betrachtete sie die beängstigenden Krallen an dessen Füßen und blies die Backen auf.
    „Wirklich, wie ein Dinosaurier. Wo sind wir hier gelandet? Jurassic Park?“ Sie schüttelte ungläubig den Kopf. „Ist das so eine Art flugunfähiger Riesen-Hoatzin?“
    Sie richtete sich wieder auf. „Eine bisher unentdeckte Art, und ich schieße das erste Exemplar, das ich sehe, über den Haufen.“ Sie setzte ihren Rucksack ab.
    Tilly griff nach ihrem Arm. „Es gibt hier noch mehr davon“, stieß sie hervor. „Und die bringen Leute um.“
    „Ja, das hätte dieses Biest an Ihnen gerade fast demonstriert.“ Neugierig schaute MacLoughlin Tilly an. „Was machen die Viecher überhaupt hier? Das ist doch eine Cocaplantage. Wahrscheinlich gibt es auch ein Drogenlabor“, stellte sie fest.
    Sie zeigte auf den Hubschrauber. „Hat die Armee das Labor ausgehoben? Wo sind denn die Soldaten? Und wo sind d’Albret und York?“
    Sie schnallte sich den Holstergürtel um, steckte die gesicherte Pistole hinein. Dann schulterte sie wieder ihren Rucksack. „Also, was ist eigentlich hier los?“
    Tilly erzählte der Journalistin leise, was sie und die anderen beobachtet hatten, während sie MacLoughlin in den Wald hineinzog. In Deckung, wie sie hoffte.
    „Es müssen die Basilisken sein, von denen dieser Schweizer Landsknecht vor 500 Jahren berichtet hat. Sie wissen schon, der Mann, dessen Wegbeschreibung wir …“
    „Sie haben in Jaén von ihm gesprochen“, sagte MacLoughlin. „Allerdings habe ich da nichts von Basilisken gehört. Aber wenn Sie damit diesen Dinosaurier meinen … der Name passt.“
    Als Tilly erzählte, dass eines der Tiere eine Armbrust getragen hatte, schüttelte MacLoughlin ungläubig den Kopf. „Das klingt allerdings jetzt sehr …“
    „Aber ich habe es gesehen“, unterbrach Tilly sie unwillig. „Mir ist völlig egal, ob Sie mir das glauben. Die Frage ist, was machen wir jetzt?“
    „Also sind d’Albret und York in die Höhle rein, und diese Viecher sind ihnen gefolgt“, wiederholte sie Tillys Erklärung. „Was halten Sie davon, wenn wir auch reingehen?“
    Tilly blieb stehen und starrte MacLoughlin mit großen Augen an.
    „Schon gut“, sagte MacLoughlin. „Das halten Sie also für keine gute Idee.“
    „Diese Tiere haben mehrere Soldaten getötet“, sagte Tilly. „Es ist ein ganzes Rudel. Die haben auf Rob und Arnaud geschossen. Vielleicht sind die auch schon tot. Ich wäre auch fast tot gewesen. Und Sie fragen, ob wir in diese Höhle reingehen sollen?“
    Sie schüttelte den Kopf und hastete weiter. „s j weiterIch will einfach nur hier weg!“
    Die Journalistin folgte ihr widerwillig. Hier passiert etwas äußerst Ungewöhnliches, dachte sie. Tiere, die wie Dinosaurier aussahen. Tiere, die Menschen angeblich mit Waffen angriffen. Sie würde sich ewig vorwerfen, wenn sie nicht versuchen würde herauszufinden, was da vor sich ging. Und sie begab sich schließlich nicht zum ersten Mal in Gefahr. Sie war nicht hierhergekommen, um gleich mit eingezogenem Schwanz wieder zu verschwinden. Allein dieses seltsame Tier war es wert, genauer untersucht zu werden.
    Tilly drehte sich im Gehen zu ihr um. „Hören Sie“, begann sie, doch weiter kam sie nicht. Unter ihr rutschte der Boden plötzlich weg, die junge Frau stürzte hintenüber. Laub wirbelte hinter ihr her in die tiefe Grube, die sich plötzlich aufgetan hatte.
    MacLoughlin warf sich auf den Boden und sah zu Tilly hinunter. „Was ist passiert? Geht es Ihnen gut?“
    „Alles klar bei mir“, antwortete die Deutsche und rappelte sich wieder auf. „Das war offenbar früher mal eine Falle. Hier stecken angespitzte Pflöcke im Boden, aber die sind völlig morsch und unter mir zerbrochen.“
    Sie schob mit dem Fuß Erde und Laub beiseite. Darunter traten weitere uralte Pflöcke zutage. „Wir haben im Bericht von Ritz auch von solchen Fallen gelesen“, sagte sie nachdenklich. „Allerdings waren die Pflöcke damals vergiftet.“
    Sie rieb sich die Schulter. „Ich hoffe, das Zeug wirkt heute nicht mehr. Ich habe mich nämlich an einer der Spitzen gestoßen.“
    Sie untersuchte den Stoff ihres Hemdes. Erleichtert stellte sie fest, dass das Holz nicht hindurchgedrungen war. Sie räumte einige alte Äste beiseite, um an der Wand hinaufzuklettern. Dann hielt sie inne.
    „Hier ist

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