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Nach all den Jahrmilliarden

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Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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As­te­ro­id
     
    Un­ser stän­dig miß­traui­scher Dr. Horkkk glaub­te noch ei­ni­ge Ta­ge lang, der Ro­bo­ter hät­te uns an­ge­lo­gen und woll­te uns die Po­si­ti­on der Hei­mat­welt der Er­ha­be­nen ab­sicht­lich nicht preis­ge­ben. Wir an­de­ren, al­len vor­an Pi­la­zi­nool, sind an­de­rer Mei­nung.
    Pi­la­zi­nool ist der in­tui­ti­ven An­sicht, der Ro­bo­ter sei gar nicht da­zu in der La­ge zu lü­gen. Er be­haup­te­te, er hät­te nicht an­ge­bo­ten, nach der Hei­mat­son­ne sei­ner Her­ren Aus­schau zu hal­ten, wenn er nicht wirk­lich be­ab­sich­tigt hät­te, sie uns zu zei­gen. Und die Ver­zweif­lung und Ver­wir­rung des Ro­bo­ters, als er die­sen Stern nicht hat­te fin­den kön­nen, wa­ren un­miß­ver­ständ­lich ge­we­sen. Dihn Ru­uu war nicht da­zu kon­stru­iert, viel Ge­fühl zu zei­gen. Aber er war er­schüt­tert ge­we­sen, als er in die Gruft zu­rück­kehr­te.
    Wo­hin ist der Stern ver­schwun­den?
    Viel­leicht liegt Saul mit sei­ner Su­per­no­va-Theo­rie rich­tig. Bis­her hat nie­mand ei­ne bes­se­re Ver­mu­tung ge­äu­ßert. Wenn es stimmt, dann ist das ei­ne ziem­lich nie­der­schmet­tern­de Neu­ig­keit für uns, da es da­mit so gut wie aus­sichts­los ge­wor­den ist, den Zen­tral­pla­ne­ten des Im­pe­ri­ums der Er­ha­be­nen zu fin­den und dort Aus­gra­bun­gen durch­zu­füh­ren. Ei­ne Welt, die von ei­ner Su­per­no­va ge­bra­ten wur­de, ist nach­her im all­ge­mei­nen kaum noch von Nut­zen für die Ar­chäo­lo­gie.
    Nach sei­ner be­stür­zen­den Ent­de­ckung hat der Ro­bo­ter an­dert­halb Ta­ge an sei­nen In­stru­men­ten ver­bracht. Er igno­rier­te uns voll­kom­men. Er stand an der Rück­wand der Gruft, spiel­te an Ska­len her­um und tas­te­te in ei­ner ver­zwei­fel­ten Su­che nach In­for­ma­tio­nen al­le Da­ten­ter­mi­nals ab. Ich glau­be, er such­te nach von an­de­ren Ge­schöp­fen sei­ner Art aus­ge­sand­ten und auf­ge­zeich­ne­ten Nach­rich­ten, die mög­li­cher­wei­se wäh­rend sei­ner Hun­der­te von Mil­lio­nen Jah­ren dau­ern­den Hi­ber­na­ti­on hier ein­tra­fen – ir­gend et­was, das die un­er­klär­li­che Ka­ta­stro­phe er­klä­ren konn­te, die über die Er­ha­be­nen her­ein­brach. Aber of­fen­bar hat­te er da­bei nicht viel Er­folg.
    Wäh­rend die­ser Zeit hiel­ten wir uns von ihm fern. Viel­leicht kann selbst ein Ro­bo­ter Kum­mer emp­fin­den. Und Dihn Ru­uu hat­te of­fen­sicht­lich sei­ne Schöp­fer ver­lo­ren, sei­nen gan­zen Le­bens­zweck. Er hat­te Zu­rück­ge­zo­gen­heit ver­dient, um einen Weg zu fin­den, mit den Ver­än­de­run­gen zu­recht­zu­kom­men, de­nen das Uni­ver­sum un­ter­wor­fen wor­den war.
    Dann kam Dihn Ru­uu zu uns. Leroy Chang sah den Ro­bo­ter ge­dul­dig ne­ben der Fäh­re ste­hen, und wir stie­gen aus. Er kon­sul­tier­te die Über­set­zungs­ma­schi­ne, die er bei sich hat­te, be­trach­te­te ei­ne gan­ze Zeit­lang die flie­ßen­den Hie­ro­gly­phen und sprach dann schließ­lich zu uns: „Be­sit­zen Sie den Stern­flug? Die Mög­lich­keit, schnel­ler als das Licht zu sein?“
    „Wir nen­nen es Ul­tra­rau­man­trieb“, ant­wor­te­te Dr. Schein. „Wir ha­ben die­se Mög­lich­keit, ja.“
    „Gut. Nicht weit von hier ent­fernt be­fin­det sich ein Pla­net, auf dem die Mirt Korp Ahm ei­ne große Ko­lo­nie er­rich­te­ten. Viel­leicht kön­nen Sie mich dort­hin brin­gen. Ich muß ei­ne Men­ge ver­ste­hen ler­nen, und das ist der nächs­te Ort, an dem ich da­mit be­gin­nen kann.“
    „Wie weit von hier?“ frag­te Pi­la­zi­nool. „In be­zug auf die Stre­cke, die das Licht in ei­nem Jahr zu­rück­legt.“
    Dihn Ru­uu hielt kurz für ei­ne die­ser er­staun­lich ra­schen Be­rech­nun­gen in­ne. „Sie­ben­und­drei­ßig­mal die Rei­se des Lichts in ei­nem Jahr.“
    „Sie­ben­und­drei­ßig Licht­jah­re“, wie­der­hol­te Dr. Schein. „Das dürf­te nicht all­zu teu­er sein. Es müß­te zu schaf­fen sein. So­bald der Kreu­zer hier­her zu­rück­kommt, um uns ab­zu­ho­len …“
    „Viel­leicht brau­chen wir nicht ein­mal dort hin­zu­flie­gen“, sag­te der Ro­bo­ter. „Ha­ben Sie die Mög­lich­keit, Mit­tei­lun­gen schnel­ler als das Licht zu

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