Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
Vom Netzwerk:
be­lei­digt füh­len wer­de, wenn ih­nen die jun­gen Da­men nicht die an­ge­mes­se­ne Zu­rück­hal­tung zu­kom­men lie­ßen.
    Und da­mit war das Pro­blem ge­löst. Zu was für ei­nem Hau­fen von Ver­rück­ten wir Ter­ra­ner doch bei solch über­kom­me­nen Schwach­sin­nig­kei­ten wer­den kön­nen!
    Wir vier Män­ner be­ka­men Mir­rik den Bull­do­zer als Schlaf­ge­nos­sen, da bei den an­de­ren für ihn nicht ge­nug Platz war. Jan und Kel­ly schlie­fen bei Dr. Horkkk, Pi­la­zi­nool, 408b und Steen Steen. Und so­weit ich weiß, fin­den dort drü­ben je­de Nacht wil­de Or­gi­en statt.
    Ich schlief schlecht. Es war nicht nur Mir­riks Duft, an den ich mich mit der Zeit ge­wöh­nen wer­de, son­dern die Auf­re­gung, die mich er­faßt hat­te. Nur hun­dert Me­ter ent­fernt von ei­nem kost­ba­ren, ei­ne Mil­li­ar­de Jah­re al­ten Schatz zu schla­fen, in dem sich die Ar­te­fak­te der mäch­tigs­ten und hoch­ent­wi­ckelts­ten Ras­se des gan­zen Uni­ver­sums sta­peln. Wel­che Wun­der er­war­ten uns in je­nem Hang?
    Ich wer­de es bald wis­sen. Es ist jetzt früh am Mor­gen. Blas­ses, trü­bes Licht si­ckert über den Ho­ri­zont. In un­se­rer Schlaf­bla­se war ich als ers­ter auf den Bei­nen. Doch als ich nach drau­ßen kam, ent­deck­te ich Dr. Horkkk, der sich mit ei­ner selt­sa­men Art von Gym­nas­tik be­schäf­tig­te. Pi­la­zi­nool saß auf dem Bo­den, de­mon­tiert bis auf den Tor­so und einen Arm, und po­lier­te sei­ne ab­ge­schraub­ten Glie­der. 408b me­di­tier­te. Die­se Ali­ens brau­chen nicht viel Schlaf.
    In ei­ner Stun­de ma­chen wir uns an die Un­ter­su­chung der Fund­stel­le. Al­les wei­te­re spä­ter.

 
3
     
    23. Au­gust (glau­be ich) 2375
    Hig­by V
     
    Ei­ne Wo­che sind wir nun schon da­bei. Kein Glück. Ich glau­be fast, man hat uns zum Nar­ren ge­hal­ten.
    Die Fund­stel­le liegt di­rekt am Hang und ist durch die kürz­lich er­folg­te Ero­si­on zu­ta­ge ge­för­dert wor­den – aber ich glau­be, das sag­te ich be­reits. Als die Er­ha­be­nen ihr La­ger auf Hig­by V er­rich­te­ten, gab es die obers­ten vier­zig Me­ter des Bo­dens hier noch nicht: Das gan­ze san­di­ge und kie­si­ge Erd­reich hat sich in den Jahr­mil­lio­nen nach ih­rer Zeit auf­ge­schich­tet, an­ge­häuft von den Win­den und Re­gen­flu­ten je­ner längst ver­gan­ge­nen Ta­ge, als die­ser Pla­net noch ein Wet­ter be­saß. Dann, nach­dem wir hier­her­ge­kom­men sind und das Wet­ter wie­der ein­ge­führt ha­ben, be­gann die obers­te Bo­den­schicht zu ero­die­ren, was im letz­ten Jahr schließ­lich zur Ent­de­ckung der cha­rak­te­ris­ti­schen Ar­te­fak­te der Er­ha­be­nen ge­führt hat. Gut.
    Im letz­ten Jahr ka­men dann Dr. Schein und ei­ni­ge ge­ra­de pro­mo­vier­te Stu­den­ten von Mar­sport hier­her, um die vor­be­rei­ten­den Un­ter­su­chun­gen durch­zu­füh­ren. Sie setz­ten Neu­tri­no-Ma­gne­to­me­ter und So­nar­son­den und Dichte­sen­so­ren ein und be­rech­ne­ten, daß die Fund­stel­le von Hin­ter­las­sen­schaf­ten der Er­ha­be­nen ei­ne große lin­sen- und trich­ter­för­mi­ge Zo­ne um­faßt, die bis tief in den Hang hin­ein­reicht. Gut. Sie be­deck­ten die gan­ze Fund­stel­le mit ei­nem Wet­ter­schild aus Kunst­stoff und gin­gen fort, um die Gel­der für ein um­fang­rei­ches Aus­gra­bungs­un­ter­neh­men zu be­schaf­fen, an dem ich teil­neh­men darf. Gut. Hier sind wir. Gut. Wir ha­ben die üb­li­chen Neu­ver­mes­sungs­ar­bei­ten in An­griff ge­nom­men. Gut. Gut. Gut. Wir ste­hen noch im­mer mit lee­ren Hän­den da. Ganz und gar nicht gut.
    Ich weiß nicht, was ver­kehrt läuft.
    Im Grun­de ge­nom­men ha­ben wir fol­gen­des zu tun: Wir müs­sen die Hü­gel­kup­pe ganz vor­sich­tig ab­tra­gen, um das frei­zu­le­gen, was vor ei­ner Mil­li­ar­de Jah­ren die Ober­flä­che des Bo­dens ge­we­sen ist. Dann gra­ben wir uns vor­sich­tig tiefer, Schicht um Schicht, bis zum Vor­kom­men der Er­ha­be­nen-Ar­te­fak­te. Dann ho­len wir al­les ganz vor­sich­tig her­aus, Stück für Stück, und ver­zeich­nen die re­la­ti­ven Po­si­tio­nen der Fun­de auf ein Dut­zend ver­schie­de­ne Ar­ten. Wenn wir vor­sich­tig ge­nug sind, könn­ten wir hier et­was

Weitere Kostenlose Bücher