Nach all den Jahrmilliarden
beleidigt fühlen werde, wenn ihnen die jungen Damen nicht die angemessene Zurückhaltung zukommen ließen.
Und damit war das Problem gelöst. Zu was für einem Haufen von Verrückten wir Terraner doch bei solch überkommenen Schwachsinnigkeiten werden können!
Wir vier Männer bekamen Mirrik den Bulldozer als Schlafgenossen, da bei den anderen für ihn nicht genug Platz war. Jan und Kelly schliefen bei Dr. Horkkk, Pilazinool, 408b und Steen Steen. Und soweit ich weiß, finden dort drüben jede Nacht wilde Orgien statt.
Ich schlief schlecht. Es war nicht nur Mirriks Duft, an den ich mich mit der Zeit gewöhnen werde, sondern die Aufregung, die mich erfaßt hatte. Nur hundert Meter entfernt von einem kostbaren, eine Milliarde Jahre alten Schatz zu schlafen, in dem sich die Artefakte der mächtigsten und hochentwickeltsten Rasse des ganzen Universums stapeln. Welche Wunder erwarten uns in jenem Hang?
Ich werde es bald wissen. Es ist jetzt früh am Morgen. Blasses, trübes Licht sickert über den Horizont. In unserer Schlafblase war ich als erster auf den Beinen. Doch als ich nach draußen kam, entdeckte ich Dr. Horkkk, der sich mit einer seltsamen Art von Gymnastik beschäftigte. Pilazinool saß auf dem Boden, demontiert bis auf den Torso und einen Arm, und polierte seine abgeschraubten Glieder. 408b meditierte. Diese Aliens brauchen nicht viel Schlaf.
In einer Stunde machen wir uns an die Untersuchung der Fundstelle. Alles weitere später.
3
23. August (glaube ich) 2375
Higby V
Eine Woche sind wir nun schon dabei. Kein Glück. Ich glaube fast, man hat uns zum Narren gehalten.
Die Fundstelle liegt direkt am Hang und ist durch die kürzlich erfolgte Erosion zutage gefördert worden – aber ich glaube, das sagte ich bereits. Als die Erhabenen ihr Lager auf Higby V errichteten, gab es die obersten vierzig Meter des Bodens hier noch nicht: Das ganze sandige und kiesige Erdreich hat sich in den Jahrmillionen nach ihrer Zeit aufgeschichtet, angehäuft von den Winden und Regenfluten jener längst vergangenen Tage, als dieser Planet noch ein Wetter besaß. Dann, nachdem wir hierhergekommen sind und das Wetter wieder eingeführt haben, begann die oberste Bodenschicht zu erodieren, was im letzten Jahr schließlich zur Entdeckung der charakteristischen Artefakte der Erhabenen geführt hat. Gut.
Im letzten Jahr kamen dann Dr. Schein und einige gerade promovierte Studenten von Marsport hierher, um die vorbereitenden Untersuchungen durchzuführen. Sie setzten Neutrino-Magnetometer und Sonarsonden und Dichtesensoren ein und berechneten, daß die Fundstelle von Hinterlassenschaften der Erhabenen eine große linsen- und trichterförmige Zone umfaßt, die bis tief in den Hang hineinreicht. Gut. Sie bedeckten die ganze Fundstelle mit einem Wetterschild aus Kunststoff und gingen fort, um die Gelder für ein umfangreiches Ausgrabungsunternehmen zu beschaffen, an dem ich teilnehmen darf. Gut. Hier sind wir. Gut. Wir haben die üblichen Neuvermessungsarbeiten in Angriff genommen. Gut. Gut. Gut. Wir stehen noch immer mit leeren Händen da. Ganz und gar nicht gut.
Ich weiß nicht, was verkehrt läuft.
Im Grunde genommen haben wir folgendes zu tun: Wir müssen die Hügelkuppe ganz vorsichtig abtragen, um das freizulegen, was vor einer Milliarde Jahren die Oberfläche des Bodens gewesen ist. Dann graben wir uns vorsichtig tiefer, Schicht um Schicht, bis zum Vorkommen der Erhabenen-Artefakte. Dann holen wir alles ganz vorsichtig heraus, Stück für Stück, und verzeichnen die relativen Positionen der Funde auf ein Dutzend verschiedene Arten. Wenn wir vorsichtig genug sind, könnten wir hier etwas
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