Nach all den Jahrmilliarden
hatte. „Ich habe Einblick gehabt in wirkliche Weisheit!“ brüllte er. „Ich habe die Offenbarung gesehen!“
Er wirbelte herum, und sein Schwanz schleuderte meine Erhabenen-Kugel zu Boden.
Sie prallte zurück. Sie gab ein protestierendes, durchdringendes Knirschen von sich.
Und sie schaltete sich ein. Mirrik hatte einen festgeklemmten Schalter gelöst.
Zunächst wußten wir das nicht. Wir konnten nicht verstehen, was geschah. Mirriks gewaltiges Hinterteil war plötzlich grün anstatt so blau wie sonst, und auf seiner Haut begannen Bilder zu erscheinen und sich zu bewegen. Das war völlig rätselhaft. Doch einen Augenblick später begann ich zu begreifen, daß er als Leinwand für projizierte Abbildungen diente und daß die Bilder aus der Kugel stammten.
Dann erweiterte sich der Projektionsbereich und umfaßte das ganze Laboratorium. Seltsame und bizarre Gestalten glitten über die Wände, flossen auseinander und wieder zusammen. Beängstigende Szenerien schimmerten in der Luft.
„Raus hier!“ befahl Dr. Schein. „Alle raus! Schnell!“
Durch die Art und Weise, wie er dies sagte, gewann ich den Eindruck, irgend etwas drohe zu explodieren. Mirrik muß das ebenfalls angenommen haben, denn er wandte sich um und floh in vollem Galopp. Wir anderen folgten ihm, bis auf Dr. Schein, Dr. Horkkk und Pilazinool, der die Tür des Laboratoriums hinter uns zuknallte und verriegelte. Draußen bildeten wir wie benommen eine kleine Gruppe und versuchten zu verstehen, was passiert war. Mirrik war dadurch sogar wieder nüchtern geworden. Er schwankte umher, ließ sich zu Boden fallen, schüttelte den Kopf und klopfte mit den Stoßzähnen.
Eine Stunde später durften wir wieder ins Laboratorium hinein.
„Hier ist er!“ rief Dr. Schein aus, als ich eintrat. „Der Entdecker höchstpersönlich!“ Dann kam Mirrik herein und sah sich ein wenig schüchtern um. „Und dort ist derjenige, der sie eingeschaltet hat!“
So wurde mir schließlich doch noch ein wenig Anerkennung zuteil. Und ich vermute, man verzieh mir auch die überstürzte Hast, mit der ich die Kugel aus dem Boden geholt hatte. Auch Mirrik wurde für sein berserkerartiges Betragen amnestiert. Wer wollte jemandem noch etwas nachtragen, in einem solchen Augenblick?
Die Kugel lag auf einer Werkbank, in jenem Teil des Laboratoriums, wo man die Inschriftsknoten aufgestapelt hatte. Sie war ganz rund und sah mehr nach einer Art Skulptur als einer Maschine aus … bis auf die Kontrollapparaturen auf der einen Seite. In den glatten Bereichen zwischen den herausragenden Hebeln und Tasten und Knöpfen konnte ich mein eigenes Spiegelbild sehen, verzerrt und in die Länge gezogen, als betrachtete ich mich in einem Zerrspiegelkabinett.
Dr. Schein hatte alle zur Vorführung bestellt. In seinem Gesicht lag dieser Dies-ist-eine-GROSSE-Sache-Ausdruck. Der nervöse kleine Dr. Horkkk schien ganz aus dem Häuschen zu sein. Pilazinool hatte sich nicht nur demontiert, wie es in aufregenden Augenblicken seine Angewohnheit war, sondern er hatte sich auch verkehrt wieder zusammengesetzt, mit der linken Hand am rechten Arm und so weiter. Ich brauchte eine Weile, um herauszufinden, warum er so seltsam aussah.
Auf ein Zeichen von Dr. Schein hin trat 408b lässig vor. Seine Augen zwinkerten in rascher Folge, jeweils drei auf einmal, und das bedeutete, daß es im Innern des bellatrixanischen Gehirns wirklich auf Hochtouren arbeitete. Es nickte ruckartig, öffnete und schloß seinen Schnabel einige Male und sagte dann schließlich: „Ich kann nur sehr wenig erklären, da ich nur sehr wenig verstehe. Das Gerät, das Sie vor sich sehen, funktioniert als ein Projektor,
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