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Nach all den Jahrmilliarden

Nach all den Jahrmilliarden

Titel: Nach all den Jahrmilliarden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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muß.
    Ich glau­be, das Pro­blem mit ei­ner erns­ten und tief­ge­hen­den Dis­kus­si­on be­steht dar­in, daß es letzt­lich schwie­rig wird, sie wei­ter­zu­füh­ren, wenn sich die Teil­neh­mer der Un­ter­re­dung nicht son­der­lich gut ken­nen. Wir un­ter­nah­men den ernst­haf­ten Ver­such, über Va­ters Feind­se­lig­keit mei­ner Zu­wen­dung der Ar­chäo­lo­gie ge­gen­über zu spre­chen, und wir schnit­ten auch an­de­re nicht min­der be­deut­sa­me The­men an, doch die At­mo­sphä­re großer Ernst­haf­tig­keit be­gann uns zu de­pri­mie­ren. Ich muß­te et­was tun. Ent­we­der mich an Jan her­an­ma­chen, was nach all dem tief­sin­ni­gen Ge­re­de noch we­ni­ger an­ge­bracht schi­en, oder aus­stei­gen und vor­ge­ben, ich könn­te et­was un­ter­neh­men, um den Mo­tor wie­der in Gang zu brin­gen. Ich stieg aus.
    „Warum willst du jetzt den ed­len Rit­ter spie­len?“ sag­te Jan. „Du weißt, daß du nichts tun kannst, um den Mo­tor zu re­pa­rie­ren. Es sei denn, du reibst dei­ne Fin­ger an­ein­an­der und kannst da­mit ein paar Watt in die Bat­te­rie sprit­zen.“
    Ich stand im Re­gen und lä­chel­te ihr ge­zwun­gen zu. „Viel­leicht sit­zen wir hier ei­ne gan­ze Wo­che fest“, gab ich zu­rück.
    „Tat­säch­lich? Sie wer­den uns ei­ne Ret­tungs­mann­schaft schi­cken. Komm, steig wie­der ein.“
    Ich stieg wie­der ein, und ei­ne Mi­nu­te spä­ter tauch­te ein Mi­li­tär­last­wa­gen auf. Drei Sol­da­ten sa­ßen vorn. Sie hiel­ten an, als sie be­grif­fen, daß wir lie­gen­ge­blie­ben wa­ren, und sie wur­den na­tür­lich sehr zu­vor­kom­mend, als sie Jan ent­deck­ten. (Mäd­chen mit ih­ren For­men sind auf die­sem er­bärm­li­chen Au­ßen­pos­ten des Ter­ra­ni­schen Em­pi­res au­ßer­or­dent­lich sel­ten.) Lüs­tern schlu­gen sie vor, sie sol­le zu­sam­men mit ih­nen zur Stadt fah­ren, wäh­rend ich hier­blieb, um den Ren­ner im Au­ge zu be­hal­ten. Sie wirk­ten be­lei­digt, als Jan ge­gen die­se Idee Ein­spruch er­hob. Ich zog mir ei­ni­ge ver­drieß­li­che Bli­cke zu, aus de­nen of­fe­ner Neid sprach. Ver­mut­lich nah­men sie an, Jan und ich hät­ten uns lei­den­schaft­lich ge­liebt, wäh­rend wir auf Hil­fe war­te­ten. Soll­ten sie schmo­ren.
    Schließ­lich nah­men sie uns zur Stadt mit.
    Und auch dort wa­ren ver­drieß­li­che Bli­cke an der Ta­ges­ord­nung. Wir gin­gen ge­ra­de­wegs zum Nach­rich­ten­bü­ro, und na­tür­lich war der dienst­ha­ben­de Te­le­path Miß Uni­ver­sum selbst, Mar­ge Hot­ch­kiss, de­ren son­nen­heißem Char­me kein Mann wi­der­ste­hen kann. Sie schlen­der­te zum Schal­ter her­über und mein­te: „Na? Was liegt an?“
    „Wir ha­ben hier ei­ne Pres­se­mit­tei­lung, die her­aus­ge­ge­ben wer­den soll. Sie müß­te an den nächs­ten TP-Auf­nah­me­punkt des Ga­lak­ti­schen Nach­rich­ten-Diens­tes über­tra­gen wer­den.“
    „Gut, in Ord­nung.“ Sie kon­sul­tier­te ei­ne Preis­lis­te. „Macht fünf­hun­dert Kre­dit­ein­hei­ten, Dau­men auf die Plat­te.“
    Ich starr­te auf das Com­pu­ter­ter­mi­nal ih­res Schreib­ti­sches. „Ich bin nicht be­fugt, Rech­nun­gen zu be­glei­chen.“
    „Sie wol­len sich wirk­lich über mich lus­tig ma­chen, nicht wahr? Warum ha­ben sie nicht je­man­den mit re­gis­trier­tem Dau­men­ab­druck ge­schickt?“
    „GND wird ein R-Ge­spräch von uns an­neh­men“, er­klär­te ich. „Es ist be­reits al­les ar­ran­giert.“
    Die­se Hot­ch­kiss wur­de noch mür­ri­scher. „Wo­her soll ich das wis­sen?“
    „Aber …“
    „Ich soll mir die Mü­he ma­chen, ei­ne Ver­bin­dung her­zu­stel­len und zu fra­gen, ob sie ein R-Ge­spräch von Ih­nen an­neh­men. Was aber, wenn sie nein sa­gen? Dann ha­be ich ei­ne gan­ze Men­ge TP-Ener­gie ver­schwen­det. Ich bin kei­ne gott­ver­damm­te Ma­schi­ne, Söhn­chen. Sie wol­len ein Ge­spräch füh­ren, al­so be­zah­len Sie auch da­für.“
    Und sie lach­te höh­nisch. Wie die He­xe in ei­nem mit­tel­al­ter­li­chen Me­lo­dra­ma. Ich bin noch nie­mals zu­vor höh­nisch aus­ge­lacht wor­den. Sie ist wirk­lich ei­ne Ex­per­tin im höh­ni­schen La­chen. Muß ei­ne Men­ge Pra­xis ge­habt ha­ben.
    Wäh­rend die­ses Wort­wech­sels stand

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