Nach all den Jahrmilliarden
muß.
Ich glaube, das Problem mit einer ernsten und tiefgehenden Diskussion besteht darin, daß es letztlich schwierig wird, sie weiterzuführen, wenn sich die Teilnehmer der Unterredung nicht sonderlich gut kennen. Wir unternahmen den ernsthaften Versuch, über Vaters Feindseligkeit meiner Zuwendung der Archäologie gegenüber zu sprechen, und wir schnitten auch andere nicht minder bedeutsame Themen an, doch die Atmosphäre großer Ernsthaftigkeit begann uns zu deprimieren. Ich mußte etwas tun. Entweder mich an Jan heranmachen, was nach all dem tiefsinnigen Gerede noch weniger angebracht schien, oder aussteigen und vorgeben, ich könnte etwas unternehmen, um den Motor wieder in Gang zu bringen. Ich stieg aus.
„Warum willst du jetzt den edlen Ritter spielen?“ sagte Jan. „Du weißt, daß du nichts tun kannst, um den Motor zu reparieren. Es sei denn, du reibst deine Finger aneinander und kannst damit ein paar Watt in die Batterie spritzen.“
Ich stand im Regen und lächelte ihr gezwungen zu. „Vielleicht sitzen wir hier eine ganze Woche fest“, gab ich zurück.
„Tatsächlich? Sie werden uns eine Rettungsmannschaft schicken. Komm, steig wieder ein.“
Ich stieg wieder ein, und eine Minute später tauchte ein Militärlastwagen auf. Drei Soldaten saßen vorn. Sie hielten an, als sie begriffen, daß wir liegengeblieben waren, und sie wurden natürlich sehr zuvorkommend, als sie Jan entdeckten. (Mädchen mit ihren Formen sind auf diesem erbärmlichen Außenposten des Terranischen Empires außerordentlich selten.) Lüstern schlugen sie vor, sie solle zusammen mit ihnen zur Stadt fahren, während ich hierblieb, um den Renner im Auge zu behalten. Sie wirkten beleidigt, als Jan gegen diese Idee Einspruch erhob. Ich zog mir einige verdrießliche Blicke zu, aus denen offener Neid sprach. Vermutlich nahmen sie an, Jan und ich hätten uns leidenschaftlich geliebt, während wir auf Hilfe warteten. Sollten sie schmoren.
Schließlich nahmen sie uns zur Stadt mit.
Und auch dort waren verdrießliche Blicke an der Tagesordnung. Wir gingen geradewegs zum Nachrichtenbüro, und natürlich war der diensthabende Telepath Miß Universum selbst, Marge Hotchkiss, deren sonnenheißem Charme kein Mann widerstehen kann. Sie schlenderte zum Schalter herüber und meinte: „Na? Was liegt an?“
„Wir haben hier eine Pressemitteilung, die herausgegeben werden soll. Sie müßte an den nächsten TP-Aufnahmepunkt des Galaktischen Nachrichten-Dienstes übertragen werden.“
„Gut, in Ordnung.“ Sie konsultierte eine Preisliste. „Macht fünfhundert Krediteinheiten, Daumen auf die Platte.“
Ich starrte auf das Computerterminal ihres Schreibtisches. „Ich bin nicht befugt, Rechnungen zu begleichen.“
„Sie wollen sich wirklich über mich lustig machen, nicht wahr? Warum haben sie nicht jemanden mit registriertem Daumenabdruck geschickt?“
„GND wird ein R-Gespräch von uns annehmen“, erklärte ich. „Es ist bereits alles arrangiert.“
Diese Hotchkiss wurde noch mürrischer. „Woher soll ich das wissen?“
„Aber …“
„Ich soll mir die Mühe machen, eine Verbindung herzustellen und zu fragen, ob sie ein R-Gespräch von Ihnen annehmen. Was aber, wenn sie nein sagen? Dann habe ich eine ganze Menge TP-Energie verschwendet. Ich bin keine gottverdammte Maschine, Söhnchen. Sie wollen ein Gespräch führen, also bezahlen Sie auch dafür.“
Und sie lachte höhnisch. Wie die Hexe in einem mittelalterlichen Melodrama. Ich bin noch niemals zuvor höhnisch ausgelacht worden. Sie ist wirklich eine Expertin im höhnischen Lachen. Muß eine Menge Praxis gehabt haben.
Während dieses Wortwechsels stand
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