Nach der Hölle links (German Edition)
Sascha kurz vor der Auflösung war. Schon früher wurde er immer auf erregende Weise verzweifelt, wenn er sich verlor und fürchtete, dass ihm vorher die Reize gestohlen wurden.
Manisch küssten sie sich. Sie stürzten auf den Abgrund zu, aber sie rasten Seite an Seite. Andreas spürte es hinter seiner Stirn und in seinem Bauch brennen. Die Flammen breiteten sich aus, ergriffen ihn und brachten Eis mit sich, das sich kühlend auf seine Wunden legte.
Verglühen und erfrieren zugleich. Küssen, weil er nicht schreien wollte. Kneifen, weil er nicht sanft sein konnte.
In Saschas Hand bewegten sie sich gegeneinander. Andreas brauchte ihn so sehr, konnte gar nicht anders, als es ihm zu danken, indem er ihn tiefer küsste. Ihm erst erlaubte, sich von ihm zu lösen, als Sascha den Kopf in den Nacken warf und den Mund zu einem stummen Schrei öffnete.
Er bebte, er krampfte. Seine Hand kam zum Stillstand, aber kein Laut löste sich aus der Kehle. Es war das Erotischste, was Andreas je gesehen hatte. Frische Feuchtigkeit rann an ihm herab, tropfte in ihr Schamhaar. Er sah Sascha die letzten Tropfen aus der Eichel melken und auf seinem eigenen Glied verteilen. Die Berührungen wirkten gedankenverloren, doch Andreas hatte keinen Zweifel daran, dass Sascha genau wusste, was er ihm antat.
Dass seine Vermutung richtig war, zeigte sich, als Sascha nach kurzer Zeit aufsah und mit einem wölfischen Grinsen meinte: »Sag bitte.«
Trotz der Erregung, die sich als heißer Strom durch seine Beine schob, musste Andreas lächeln. Ohne zu zögern, neigte er den Mund an Saschas Ohr und küsste die empfindliche Stelle dahinter, bevor er flüsterte: »Bitte.«
»Bitte was?«, reizte Sascha seine Notlage aus.
Andreas seufzte: »Bitte, lass mich kommen. Mach’s mir.«
Saschas Antwort klang belegt: »Geht doch.«
Dieses Mal lag nur sein eigenes Glied in der reibenden Hand, was Andreas bedauerlich fand. Aber er war zu weit und zu aufgepeitscht, um zu warten, bis Sascha seine Empfindlichkeit überwunden hatte. Ein weiteres Mal seufzte Andreas wohlig auf, bevor er die Stirn an Saschas Hals drängte und sich dessen Berührungen überließ.
Seltsam intensiv und viel zu langsam fühlte er es in sich hochsteigen. Es war, als bräuchte es an diesem Morgen doppelt so viele Bewegungen, um seine Lust aus ihm hervorzulocken. Unter anderen Umständen hätte es ihn irritiert, aber heute war er froh, dass er länger genießen konnte. Dass er nicht zu schnell auf Saschas Hände verzichten musste.
Als Andreas das Ziel erreichte, überwältigte ihn ein nie gekanntes Glücksgefühl. Weder explodierte er, noch sah er Sterne. Stattdessen kroch eine heiße Woge durch jeden Zentimeter seines Körpers, berührte ihn geradezu sanft von innen heraus, während sein Sperma aus ihm herausfloss. Die Wärme summte in ihm und stahl sich in jeden noch so winzigen Winkel. Seine Knochen wurden weich, die Muskeln gehorchten ihm nicht länger.
Er fiel vornüber und drückte die Nase an Saschas Brust, war zufrieden damit, dort einen Platz zu finden. Er spürte kaum, dass sie sich nach hinten neigten. Wollte sich nie wieder bewegen und schnurrte wie ein zu groß geratener Kater, als er festgehalten wurde.
Andreas liebte den Geruch, der sie umgab. Er war so vertraut, so sehr das, was ihm all die Jahre gefehlt hatte. Er wollte sich nicht davon lösen müssen und wehrte sich, als ihn behutsame Hände von Saschas Körper schieben wollten.
»Wir können hier nicht einschlafen«, lallte es in seinen Haaren. »Wir fallen raus.«
»Nicht gehen«, fasste Andreas in nur zwei Worten zusammen, was ihn mehr als alles andere bewegte.
Sascha lachte erstickt auf. »Nein, nie. Nie wieder.«
Wie es ihm gelang, sie beide aus der Hängematte zu bugsieren und die wenigen Schritte zu ihrer Kissenburg zu überwinden, wusste Andreas nicht. Sascha schob ihn zuerst von sich herunter und anschließend in die Senkrechte. Eng umschlungen torkelten sie vorwärts und gingen in die Knie, kaum dass sie die Polster berührten. Die Decke wurde über sie gezogen. Sascha machte Anstalten, sich seitlich an Andreas zu schmiegen. Davon wollte der nichts wissen.
Störrisch schob er Sascha auf den Rücken und gab keine Ruhe, bis er lang ausgestreckt auf ihm lag; die Beine zwischen Saschas geöffneten Schenkeln, das Gesicht an dessen Hals gedrückt.
Arme legten sich um Andreas’ Rücken. Rechts, links und unter ihnen verhinderten die Polster, dass sie sich blaue Flecken holten. Die Sonne kam herum und
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