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Nach Diktat verblichen

Nach Diktat verblichen

Titel: Nach Diktat verblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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mein Bester«, versetzte ich. »Mein Name ist Donald Lam. Ich bin Privatdetektiv aus Los Angeles. Hier ist meine Karte, hier mein Ausweis.«
    Ich warf die Sachen auf den Tisch.
    »Was machen Sie hier?«
    »Ich habe mich nach George Cadott erkundigt.«
    »Warum?«
    »Ich wollte mit ihm reden.«
    »Worüber?«
    »Das ist jetzt unwichtig, da er ja tot ist.«
    »Hören Sie mal, mein Lieber«, sagte der Polizeibeamte. »Hier in San Franzisko machen wir kurzen Prozeß mit Privatdetektiven, die uns ins Handwerk pfuschen. Und Privatdetektive aus Los Angeles sind hier ganz besonders unbeliebt.«
    Ich stieß meinen Stuhl zurück. »Mir soll’s recht sein«, erwiderte ich. »Mir ist es völlig schnuppe, ob Sie mich mögen oder nicht. Ich habe meine Lizenz vom Staat erhalten. Ich habe einen Auftrag zu erledigen. Sie haben mich etwas gefragt, ich habe Ihnen geantwortet. Wenn Sie mir weitere Fragen stellen, muß ich mich allerdings weigern zu antworten. Die Angelegenheiten meines Auftraggebers kann ich hier nicht ausposaunen. Ich habe mich bemüht, Ihnen behilflich zu sein, aber jetzt reicht’s mir. Ich kann mir jederzeit einen Anwalt kommen lassen.«
    »Regen Sie sich nicht auf«, sagte er.
    »Das würde ich Ihnen raten«, entgegnete ich.
    »Wie lange sind Sie schon hier, Lam?« fragte der Beamte.
    Ich sagte es ihm.
    »Wo wohnen Sie in San Franzisko?«
    Ich gab ihm den Namen des Hotels.
    »Und wie bewegen Sie sich fort?«
    »Ich habe einen Mietwagen.«
    In seinem Gesicht regte sich Interesse.
    »So, so«, meinte er. »Jetzt eine andere Frage. Haben Sie schon einmal vom Roadside Motel in Vallejo gehört?«
    »Ist das so wichtig?«
    »Heute morgen fuhr jemand in einem Mietwagen zum
    Roadside Motel hinaus. Wir würden sehr gern feststellen, wer das war.«
    »Warum?«
    »Weil der Fahrer des Wagens wahrscheinlich auch George Cadotts Mörder ist.«
    Ich verzog keine Miene.
    Der Beamte musterte mich forschend.
    »Das ist Ihnen nicht sehr angenehm, was, Lam?«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Ihr Mangel an Gastfreundschaft so weit geht, einem ortsfremden Detektiv einen Mord in die Schuhe zu schieben.«
    »Keine Angst, das ist nicht der Fall. Wenn Sie uns nichts verheimlichen, haben Sie nichts zu befürchten. Hier oben bei uns geht alles nach dem Gesetz. Wir lassen uns nur nicht gern an der Nase herumführen. Das verstehen Sie wohl?«
    Ich nickte.
    Die Türglocke bimmelte.
    Lois Marlow sprang auf. »Das sind wahrscheinlich meine Nachbarn«, verkündete sie.
    »Die will ich mir gleich mal ansehen«, erklärte der Beamte. »Und das Reden überlassen Sie gefälligst mir. Kommen Sie, Lam, bleiben Sie schön bei mir, damit ich Sie im Auge behalten kann.«
    »Sie brauchen mich nicht im Auge zu behalten«, versetzte ich. »Ich weiß, was ich tue, und werde nicht aus der Rolle fallen.«
    »So ist’s recht«, sagte er. »Mein Name ist Mortimer Evans. Wir bearbeiten den Fall gemeinsam mit der Polizei von Vallejo. Wenn Sie uns unterstützen, werden wir uns revanchieren. Wenn Sie uns ins Handwerk pfuschen...«
    Lois Marlow öffnete die Tür.
    »Lois«, sagte Caroline Dutton, »ich störe dich ja nicht gern so früh am Morgen, aber ich habe kein Körnchen Zucker mehr im Haus. Horace malt wie ein Wilder, und ich
    habe ihm gerade eine Tasse Kaffee eingeschenkt. Ich wollte fragen... Oh, Mr. Billings, was machen Sie denn hier?«
    »Ich hole den Zucker«, sagte Lois.
    Evans blickte erst mich an, dann Caroline Dutton.
    »Billings?« echote er.
    »Ja, natürlich«, versetzte sie. »Mr. Billings. Ein Kunsthändler oder ein Sammler... Ich glaube es jedenfalls. Er hat ein Gemälde meines Mannes gekauft.«
    Lois Marlow kehrte mit einer Tasse Zucker aus der Küche zurück.
    »Was hat er?« fragte sie.
    Evans griff wieder in seine Tasche und zog den Dienstausweis heraus. Er klappte das Lederetui auf und hielt es Caroline Dutton hin.
    »Kommen Sie herein«, forderte er sie auf. »Nehmen Sie Platz, und erzählen Sie mir mehr über diesen Billings hier.«
    »Wir wissen nicht viel über ihn«, erwiderte sie. »Er hat ein Gemälde meines Mannes erworben. Die >Sonne über der Sahara<.«
    »Wie heißt Ihr Mann?«
    »Horace Dutton.«
    Evans wandte sich an Lois Marlow.
    »Gute Nachbarn?« fragte er.
    »Sie ist George Cadotts Kusine«, gab Lois zurück.
    »Aha«, murmelte Evans. »Und dieser Mann ist Ihnen unter dem Namen Billings bekannt?«
    »Was ist denn los?« wollte Caroline wissen.
    »George ist tot, Caroline«, sagte Lois Marlow.
    »Moment mal«, rief Evans

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