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Nach Diktat verblichen

Nach Diktat verblichen

Titel: Nach Diktat verblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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sollte?«
    »Gewiß.«
    »Und der wäre?«
    »George Cadott hat eine ganze Reihe von Leuten belästigt.«
    »Es gibt viele Menschen, die andere belästigen«, erwiderte Jensen. »Außerdem habe ich nie das Vergnügen gehabt, Mr. Cadott kennenzulernen.«
    »George Cadott«, fuhr ich fort, »war der Überzeugung, er wäre dazu ausersehen, die Welt zu verbessern. Er wollte die Beziehung zwischen Mann und Frau von aller Sünde befreien.«
    »Eine ganz schöne Aufgabe für einen einzelnen Mann«, stellte Jensen fest.
    »Und in diesem Sinne schrieb er Ihnen einen Brief und teilte Ihnen mit, er werde Sie für die Konsequenzen verantwortlich machen, daß Sie einen schlechten Einfluß auf die Lebensweise seiner Frau ausübten und...«
    »Seiner Frau?« rief Jensen und sprang auf.
    »Richtig«, bestätigte ich. »Die beiden waren zwar geschieden, doch er liebte sie noch immer und...«
    »Guter Gott! Ich hatte keine Ahnung, daß er ihr geschiedener Mann war!«
    »So ist es besser«, bemerkte ich. »Wenn Sie jetzt bereit sind, Ihre Karten auf den Tisch zu legen, kann ich Ihnen noch etwas verraten, was Ihnen nützlich sein wird.«
    »Was?«
    »Jemand folgte George Cadott zu einem Motel in Vallejo und blies ihm das Lebenslicht aus.«
    »Sie meinen, er — er...«
    »Sprechen Sie sich ruhig aus«, meinte ich.
    »Ermordet?« stammelte er.
    »Ganz recht.«
    Einen Augenblick war er verwirrt gewesen, doch schon hatte er seine Gelassenheit wiedergewonnen. Nachdenklich saß er vor mir, die stahlblauen Augen in die Ferne gerichtet. Ich konnte förmlich sehen, wie es in seinem Gehirn arbeitete.
    »Und das sollte mir nützlich sein?« fragte er schließlich.
    »Es wird Ihnen nützlich sein, ja.«
    »Inwiefern?«
    »Sie können sich eine plausible Geschichte für die Polizei überlegen.«
    »Und wenn Cadott mir nun gar nicht geschrieben hat?«
    »Der Mann hatte eine Schreibmaschine. Es wäre sehr peinlich, wenn Sie steif und fest behaupten würden, keinen Brief bekommen zu haben, und die Polizei dann die Kopie in Cadotts Akten findet.«
    »Und was haben Sie damit zu tun?«
    »Ich sammle Informationen.«
    »Was für Informationen?«
    »Ich möchte wissen, was Sie unternahmen, um Cadotts Drohungen entgegenzutreten.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ich möchte wissen, was Sie getan haben, um sich zu schützen. Haben Sie sich einen Anwalt genommen oder einen Privatdetektiv engagiert? Haben Sie die Polizei benachrichtigt? Sie sind nicht der Typ, der unschlüssig herumsitzt und wartet, bis der andere zuschlägt. Sie würden alles daransetzen, Ihrem Gegner zuvorzukommen.«
    Unvermittelt richtete Jensen die kalten blauen Augen auf mich.
    »Ich brauche Einzelheiten«, sagte er. »Was wissen Sie über den Mord?«
    »Zuerst werden Sie mir erzählen, was Sie über Lois Marlow wissen«, konterte ich.
    Seine Antwort kam prompt.
    »Ich kenne Lois seit drei oder vier Jahren. Ich lernte sie
    nach ihrer Scheidung kennen, aber ich wußte nicht, daß sie mit Cadott verheiratet war. Cadott ist nicht normal. Ich habe ihn nie kennengelernt, aber er hat mir zweimal geschrieben. Ich habe mich gar nicht darum gekümmert. Ich war der Auffassung, bei dem Mann wäre einfach eine Schraube locker. Lois Marlow hat mehrmals für unsere Tagungen gearbeitet. Ich drehte ein paar Filme über Wasserski- fahren und Bootsregatten. Sie wirkte dabei mit. Bei den gesellschaftlichen Zusammenkünften nach den Tagungen arbeitete sie als Hostess. Das sollte den Abend etwas ungezwungener gestalten. Sie widmete sich den Gästen, während ich meine Filme zeigte. Wir hielten diese Zusammenkünfte immer in einem Apartment ab, das ich in einem Hotel mietete. Das ist alles. Jetzt berichten Sie mir Näheres über den Mord an Cadott.«
    »Er wurde in seinem Zimmer im Roadside Motel in Vallejo tot aufgefunden«, erzählte ich. »Er hatte sich dort unter dem Namen George Chalmers eingeschrieben. Er war am frühen Nachmittag dort hinausgefahren. Es muß ihm ziemlich langweilig geworden sein. Idi möchte wissen, ob er sich die Zeit damit vertrieben hat, Briefe zu schreiben.«
    »Ja, das wäre interessant zu wissen«, meinte Jensen nachdenklich. »Und was haben Sie mit der Sache zu tun, Lam?« fragte er dann.
    »Ich arbeite für einen Auftraggeber«, erwiderte ich. »Seinen Namen kann ich nicht nennen. Ich darf Ihnen jedoch sagen, daß auch er einen Brief von Cadott erhielt. Der Brief enthielt Drohungen.«
    »Alle Briefe von Cadott enthielten Drohungen«, sagte Jensen. »Schön, Lam, Sie haben mir

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