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Nach Diktat verblichen

Nach Diktat verblichen

Titel: Nach Diktat verblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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daß ich auf möglichst taktvolle Weise herausfinden muß, wer Sie sind und was Sie wollen.«
    »Na, dann versuchen Sie’s mal mit Ihrem ganzen Takt.«
    Sie lachte wieder. »Spannen Sie mich nicht auf die Folter.«
    »Ich bin Privatdetektiv aus Los Angeles«, erklärte ich.
    »Detektiv?«
    »Richtig?«
    Ihr Ton wurde kühl. »Und in welcher Angelegenheit wollen Sie Mr. Jensen sprechen?«
    »Es handelt sich um etwas, das während der Tagung geschah.«
    »Es tut mir schrecklich leid, Mr. Lam, aber Mr. Jensen ist vor ein paar Minuten zum Mittagessen gegangen. Wir erwarten ihn heute nachmittag nicht mehr zurück. Vielleicht können Sie mir sagen, was Sie gern wissen möchten.«
    »Ich hätte Mr. Jensen gern nach einem Brief gefragt, den er von einem Mann namens George Cadott erhalten hat«, erklärte ich. »Und ferner wollte ich mit ihm besprechen, was geschehen soll, wenn die Polizei von der Existenz dieses Briefes erfährt.«
    »Wie, sagten Sie, hieß der Mann?«
    »Cadott«, antwortete ich. »George Cadott.«
    »Bleiben Sie einen Moment am Apparat«, bat sie. »Ich werde sehen, ob ich Mr. Jensen erreichen kann.«
    Eine Weile blieb es still. Dann vernahm ich flüsternde Stimmen. Gleich darauf meldete sich ein Mann.
    »Hier Jensen.«
    »Oh, guten Tag, Mr. Jensen. Ich dachte, Sie wären zum Mittagessen?«
    »Meine Sekretärin holte mich am Aufzug ein. Sie sprachen von einem Brief, den mir ein gewisser George Cadott geschrieben haben soll?«
    »Richtig«, bestätigte ich. »In diesem Brief stand, daß Sie junge unschuldige Mädchen ausnutzen und Sex und Sünde zu Ihrer Verkaufstaktik gemacht haben.«
    »Was, zum Teufel, soll das heißen?«
    »Das hat Ihnen George Cadott geschrieben.«
    »Ich kenne keinen George Cadott, und ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Wenn Sie vor dem Mittagessen Zeit zu einer Unterhaltung mit mir haben«, sagte ich, »kann ich Ihnen einige Informationen geben, die ihnen vielleicht nützlich sein werden, wenn die Polizei mit ihren Verhören beginnt.«
    »Wo sind Sie jetzt?«
    Ich gab ihm den Namen des Hotels an.
    Er zögerte einen Moment. »Wie war Ihr Name?« fragte er dann.
    »Donald Lam.«
    »Nehmen Sie ein Taxi und kommen Sie heraus. Ich weiß zwar nicht, worum es geht, aber Sie haben mich neugierig gemacht.«
    »Bis nachher«, sagte ich und legte auf.
    Ich verließ das Hotel, winkte einem Taxi, und fünfzehn Minuten später betrat ich das Vorzimmer zu Jensens Büro.
    Das Mädchen am Schreibtisch war honigblond und hatte tiefblaue Augen. Sie war schön. Als ich die Tür öffnete, blickte sie auf.
    »Mr. Lam?«
    Ich nickte.
    »War ich taktvoll?«
    »Sehr.«
    »Mr. Jensen erwartet Sie. Bitte gehen Sie hinein.«
    Ich öffnete die Tür.
    Carl Jensen war ein Mann von Anfang Vierzig mit sportgestählter Figur, braunem welligem Haar und kühlen stahlblauen Augen.
    Er sprang aus seinem Sessel auf, als ich die Tür öffnete. Mit rascher Bewegung streckte er mir die Hand entgegen, musterte mich flüchtig und sagte: »Sie sehen gar nicht wie ein Detektiv aus.«
    »Danke.«
    »Warum danke?«
    »Ich möchte nicht unbedingt so aussehen, wie man sich einen Privatdetektiv vorstellt.«
    »Warum nicht?«
    »Es ist praktischer so.«
    »Ich habe mir Privatdetektive immer groß und breitschultrig vorgestellt, mit durchdringenden Augen, die den anderen in die Defensive drängen.«
    »Sie haben sich zu viele Filme angesehen«, meinte ich.
    »Wahrscheinlich«, bestätigte er. »Nehmen Sie Platz. Was haben Sie mir zu erzählen?«
    »Ich habe verschiedene Informationen über George Cadott«, bemerkte ich und ließ mich in einem Sessel nieder.
    »Um von vornherein jedes Mißverständnis zu unterbinden, Lam, muß ich Ihnen sagen, daß ich diesen George Cadott nicht kenne. Sie erklärten, Sie wollten mich im Zusammenhang mit einem Ereignis sprechen, das sich auf der letzten Tagung abspielte.«
    »Lois Marlow«, sagte ich.
    »Was ist mit Lois Marlow?«
    »Kennen Sie sie?«
    »Jetzt«, stellte er fest, »stellen Sie mir Fragen, anstatt mir Informationen zu geben.«
    »Dafür werde ich von meinen Auftraggebern bezahlt.«
    »Was wollen Sie über Lois Marlow wissen?«
    »Ich weiß alles über Lois Marlow«, gab ich zurück. »Ich weiß, daß sie Barclay Fisher zuviel zu trinken gab. Ich weiß, daß George Cadott Ihnen einen Brief schrieb, in dem er
    Ihnen drohte. Ich finde, wir können die Karten auf den Tisch legen.«
    »Können Sie mir einen Grund dafür nennen, warum ich meine Karten zeigen

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