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Nach Norden, Strolch

Nach Norden, Strolch

Titel: Nach Norden, Strolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Königin Elfrieda aufzuklären, aber hier war er seltsam zurückhaltend.
    »Ich werde es dir schon eines Tages erzählen«, sagte er. »Die gute, alte Elfrieda! Eine vollkommene Lady!«
    Sie mußten über eine Meile laufen, bevor sie an eine Abzweigung kamen. Einmal sprang ein großer Hund aus einem offenen Gartentor auf sie zu. Robin pfiff, der Hund lief auf sie zu, und er hatte Mühe, ihn wieder nach Hause zu schicken.
    Sie waren eben in den Seitenweg eingebogen, als Oktober flüsterte: »Bist du überzeugt, daß man uns nicht folgt?«
    Er blickte zurück. »Weshalb?«
    »Ich weiß nicht - wahrscheinlich bin ich nervös, aber mir war Er drehte sich um und winkte ihr, weiterzugehen. Zusammengekauert an einer Ecke des Gatters, das die Hauptstraße abgrenzte, spähte er zurück. Er blieb einige Minuten dort, bevor er sie wieder einholte. »Ich habe niemand gesehen - und du?«
    Sie zögerte. »Ich weiß nicht genau. Mir war, als sähe ich jemand auf der anderen Seite der Straße gehen. Vielleicht war es nur Einbildung.«
    Knapp eine Meile weiter lief eine Eisenbahnlinie. Sie sahen, wie sich ein hellerleuchteter Zug durch die Landschaft schlängelte.
    »Wahrscheinlich ist eine Bahnüberführung am Ende dieser Straße«, sagte Robin nachdenklich. »Wir können dem Schein folgen, aber ich glaube nicht, daß uns das sehr viel helfen wird. Vielleicht landen wir gerade da, wo wir nicht hin wollen.«
    Sie hatten vor, die Schienen zu kreuzen und eine parallellaufende Straße auf der anderen Seite zu suchen, fanden aber, daß der Weg, auf dem sie jetzt gingen, nicht direkt zur Eisenbahn führte. Auf halbem Wege dorthin machte er eine scharfe Biegung, in deren Krümmung zwei hohe Tore mit Säulen rechts und links aus dem Dunkel wuchsen. Sie mündeten in eine Auffahrt zu einem hinter hohen Hecken verborgenen Haus. Als er stehenblieb, um sich zu orientieren, schlug ein Hund wütend an, aber anscheinend lag er an der Kette. Doch es drohte eine größere Gefahr als Hunde. Wie sie ratlos dastanden, bemerkte Oktober, daß sie einen langen, wenn auch schwachen Schatten auf den Boden warf. Ihr Begleiter hatte dies auch bemerkt und drehte sich um. Am anderen Ende der Landstraße leuchteten zwei Scheinwerfer auf, die mit jedem Sekundenbruchteil an Helligkeit Zunahmen.
    Robin blickte schnell um sich, es gab keinerlei Deckung. Die Insassen des Wagens konnten sie beim Vorbeifahren gar nicht übersehen, und bei dem hellen Licht mußten sie erkannt werden. Er sah einen eisernen Ring am Tor, drehte ihn, und als die schwere, eiserne Klinke sich daraufhin hob, öffnete sich langsam das große Tor.
    Oktober brauchte keine Weisung, um ihm zu folgen. Sie war jetzt schon gewitzigt und war fast ebenso schnell wie er auf der anderen Seite des Tores. Er schloß das Tor wieder … der Hund bellte wild. Das Auto war jetzt so nahe, daß sie in seinem Licht jede Deckungsmöglichkeit erkennen konnten. Sie mußten auf Händen und Knien kriechen, bis zu einer Hecke, wo sie in der Tat völlig versteckt waren. Das Auto blieb stehen; jemand war ausgestiegen, schritt auf das Tor zu und riß es lärmend auf.
    Aus der Richtung des Hauses fragte die Stimme eines Mannes: »Bist du es, Dick?«
    »Tja … tut mir leid, daß ich so spät komme, Bill. Hast du die Schießerei gehört?«
    Der Mann schritt die Auffahrt vom Hause her entlang, unter seinen Füßen knirschten die Kiesel.
    »Wie? Schießerei? Doch, mir war, als hörte ich etwas. Der Hund bellte wie verrückt. Was ist denn los?«
    »Der verdammte Strolch - der Kerl, der das Mädel aus Littleberg umgebracht hat. Sie haben ihn in Murphys Jagdrevier erwischt. Murphy tat, als mache es ihm nichts aus, daß man mit der Knallerei seine Fasanen scheucht! Die Kerls haben dann angefangen, aufeinander loszuballern. Niemand verletzt - das ist noch ein Wunder. Ich fahre den Wagen hinein … tut mir leid, daß ich so spät dran bin …«
    Die Stimme entfernte sich. Es war klar, daß er sich wieder dem Wagen näherte. Das Brummen des Motors wurde wieder hörbar, und das Auto bog vorsichtig in die Auffahrt; jemand schlug das Tor hinter ihm zu.
    »Der Diener kann doch herauskommen und es hineinfahren. Laß doch sein, Dick.« Dann schnappte ein Schloß.
    »Besser, ich sperre den Wagen ab, solange der Kerl in der Gegend herumstrolcht. Gestern nacht hat er ein Auto gestohlen, wurde oben auf dem Steinbruchberg gefunden. Ganz fixer Kerl, der Lump! Wart, ich muß noch meine Handtasche holen.«
    »Ach, komm doch schon«, war die

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