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Nachrichten aus Mittelerde

Nachrichten aus Mittelerde

Titel: Nachrichten aus Mittelerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher J. R. R.; Tolkien Tolkien
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Aldarion hatte einen großen Bedarf an Bauholz, denn er wollte Númenor zu einer wichtigen Seemacht machen; sein Baumeinschlag in Númenor hatte großen Streit hervorgerufen. Auf seinen Reisen entlang den Küsten sah er mit Staunen die großen Wälder, und er wählte das Mündungsgebiet des Gwathló als Platz für einen neuen Hafen, der ganz unter númenórischer Verwaltung stand (Gondor existierte natürlich noch nicht). Dort begann er mit umfangreichen Arbeiten, die nach seinem Tode fortgesetzt und ausgeweitet wurden. Dieser Zugang zu Eriador erwies sich später im Krieg gegen Sauron (Zweites Zeitalter 1693–1701) als bedeutsam; doch ursprünglich war es ein Umschlagplatz für Holz gewesen und ein Schiffbau-Hafen. Die Eingeborenen waren ziemlich zahlreich und kriegerisch, doch sie waren Waldbewohner, die in verstreuten Gemeinden und ohne zentrale Führung lebten. Sie betrachteten die Númenórer mit Ehrfurcht, doch traten sie ihnen nicht feindselig gegenüber, bis das Fällen der Bäume verheerende Formen annahm. Da griffen sie die Númenórer an und überfielen sie aus dem Hinterhalt, wenn sie konnten, und die Númenórer behandelten sie als Feinde, setzten das Fällen unbarmherzig fort und verschwendeten keinen Gedanken an vernünftiges Haushalten oder Neupflanzungen. Der Einschlag hatte zunächst entlang der beiden Ufer des Gwathló begonnen, und das Holz war über den Fluss zum Hafen (Lond Daer) geflößt worden; doch nun schlugen die Númenórer mächtige Schneisen und Straßen in die Wälder nördlich und südlich des Gwathló und die überlebenden Eingeborenen flohen aus Minhiriath in die dunklen Wälder auf der großen Landzunge von Eryn Vorn, südlich der Mündung des Baranduin,den sie, selbst wenn sie es gekonnt hätten, aus Furcht vor dem Elbenvolk nicht zu überqueren wagten. Von Enedwaith aus suchten sie Zuflucht in den östlichen Bergen, wo später Dunland war; sie überschritten weder den Isen noch flüchteten sie sich auf das große Vorgebirge zwischen Isen und Lefnui, das den Nordarm der Bucht von Belfalas bildete [Ras Morthil oder Andrast: siehe oben, Seite 346, Anmerkung 6], wegen der ›Puckelmänner‹ … [zur Fortsetzung dieser Passage siehe unten Seite 597].
    Die Verwüstung, die die Númenórer anrichteten, war unermessbar. Denn für lange Jahre waren diese Länder ihre wichtigste Quelle für Bauholz, nicht nur für ihre Werften in Lond Daer und anderswo, sondern auch für die in Númenor selbst. Unzählbare Schiffsladungen wurden nach Westen übers Meer transportiert. Der Raubbau an diesen Ländern nahm während des Krieges in Eriador zu; die vertriebenen Eingeborenen hingegen begrüßten Sauron und hofften auf seinen Sieg über die Männer vom Meer. Sauron wusste um die Bedeutung des Großen Hafens und seiner Werften für seine Feinde, und er benutzte diese Hasser Númenors als Späher und Führer für seine Plünderer. Seine Streitmacht reichte nicht aus, um einen Angriff auf die Festungswerke des Hafens oder direkt an den Ufern des Gwathló zu unternehmen, aber seine Plünderer richteten in den Randgebieten der Wälder schwere Verwüstungen an, indem sie die Wälder anzündeten und viele der großen Wald-Lager der Númenórer verbrannten.
    Als Sauron endlich besiegt und ostwärts aus Eriador hinausgetrieben war, waren die meisten der alten Wälder vernichtet. Der Gwathló durchfloss ein Land, das auf jeder Uferseite weit und breit eine Einöde war, baumlos und unbebaut. Das war nicht so, als es zum ersten Mal von den kühnen Abenteurern auf Tar-Aldarions Schiff seinen Namen erhielt, die es wagten, in kleinen Booten stromaufwärts zu fahren. Sobald der meernahe Bereich mit seiner salzigen Luft und seinen starken Winden durchfahren war, trat der Wald bis an die Flussufer heran, und über die ganze Breite des Wassers warfen die ungeheuren Bäume große Schatten auf den Fluss, unter denen die Boote der Abenteurer geräuschlos in das unbekannte Land hineinglitten. So lautete der erste Name, den sie ihm gaben, ›Fluss des Schattens‹,
Gwath-hîr, Gwathir.
Doch später drangen sie nordwärts bis zum Beginn der großen Fennlande vor; freilich dauerte es noch lange, bevor es notwendig wurde und sie genügend Männer hatten, die umfangreichen Arbeiten der Trockenlegung und des Deichbaus zu unternehmen, die in den Tagen derZwei Königreiche an dem Platz, wo Tharbad stand, einen großen Hafen entstehen ließen. Das Sindar-Wort, das sie für das Fenn-Land benutzten, war

, früher
loga
[von

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