Nachrichten aus Mittelerde
Leuchtfeuer, heißt es, dass »das vollständige System der Leuchtfeuer, das noch während des Krieges um den Ring in Betrieb war, nicht älter gewesen sein kann als die Niederlassung der Rohirrim in Calenardhon circa fünfhundert Jahre zuvor, denn sein Hauptzweckwar, die Rohirrim zu warnen, dass Gondor in Gefahr sei oder (viel seltener) umgekehrt«.
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Gemäß einer Anmerkung über die Gefechtsformationen der Rohirrim »umfasste die
éored
keine genau festgelegte Anzahl von Männern, doch in Rohan wurde diese Bezeichnung nur für Reiter verwendet, die voll für den Krieg ausgebildet waren: Männer, die für eine bestimmte Zeit oder in einigen Fällen dauernd im Heer des Königs Dienst taten. Ein beträchtlicher Trupp dieser Männer, der bei Übungen und im Einsatz als Einheit ritt, wurde eine
éored
genannt. Doch nach der Wiederherstellung der Rohirrim und der Neuorganisation ihrer Streitkräfte in den Tagen von König Folcwine, hundert Jahre vor dem Krieg um den Ring, betrachtete man als ›volle
éored
‹ in Schlachtordnung eine Truppe, die nicht weniger als hundertzwanzig Männer (den Hauptmann eingeschlossen) umfasste, und sie bildete den hundertsten Teil des gesamten Aufgebotes der Reiter der Mark, die Reiter der königlichen Hofhaltung nicht inbegriffen. [Die
éored
, mit der Éomer die Orks verfolgte (»Die Zwei Türme«, 3, Kapitel 2), umfasste hundertzwanzig Reiter: Legolas zählte hundertfünf, als sie weit entfernt waren, und Éomer sagte, in dem Gefecht mit den Orks seien fünfzehn Männer gefallen.] Kein solches Heer war selbstverständlich jemals gemeinsam außerhalb der Mark in den Krieg gezogen; doch Theodens Behauptung, er habe in dieser großen Gefahr eine Streitmacht von zehntausend Reitern ins Feld geführt (»Die Rückkehr des Königs«, 5, Kapitel 3), war ohne Zweifel gerechtfertigt. Seit den Tagen Folcwines hatte die Zahl der Rohirrim zugenommen, und vor den Angriffen Sarumans hätten mit dem gesamten Truppenaufgebot vermutlich weit mehr als zwölftausend Reiter bereitgestanden, so dass Rohan von ausgebildeten Verteidigern nicht gänzlich entblößt gewesen wäre. Aufgrund der Verluste im westlichen Krieg, der überstürzten Musterung und der Bedrohung aus Norden und Osten führte Théoden schließlich nur ein Heer von etwa sechstausend Männern ins Feld, und dennoch war dies die größte Reiterarmee, die seit dem Kommen Eorls verzeichnet wurde.« Das gesamte Aufgebot an Reiterei wurde
éohere
genannt (siehe Anmerkung 49). Diese Wörter (so wie auch
Éothéod
) sind natürlich in der Form angelsächsisch, weil die wirkliche Sprache Rohans überall so übersetzt ist (siehe oben Anmerkung 6): Sieenthalten als erstes Element
eoh
, ›Pferd‹.
Éored, éorod
ist ein belegtes angelsächsisches Wort, und sein zweites Element ist von
rád
, ›reiten‹, abgeleitet; in
éohere
ist das zweite Element
here
, ›Heer, Armee‹. Éothéod hat
théod
, ›Volk‹ oder ›Land‹, und wird sowohl auf die Reiter selbst wie auch auf ihr Land angewendet. (Angelsächsisch
eorl
im Namen Eorls des Jungen ist ein gänzlich unverwandtes Wort.)
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Dieser Ausdruck wurde in den Tagen der Truchsessen stets bei jeder feierlichen Verkündigung benutzt, obwohl es zur Zeit Cirions (des zwölften Regierenden Truchsesses) eine Glaubensformel geworden war, an deren Erfüllung wenige glaubten. [Anmerkung des Autors]
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alfirin
: die
simbelmyne
der Königsgräber unterhalb von Edoras und die
uilos
, die Tuor in den Altvorderenzeiten auf der großen Rasenfläche von Gondolin sah. Siehe Seite 98, Anmerkung 27. Der Name
Alfirin
, doch offensichtlich auf eine andere Blume bezogen, wird in einem Vers genannt, den Legolas in Minas Tirith sang (»Die Rückkehr des Königs«, 5, Kapitel 9): »(Der Wind) läutet die goldenen Glocken von Mallos und Alfirin/In den grünen Gründen Lebennins.«
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Der Fürst von Dol Amroth führte diesen Titel. Er wurde seinen Vorfahren von Elendil verliehen, mit dem sie blutsverwandt waren. Sie waren eine Familie der Getreuen, die vor dem Untergang von Númenor fortgesegelt waren; sie hatte sich im Land von Belfalas zwischen den Mündungen des Ringló und des Gilrain niedergelassen und besaß eine Festung auf dem hohen Vorgebirge von Dol Amroth (benannt nach dem letzten König von Lórien). [Anmerkung des Autors] – Anderswo wird gesagt (Seite 398.), dass der Überlieferung ihres Hauses zufolge der erste Fürst von Dol Amroth Galador gewesen war (etwa zwischen 2004 und 2129 des Dritten
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