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Nachrichten aus Mittelerde

Nachrichten aus Mittelerde

Titel: Nachrichten aus Mittelerde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher J. R. R.; Tolkien Tolkien
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Eglarest, die alten Wohnstätten der Falathrim, noch weit entfernt waren, hausten dort jetzt die Orks, und das ganze Land wimmelte von Morgoths Spähern; er fürchtete nämlich die Schiffe Círdans, die gelegentlich die Küsten überfielen und sich mit den Bewaffneten vereinigten, die von Nargothrond ausgeschickt wurden.
    Als sie nun, eingehüllt in ihre Mäntel, schattengleich im Schutz der Hügel hockten, sprachen Tuor und Voronwe viel miteinander. Tuor stellte viele Fragen nach Turgon, doch sprach Voronwe über ihn nur wenig, sondern erzählte lieber von den Behausungen auf der Insel Balar und von den Lisgardh, den Schilfwäldern an den Mündungen des Sirion.
    »Dort nimmt jetzt die Zahl der Elben zu«, sagte er, »denn von beiden Stämmen fliehen immer mehr dorthin, sei es aus Furcht vor Morgoth oder weil sie des Krieges überdrüssig sind. Ich aber verlasse das Volk nicht, dem ich mich zugehörig fühle. Im Anschluss an die Bragollach und nachdem der Belagerungsring um Angband gesprengt worden war, überkamen Turgon zum ersten Mal Zweifel, ob Morgoth sich nicht doch als zu stark erweisen würde. In jenem Jahr sandte er eine erste Vorhut seines Volkes durch die Tore nach draußen; es waren nur wenige, und sie hatten einen geheimen Auftrag. Sie zogen den Sirion hinunter bis zu den Küsten an seiner Mündung, und dort bauten sie Schiffe. Doch sie waren nicht sehr erfolgreich:Es gelang ihnen lediglich, die Große Insel Balar zu erreichen und dort heimliche Unterschlupfe anzulegen, die außerhalb der Reichweite Morgoths lagen; denn die Noldor verstehen sich nicht auf die Kunst, Schiffe zu bauen, die den Wellen des Großen Belegaer lange standhalten. 13
    Aber als Turgon später davon hörte, dass die Falas verwüstet, die alten Anfurten der Schiffbauer geplündert worden seien, Círdan, wie man sagte, einen Rest seines Volkes gerettet habe und in südlicher Richtung zur Bucht von Balar fortgesegelt sei, schickte er erneut Boten aus. Dies ist noch gar nicht lange her, doch kommt es mir in der Erinnerung vor, als sei es die längste Zeitspanne meines Lebens gewesen. Denn ich war einer von denen, die ausgesandt wurden, und unter den Eldar war ich jung an Jahren. Ich bin hier in Mittelerde im Lande Nevrast geboren. Meine Mutter war eine Grau-Elbe und mit Círdan blutsverwandt – in den ersten Jahren der Herrschaft Turgons vermischten sich die Völker in Nevrast häufig –, und ich habe als mütterliches Erbteil mein Seemannsblut. Aus diesem Grund war ich unter den Ausgewählten, denn wir wurden zu Círdan geschickt, ihn um Rat für unseren Schiffbau zu bitten und um den Herren des Westens eine Botschaft und die Bitte um Beistand zu übermitteln, ehe alles verloren war. Doch ich säumte unterwegs, denn ich hatte bis dahin wenig von den Ländern Mittelerdes gesehen, und es war gerade Frühling, als wir nach Nan-tathren kamen. Lieblich und herzerquickend ist dieses Land, Tuor, wie Ihr selbst feststellen werdet, wenn Ihr jemals auf den südlichen Straßen den Sirion entlangwandern solltet. Dieses Land ist das Heilmittel gegen die Sehnsucht nach dem Meer, wenn auch nicht für jene, die ihrer Bestimmung nicht entgehen können. Dort ist Ulmo nur der Diener Yavannas, und dort hat die Erde einen Überfluss an Schönheit hervorgebracht, der für jene, die in den rauhen Hügeln des Nordens leben, schier unfassbar ist. In diesem Land vereinigensich Narog und Sirion, ihr schneller Lauf mäßigt sich, und sie fließen breit und ruhig zwischen erquickenden Wiesen dahin. Überall am glitzernden Fluss wachsen Schwertlilien wie ein Wald aus Blüten, das Gras ist mit Blumen durchflochten wie mit Edelsteinen, mit Glocken und roten und goldenen Flammen, einer verschwenderischen Pracht vielfarbiger Sterne auf einem grünen Himmel. Doch am schönsten sind die Weidenbäume Nan-tathrens, mattgrün oder silbrig im Wind, und das Rauschen ihrer unzähligen Blätter ist wie bezaubernde Musik. Tage und Nächte trieben unbemerkt dahin, während ich im kniehohen Gras stand und lauschte. Dort erlag ich einem Zauber, und in meinem Herzen vergaß ich das Meer. Ich wanderte umher, gab unbekannten Blumen Namen oder lag träumend unter einer Glocke von Vogelgesang und Bienengesumm. Dort würde ich noch immer in Freuden leben, ohne einen Gedanken an mein Volk, die Schiffe der Teleri oder die Schwerter der Noldor, doch mein Schicksal wollte es anders. Vielleicht war es auch der Herr der Wasser selbst, dessen Macht groß war in jenem Land.
    Es kam mir in den

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