Nachrichten aus Mittelerde
Círdan, denn sie fanden sich in großer Anzahl in den flachen Gewässern um die Insel Balar …« (Seite 173f.).
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Ecthelion von der Quelle wird im
Silmarillion
als einer der Hauptleute Turgons erwähnt, die die Flanken des Heeres von Gondolin schützten, als es sich nach der Nirnaeth Arnoediad am Sirion entlang zurückzog. Des Weiteren als derjenige, der bei der Vernichtung der Stadt den Fürsten der Balrogs Gothmog erschlug und von diesem erschlagen wurde.
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An dieser Stelle endet das sauber geschriebene, wenngleich oft korrigierte Manuskript, und der Rest der Erzählung ist flüchtig auf ein Stückchen Papier gekritzelt.
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Hier endet die Erzählung endgültig, und es sind lediglich einige hastige Notizen erhalten, die den weiteren Verlauf der Handlung andeuten: Tuor fragt nach dem Namen der Stadt, und man nennt ihm ihre sieben Namen. (Es ist bemerkenswert und ohne Zweifelbeabsichtigt, dass der Name Gondolin nirgends sonst in der Erzählung benutzt wird, außer an ihrem Ende; immer wird sie ›das Verborgene Königreich oder ›die Verborgene Stadt‹ genannt.) Ecthelion gab Befehl, Signal zu blasen, und von den Türmen des Großen Tores erschollen Trompetenklänge, die von den Hügeln widerhallten. Nach einer Stille hörten sie aus weiter Ferne die Antwort der Trompeten von den Mauern der Stadt. Pferde wurden gebracht (für Tuor ein graues), und sie ritten nach Gondolin.
Eine Beschreibung der Stadt sollte folgen: die Treppen, die auf ihre hochgelegenen Terrassen führten, und ihr großes Tor; die Hügel (dieses Wort ist unsicher) der Mallorn, Birken und immergrüne Bäume; der Platz der Quelle, der Königsturm über einem Säulengang, das Haus des Königs und das Banner Fingolfins. Jetzt sollte Turgon selbst erscheinen, »das größte aller Kinder dieser Welt, Thingol ausgenommen«, mit einem weißen und goldenen Schwert in einer Elfenbeinscheide, und Tuor begrüßen. Maeglin stand auf der rechten Seite des Throns und Idril, die Tochter des Königs, saß zu seiner Linken. Tuor überbrachte die Botschaft Ulmos entweder »im Beratungszimmer« oder »vor aller Ohren«.
Andere unzusammenhängende Notizen zeigen, dass eine Beschreibung Gondolins geplant war, wie es Tuor aus der Ferne sah, und dass Ulmos Mantel beim Überbringen der Nachricht verschwand. Es sollte erklärt werden, warum es keine Königin von Gondolin gab. Es sollte hier oder zu einem früheren Zeitpunkt ausdrücklich betont werden, dass Tuor, bevor er Idril zum ersten Mal erblickte, in seinem Leben nur wenige Frauen gekannt oder auch nur gesehen hatte. Die meisten Frauen und alle Kinder der Gefolgschaft Annaeis aus Mithrim waren in den Süden geschickt worden; als Sklave hatte Tuor nur die hochmütigen und rohen Frauen der Ostlinge gesehen, die ihn wie ein Tier behandelten, oder die unglücklichen Sklavinnen, die von Kindesbeinen an zur Arbeit gezwungen wurden und für die er nur Mitleid empfand.
Es sei darauf hingewiesen, dass spätere Erwähnungen von Mallorn in Númenor, Lindon und Lothlórien nicht unbedingt bedeuten, dass diese Bäume zur Altvorderenzeit in Gondolin gediehen, wenn dies auch nicht gänzlich auszuschließen ist (Seite 275f.). Turgons Gemahlin Elenwe war bereits vor langer Zeit ums Leben gekommen, als Fingolfins Heer über die Helcaraxe setzte (vgl.
Das Silmarillion
, Seite 240).
II NARN I HÎN HÚRIN: DIE GESCHICHTE DER KINDER HÚRINS
Túrins Kindheit
H ador Goldscheitel war ein Fürst der Edain, und die Eldar liebten ihn sehr. Zeit seines Lebens lebte er unter der Herrschaft Fingolfins, der ihm ausgedehnte Ländereien in jener Gegend Hithlums zum Lehen gab, die Dor-lómin genannt wurde. Seine Tochter Glóredhel heiratete Haldir, den Sohn Halmirs, Fürst der Menschen von Brethil; und auf demselben Fest heiratete sein Sohn Galdor der Lange Hareth, die Tochter Halmirs.
Galdor und Hareth hatten zwei Söhne, Húrin und Huor. Húrin war drei Jahre älter, doch er war weniger groß gewachsen als andere Männer seines Stammes. Darin schlug er dem Volk seiner Mutter nach, doch in allen anderen Belangen glich er seinem Großvater: Er war schön von Angesicht, goldhaarig, von großer Körperkraft und feurigem Gemüt. Doch sein inneres Feuer loderte ständig, und groß waren seine Ausdauer und seine Willenskraft. Von allen Menschen im Norden wusste er am meisten über die Absichten der Noldor. Sein Bruder Huor war großgewachsen; er war der größte aller Edain mit Ausnahme seines Sohnes Tuor, und ein schneller Läufer. Doch
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