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Nachruf auf eine Rose

Titel: Nachruf auf eine Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Fenwick
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Buchhaltungsunterlagen, die wir bei ihm gefunden haben, werden uns Aufschluss darüber geben, wie er zum Millionär geworden ist. Unsere Finanzexperten werden die Dokumente gründlich überprüfen.»
    Kaum hatte er den Hörer aufgelegt, rannte Yarrell in die mit Marmor ausgelegte Toilette für Führungskräfte und übergab sich.
     
    Fenwick stand in Habachtstellung vor dem Assistant Chief Constable in Superintendent Quinlans Büro. Harper-Brown trug einen Abendanzug und war offenbar auf dem Weg zu irgendeiner Veranstaltung, was seinen seltenen Besuch hier erklärte.
    «Was zum Teufel haben Sie sich dabei gedacht, Fenwick? Sie sollen den Mord an einem ehrbaren Bürger aufklären, und stattdessen gehen Sie hin, reißen das halbe Haus ab und kommen mit einer hanebüchenen Forderung nach einem forensischen Finanzexperten zurück, der sich mit den angeblichen Unregelmäßigkeiten bei Wainwright’s befassen soll! Sind Sie total verrückt geworden?»
    Die Frage war nicht nur rhetorisch gemeint. Wenn Harper-Brown je darüber nachgedacht haben sollte, wie er sich seinen schlimmsten Alptraum vorstellte, so wäre die Situation, mit der er jetzt konfrontiert war, gar nicht so weit davon entfernt. Wainwright Enterprises war so etwas wie ein lebenswichtiges Organ für die halbe Grafschaft, und direkt oder indirekt bot das Unternehmen tausenden Menschen Arbeit und spendete überdies ein kleines Vermögen für wohltätige Zwecke am Ort. Der Wainwright-Clan, der nun Colin, Julia, Sally und Alexander umfasste, war immer noch eng mit der Macht des früheren Familienunternehmens verbunden und mischte sowohl in den größeren Vereinen als auch im Stadtrat fleißig mit. Und, wie Harper-Brown mit einem Mal einfiel, sogar in seiner eigenen Loge hatten sie ein Wörtchen mitzureden. Seine Wut wurde größer. Wieso musste dieser verdammte Kerl überall Probleme schaffen, auch dort, wo überhaupt keine zu erkennen waren?
    «Ein forensischer Finanzexperte kommt gar nicht in Frage. Es besteht doch überhaupt keinerlei konkreter Verdacht.» Als Fenwick Luft holte, um ihn zu unterbrechen, erstickte Harper-Brown seine Erwiderung im Keime. «Arthur Fish wurde das Opfer eines fehlgeschlagenen Raubüberfalls, das ist …»
    «Der Täter hat die Brieftasche nicht mitgenommen, Sir. Schon Wochen vor seinem Tod hat ihn etwas in Angst und Schrecken versetzt. An dem Abend, als er ermordet wurde, wurde er verfolgt, und die Prostituierte, die er unseres Erachtens nach besucht hatte, wurde ein paar Stunden nach seinem Besuch ebenfalls ermordet.»
    «Lassen Sie mich gefälligst ausreden! Wie es um seinen Gemütszustand bestellt war, können Sie doch nur ahnen, und die Sekretärin, von der Sie das haben, ist völlig inkompetent und wurde bereits entlassen.»
    Fenwick schluckte schwer. Der Assistant Chief Constable war ungewöhnlich gut informiert.
    «Doch die Polizei in Brighton hat zweitausend Pfund in alten Zwanzig-Pfund-Noten in Francis Fieldings Wohnung versteckt gefunden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er angeheuert wurde, um Fish zu töten.»
    «Das rechtfertigt wohl kaum das, was Sie fordern!»
    «Arthur Fish hatte in seinem Safe eine Million Pfund in Inhaberschuldverschreibungen, Sir, neben falschen Ausweispapieren und einer Waffe. Das sind wohl kaum die Besitztümer eines unschuldigen Mannes.»
    Für einmal verschlug es dem Assistant Chief Constable die Sprache. Fenwick konnte nicht sagen, was größeren Eindruck auf Harper-Brown gemacht hatte: die gefälschten Papiere oder die Schuldverschreibungen. Als er sich wieder gefasst hatte und zu einer Antwort ansetzte, hatten seine Worte die übliche Wirkung auf Fenwick, der die Zähne zusammenbeißen musste, um seine Enttäuschung nicht allzu deutlich zu zeigen.
    «Chief Inspector, ich muss Ihnen nicht erst sagen, dass Sie sich auf sehr dünnem Eis bewegen! Neil Yarrell von Wainwright Enterprises hat mich bereits angerufen, und bevor er die nötigen Schritte unternimmt, sollten Sie ihm zuvorkommen und alle die Firma betreffenden Unterlagen zurückgeben.»
    «Rein rechtlich gesehen befanden sich die Papiere im Besitz von Arthur Fish, Sir. Schließlich war er der Chefbuchhalter der Firma.»
    «Dieses Argument steht auf tönernen Füßen, das wissen Sie genauso gut wie ich! Mit ziemlicher Sicherheit hat Fish sich die Papiere unrechtmäßig angeeignet und deshalb sollte man sie dem Eigentümer zurückbringen.»
    «Sofern wir sie nicht im Zuge unserer Ermittlungen als Beweisstücke beschlagnahmen,

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