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Nachruf auf eine Rose

Titel: Nachruf auf eine Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Fenwick
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studierte die Aufzeichnungen in seinem Notizbuch. «Es sind schon Leute für wesentlich weniger umgebracht worden.»
    «Das stimmt schon. Das Problem ist nur, dass wir es in diesem Fall nur mit Gerüchten zu tun haben. Niemand versteht, warum Alan sich umgebracht haben soll. Sie sind unzufrieden mit dem Testament, also wollen sie jemanden verantwortlich machen. Sally ist neu in der Familie und unerwartet großzügig bedacht worden, da leuchtet es ein, dass der Verdacht auf sie fällt. Es wäre sicher anders, wenn der Leichenbeschauer nicht bereits zu einer abschließenden Entscheidung gekommen wäre und Inspector Blite sich etwas intensiver mit dem Fall beschäftigt hätte, doch man muss natürlich sehen, dass er seinerzeit einem enormen Druck ausgesetzt war und den Fall so schnell wie möglich abschließen musste.
    Wenn wir die Ermittlungen wieder aufnehmen wollen, brauchen wir mehr als vage Vermutungen und Gerüchte, und selbst Graham gibt zu, dass sein Privatdetektiv nichts gefunden hat. Ich werde mal die Schwester des Verstorbenen, Julia, interviewen. Cooper, Sie sprechen mit Alexander Wainwright-Smith und hören sich an, was er zu sagen hat, danach befragen Sie Alans Club-Freunde. Nightingale, hier ist die Telefonnummer von Grahams Privatermittler. Rufen Sie ihn an und prüfen Sie nach, wer irgendeine Verbindung zu dem Fall haben könnte. Councillor Ward überlassen Sie lieber mir. Er ist kein großer Freund von Polizisten. Mit ihm ist nicht gut Kirschen essen!
    Ach, und Nightingale: Seien Sie bitte absolut diskret. Halten Sie sich genau an die Vorschriften. Wir wollen nur ein paar lose Fäden verknüpfen. Keine eigenmächtigen Handlungen. Um drei treffen wir uns wieder im Präsidium. Und sorgen Sie dafür, dass ich dem Assistant Chief Constable etwas vorzulegen habe.»
     
    Am späten Nachmittag kamen sie im Büro zusammen, müde und niedergeschlagen. Nur Fenwick wirkte so frisch und ausgeruht wie vor sieben Stunden.
    «Irgendetwas, was uns weiterbringt?», fragte er.
    «Nichts, Sir.» Cooper schüttelte bedauernd den Kopf. Er hatte sich fünf Stunden lang Gehässigkeiten und Gerüchte angehört, ohne auch nur die leiseste Andeutung einer konkreten Spur zu finden, die es sich gelohnt hätte weiterzuverfolgen.
    «Sowie die Leute den Eindruck hatten, dass wir ihre Verdächtigungen ernst nehmen würden, haben sie nichts mehr rausgelassen. Plötzlich wollte niemand mehr etwas Konkretes sagen. Wie war’s bei Ihnen?»
    «Nichts Neues, außer, dass das Testament die Wogen hat hochschlagen lassen. Ich habe rund ein Dutzend Personen befragt, und nur Julia Wainwright-McAdam, die Schwester des Verstorbenen, hat einen Verdacht geäußert. Sie hasst Sally Wainwright-Smith und behauptet, sie habe eine Affäre mit ihrem Bruder gehabt, wofür es allerdings keinerlei Beweise gibt. Auch hat sie zugegeben, dass sie alles nur vom Hörensagen hat. Councillor Ward war besonders vorsichtig mit seinen Äußerungen. Die Möglichkeit, dass der Fall wieder aufgerollt werden könnte, scheint ihm gar nicht zu behagen. Haben Sie mit dem Detektiv gesprochen, Nightingale?»
    «Ja, Sir. Er arbeitet jedoch erst seit einer Woche für Graham. Bisher hat er nichts Ungewöhnliches herausgefunden, außer der Sache mit der Namensänderung. Er ist immer noch damit beschäftigt, ihren ursprünglichen Mädchennamen herauszufinden; er meinte, er habe es bei seiner Arbeit laufend mit Leuten zu tun, die ihre Namen änderten, und wollte nicht darüber spekulieren, warum sie es getan haben könnte. Die Anfrage beim zentralen Geburtsregister hat kein Ergebnis gebracht.»
    «Was soll ich dem Assistant Chief Constable nun also sagen?»
    «Wir sind den Verdachtsmomenten auf den Grund gegangen, sehen aber keine Veranlassung, die Ermittlungen wieder aufzunehmen.»
    «Tja, so sieht’s aus! Schauen Sie nicht so mutlos, Nightingale. Manchmal muss man die Beweislage nehmen, wie sie ist, und damit leben.»
    Das Telefon klingelte, und Cooper und Nightingale verließen Fenwicks Büro, um ihn mit dem Assistant Chief Constable telefonieren zu lassen. Wären sie im Büro geblieben, so hätten seine Worte sie beide wohl überrascht.
    «Ja, Sir. Wir sind fertig. Offiziell haben wir keine Grundlage für neue Ermittlungen. Es gibt einfach keine stichhaltigen Beweise, die dies rechtfertigen würden. Und doch glaube ich nicht, dass Graham Wainwright ein Mann mit einer besonders lebhaften Phantasie ist, auch nicht, dass er das alles einfach erfunden hat. Wir haben zwar keinerlei

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