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Nachruf auf eine Rose

Titel: Nachruf auf eine Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Fenwick
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das, Cooper. Sprechen Sie mit dem wachhabenden Sergeant, und kümmern Sie sich darum, dass hier ein ordentliches Team anrückt, solange ich damit beschäftigt bin, eine Zeugenaussage aufzunehmen!»
     
    Miss Wilson wartete in einem der Vernehmungsräume im Erdgeschoss. Fenwick schätzte sie auf Mitte vierzig. Sie war nett angezogen, machte einen gebildeten Eindruck und hielt einen folgsamen Highland-Terrier an einer karierten Leine.
    «Miss Wilson, tut mir Leid, dass Sie warten mussten. Detective Chief Inspector Fenwick. Ich bin der ermittelnde Beamte im Fall Arthur Fish.»
    Sie streckte Fenwick eine zarte, gepflegte Hand entgegen, und der flüchtige Duft eines zitronigen Eau de Cologne wehte ihm entgegen. Miss Wilson war genau die Art von Zeugin, wie Richter und Geschworene sie liebten, und gegen alle Vernunft hoffte er, dass sie etwas Bedeutendes zu sagen hätte.
    «Zunächst muss ich mich entschuldigen, dass ich mich nicht schon früher gemeldet habe, aber ich komme gerade von einem Segeltörn mit meiner Schwester und ihrem Mann zurück und habe erst jetzt von dem Mord gehört.» Er schob ihre Entschuldigung mit einer Handbewegung beiseite und bat sie fortzufahren. «Am Donnerstag, dem zwanzigsten April, war ich im Sechs-Uhr-siebzehn-Zug von Harlden nach Brighton und erinnere mich sehr deutlich an Mr Fish sowie an drei Jugendliche, zwei Mädchen und einen Jungen, im gleichen Abteil, die sich sehr schlecht benommen haben. Sie haben dem armen Mann ziemlich zugesetzt; bis Brighton sind sie mitgefahren.
    Kurz vor der Abfahrt in Harlden ist ein junger Mann zugestiegen. Ich entsinne mich deshalb noch so gut an ihn, weil er mich beim Einsteigen zur Seite gedrängt hatte und dabei fast über Hector gestolpert wäre und mich dann noch unflätig beschimpft hat.»
    «Würden Sie ihn wieder erkennen?»
    «Ich denke ja. Er hatte sehr auffallende Augen.»
    Fenwick holte einen Stapel Fotografien heraus, darunter auch das Foto eines spöttisch dreinblickenden Francis Fielding, und zeigte sie ihr. Ohne zu zögern zeigte sie auf Fieldings Bild.
    «Ja, das ist er. Ich bin mir sicher.» Fenwick spürte, wie Adrenalin in seine Adern gepumpt wurde. «Ist das der Mörder?» Miss Wilson schien überrascht.
    «Davon gehen wir aus. Warum?»
    «Das ist reichlich merkwürdig, denn später habe ich ihn in Brighton gesehen, wie er sich mit seiner Freundin getroffen hat, und es sah für mich so aus, als wollten die beiden dort den Abend miteinander verbringen.»
    Das waren völlig neue Erkenntnisse. Bisher hatten sie noch nicht herausgefunden, was Fielding getan hatte, während er auf den Zug zurück nach Harlden wartete. Er bat Miss Wilson weiterzuerzählen.
    «Am Bahnhof in Brighton war ich die Erste, die aus dem Zug gestiegen ist, denn ich hatte es eilig, weil ich den Bus zur Wohnung meiner Schwester bekommen wollte. Ich habe es aber trotzdem nicht rechtzeitig geschafft und bin dann zurückgegangen, um mich in die Schlange am Taxistand einzureihen. Dort sah ich Mr Fish auf der anderen Straßenseite. Der Mann auf dem Foto ging hinter ihm, und ich bin mir ganz sicher, dass er in Begleitung einer Frau war.»
    «Können Sie die Frau beschreiben?»
    «Eher nein. Ich habe nicht weiter auf sie geachtet, und außerdem fuhren ständig Autos zwischen uns auf der Straße. Blond und schlank war sie, das ist das Einzige, an was ich mich erinnere.»
    «Und dann?»
    «Das ist alles, fürchte ich. Ich musste ziemlich lange auf ein freies Taxi warten, denn es war gerade viel Verkehr.»
    Fenwick bedankte sich bei ihr und versicherte, dass ihre Aussage sehr hilfreich war. Wenige Minuten nachdem er in sein Büro zurückgekehrt war, rief er Detective Sergeant Gould an.
    «Wir haben hier eine Zeugin, die Fielding am Bahnhof in Brighton zusammen mit einer schlanken, blonden Frau gesehen hat. Sorgen Sie dafür, dass die Befragungen am Bahnhof in Brighton neu durchgeführt werden; konzentrieren Sie sich dabei besonders auf die Taxifahrer, die an dem Abend auf Tour waren. Lassen Sie an der Taxisäule ein Plakat aufhängen, mit dem wir um Hinweise bitten. An jenem Abend haben die Leute ziemlich lange am Taxistand warten müssen, und vielleicht hat jemand gesehen, wie Fielding diese Frau getroffen hat und mit ihr weggegangen ist.»
    Er legte den Hörer auf, zuversichtlicher jetzt. Irgendwo da draußen gab es noch mehr Beweise. Sie müssten sie nur finden. Rasch steckte er den letzten Aktendeckel ein und machte sich eilig auf den Weg nach Hause. Vielleicht waren die

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