NachSchlag
berührte Lea, und sie spürte selbst, wie ein weiches Schimmern in ihre eigenen Augen trat; doch gleichzeitig verabscheute sie Anna, hasste die Art und Weise, in der sie ihr das erzählt hatte.
»Weshalb vertrauen Sie mir das an?«, fragte sie, hartnäckig beim formellen Umgang bleibend, mit trockenen Lippen. »Auch wenn er es Ihnen ›erlaubt‹ hat, was ich seltsam finde und auch nicht so ganz glaube … WIESO mussten Sie mir das sagen??« Sie staunte über sich selbst, weil sie auf einmal lauter und schärfer wurde, was so gar nicht ihrem sanften Naturell entsprach.
Anna schien es zu gefallen. Schmunzelnd legte sie beide Hände sacht auf Leas Schultern.
»Kleines, du hungerst förmlich nach Informationen über ihn, das steht dir deutlich ins Gesicht geschrieben.« Zum ersten Mal mischte sich ein warmer Ausdruck in die Stimme der dominanten Frau. Das fand Lea besonders erschreckend, sie versuchte sich schaudernd vorzustellen, Annas Sklavin zu sein, und schaffte es nicht.
»Ach, fast beneide ich dich. Du stehst ganz am Anfang der Reise.« Und mit diesen geflüsterten Worten gab Anna ihr einen leichten Kuss auf die Stirn und entschwebte auf mehr als zwölf Zentimeter hohen goldfarbenen Stilettos.
Bei ihrem nächsten Treffen – denn Yonathan umwarb sie weiter in sanfter, unaufdringlicher Manier – trug Lea hohe weiße Sandaletten, und sie lief stundenlang durch den Park, eingehakt bei ihrem Begleiter, dem ihre Tapferkeit sehr gefiel.
Die brennenden Schmerzen in ihren Sohlen wurden stärker und stärker, Stiche schossen durch ihre Füße und Beine hindurch, so dass sie mehr als einmal das Gesicht verziehen musste, doch kein Laut entschlüpfte ihr, sie hielt eisern durch und merkte irgendwann, dass sie jede einzelne Sekunde genoss, von Yonathans bewunderndem Lächeln umschlossen wie von einer Aura der Wärme und Zärtlichkeit.
Jener Sommer kam zwar mit angenehmen Temperaturen daher, aber auch launisch wie eine vom Erfolg verwöhnte Diva, und nie konnte man sicher sein vor einem plötzlichen Regenschauer oder einem Gewitter.
So geschah es, als sie im Seerestaurant saßen und leichten Salat zu sich nahmen: es begann zu regnen. Wenn sie nicht gerade Yonathan anschaute, wanderte Leas Blick träumerisch zum See und sie sah die vielen kleinen Kreise, die der fallende Regen auf der Wasseroberfläche zittern ließ, wieder und wieder, tausendfach.
Ohne Anstrengung, ganz locker plauderten oder schwiegen sie, und Lea stellte fest, dass sie sich wunderbar entspannt fühlte, ruhig, doch gleichsam unter ihrer Haut züngelten die Flammen ihrer Erregung immer heißer empor. Jenes sehnsüchtige, dunkel gewürzte Verlangen schien alle ihre Zellen zu durchdringen.
Frischer Blüten-, Gras- und Blätterduft … die Sonne war wieder durchgebrochen und ließ die mit perligen Tropfen übersäte städtische Natur edelsteinartig auffunkeln. Mitten in der Stadt gab es einen Wasserturm und eine Fontäne; jetzt am hellen Tag schäumten die wechselnden Kaskaden weiß, abends waren sie illuminiert.
Mit einem tiefen Seufzer streifte sich Lea die hochhackigen Sandaletten ab, tauchte ihre lodernden Füße in das sanftkühle Nass und streckte sich ausgiebig, reckte das Gesicht mit geschlossenen Augen der Sonne entgegen. Sie saßen beide auf der steinernen Balustrade des in Stufen verlaufenden Anfangsbeckens, das in das Kreisrund der Wasserspüle mündete. Hier saßen viele Liebespärchen, es handelte sich um einen allgemein hierfür bekannten Ort.
Mit Armand bin ich nie hiergewesen
, ging es Lea plötzlich durch den Sinn. Sie lehnte sich an Yonathan, fühlte sich gehalten und geborgen, und trotzdem … sie wusste nicht wieso, aber sie fing ganz leicht an zu zittern. Augenblicklich umschlang er sie fester und zog sie ganz dicht an sich. Als sie wieder ruhig geworden war, nahm er durch den Stoff der Bluse hindurch ihre Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger. Ganz gemächlich. Das kam fast überraschend; Leas Atem beschleunigte sich. Er zog und presste ihre Brustspitzen fester, nah an ihrer Schmerzgrenze und dann darüber hinaus, bis sie halblaut ächzte.
Die süße Qual strömte augenblicklich bis hinunter zu ihren Schamlippen und in die rasch anschwellende Klit hinein, entfaltete sich und erzeugte Feuchtigkeit, die sich wie Tau auf Blütenblättern sammelte.
Beschützend und zugleich bezwingend fühlte Lea Yonathans Kinn, das ihren Scheitel nachdrücklich berührte. Noch einmal zwirbelte er hart ihre Knospen, dann ließ er sie los, und
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