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Nachschubbasis Godapol

Nachschubbasis Godapol

Titel: Nachschubbasis Godapol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Kunst­stof­fo­li­en von der Grö­ße ei­nes Fin­ger­na­gels, in de­nen al­le per­sön­li­chen Da­ten ma­gne­tisch ge­spei­chert sind. Hier, se­hen Sie.«
    Ich streck­te mei­ne Lin­ke aus. Auf dem Handrücken haf­te­te je ne Mar­ke, die Pro­fes­sor Aich für Pe­tron­ko, Han­ni­bal und mich von NEW­TON hat­te an­fer­ti­gen las­sen.
    »Kle­ben Sie die Kenn­zei­chen eben­falls auf ih­rem lin­ken Handrücken fest. Ein Ver­lust ist aus­ge­schlos­sen. Der Kleb­stoff ver­bin­det sich or­ga­nisch mit dem Ge­we­be. Noch Fra­gen, mei­ne Her­ren?«
    »Kei­ne Fra­ge, aber ei­ne Bit­te«, ent­geg­ne­te Bon­co Ka­la­re. »Ver­zich­ten Sie bit­te auf aka­de­mi­sche Ti­tel. Nen­nen Sie uns beim Vor­na­men. Ein­ver­stan­den?«
    Der Süd­afri­ka­ner sah sich fra­gend um. Nis­hi­mu­ra nick­te nur. Al­li­son lach­te laut­stark.
    »Kla­rer Fall, Sir.«
    Wir gin­gen. Au­ßer­halb der Hör­wei­te hielt ich Re­ling am Är­mel fest.
    »Chef, Al­li­son ist für mei­ne Be­grif­fe et­was zu en­thu­sias­tisch. Hof­fent­lich macht er uns kei­ne Schwie­rig­kei­ten.«
    Re­ling nick­te nach­denk­lich. »Ich glau­be es nicht. Sei­ne Um­gangs­for­men täu­schen. Er war zu­sam­men mit Ka­la­re und Nis­hi­mu­ra der bes­te Mann un­ter fast fünf­tau­send Prüf­lin­gen.«
    Das hat­te ich mir ge­dacht! Die Prä­zi­si­ons­ar­beit der GWA war nicht zu über­bie­ten.
     
     

7.
     
    Wir wa­ren am 23. De­zem­ber 2009, fünf Uhr früh, mit der neu­er­bau­ten Ein­schie­nen­bahn ge­st­ar­tet.
    Der wich­tigs­te und größ­te Zu­gang zur un­ter­lu­na­ren Mars­fes­tung Zon­ta lag in der Al­ba­ra-Sen­kung, zwei­tau­send­zwei­hun­dert­ein­und­zwan­zig Ki­lo­me­ter von Lu­na Port ent­fernt.
    Es wä­re zu um­ständ­lich ge­we­sen, auf dem luft­lee­ren Mond je­des­mal ge­wag­te Flug­ma­nö­ver durch­zu­füh­ren, nur um die­se ge­rin­ge Di­stanz zu über­win­den.
    Aus die­sem Grun­de hat­ten wir ei­ne mo­der­ne Ein­schie­nen­bahn ge­baut. Sie er­reich­te in­fol­ge der feh­len­den At­mo­sphä­re die zwei­fa­che Schall­ge­schwin­dig­keit und lief auf ma­gne­ti­schen Prall­kis­sen, die je­de Ma­te­ri­al­rei­bung ver­hin­der­ten.
    Der Zug be­stand aus ei­ner run­den, druck­fes­ten Wa­gen­schlan­ge, die be­lie­big ver­län­gert oder mit spe­zi­ell kon­stru­ier­ten Gü­ter­wa­gen be­rei­chert wer­den konn­te. Ma­te­ri­al­trans­por­te zur Al­ba­ra-Sen­ke, die eben­so wie die Haupt­sta­ti­on Lu­na-Port auf der Rück­wei­te des Mon­des lag, wa­ren pro­blem­los ge­wor­den.
    Raum­flug­kör­per, denn nur sol­che konn­ten auf dem Mond als »Flug­zeu­ge« ver­wen­det wer­den, wa­ren na­tur­ge­mäß schnel­ler, aber die Start­vor­be­rei­tun­gen und die um­ständ­li­chen Ri­si­ko­lan­dun­gen auf dem ei­ge­nen Gass­trahl ver­schlan­gen mehr Zeit als der rei­ne Flug er­for­der­te.
    Das ent­sprach dem ur­al­ten Pro­blem ir­di­scher Flug­hä­fen, auf de­nen die War­te­zei­ten, Starts und Lan­dun­gen ein­schließ­lich des Trans­por­tes ins Zen­trum der an­ge­flo­ge­nen Städ­te mehr Zeit kos­te­ten als die ei­gent­li­che Flug­pe­ri­ode, ab­ge­se­hen na­tür­lich von den in­ter­kon­ti­nen­ta­len Li­ni­en.
    Al­so hat­ten auch wir, ob­wohl wir auf dem Mond wa­ren, für die zwei­tau­send­zwei­hun­dert­ein­und­zwan­zig Ki­lo­me­ter von Lu­na-Port bis zur Al­ba­ra-Sen­ke ei­ne Bahn er­baut. Sie war zu­ver­läs­sig, aus­rei­chend schnell und en­de­te ge­nau dort, wo­hin wir woll­ten.
    Die Fahrt hat­te ein­schließ­lich der Be­schleu­ni­gungs- und Brems­ma­nö­ver ge­nau 70,3 Mi­nu­ten ge­dau­ert. Von der Land­schaf­ten der der­zei­ti­gen Nacht­halb­ku­gel des Mon­des hat­ten wir nichts ge­se­hen. Da­für war die Fahrt zu schnell ge­we­sen.
    Dr. Fra­mus G. Al­li­son mach­te mir Kum­mer. Er konn­te kei­ne Mi­nu­te lang den Mund hal­ten. Sei­ne Äu­ße­run­gen und Wit­ze wa­ren durch­aus nicht un­an­ge­nehm oder ge­schmack­los, aber bei un­se­rem mo­men­ta­nen Ge­müts­zu­stand ging er uns auf die Ner­ven.
    Ich hat­te ihn er­mahnt, aber er hat­te nur ge­lacht!
    »Kei­ne Sor­ge, Sir. Wenn es ernst wird, schwei­ge ich wie ein

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