Nachschubbasis Godapol
Material aus MA-Metall, waren also praktisch unzerstörbar.
Überall begegneten wir irdischen Forschungskommandos und Militärstreifen. Sie wurden von ZONTA bis zu einem gewissen Grade geduldet. Wenn wir gewußt hätten, wann die Geduld des Großrechners endete und wo seine äußerste Toleranzgrenze lag, hätten wir zielstrebiger vorgehen können. So aber hatten wir immer mit unverhofften Maßnahmen zu rechnen, die sogar aus einem Feuerüberfall bestehen konnten. Auch das hatten wir schon erlebt.
Die drei Einsatzwissenschaftler hatten mir einige Tips aus ihrem Erfahrungsschatz gegeben. Sie waren über unsere Schwierigkeiten informiert.
Kalare und Nishimura waren übereinstimmend der Auffassung, daß ZONTA überhaupt nur dann wunschgemäß reagieren würde, wenn es mir gelang, ihn von einer akuten Gefahrenlage zu überzeugen. Das war auch meine Meinung.
Allison glaubte dagegen mehr an die Wirksamkeit meiner Quotienten-Kompetenz. Auch das konnte richtig sein. Es galt abzuwarten.
In den nächsten Wagen folgten die Spezialisten der GWA. Sämtliche Chefwissenschaftler und Techniker, die sich jemals mit der Mondstadt Zonta befaßt hatten, waren anwesend.
Ich hatte davor gewarnt! Wenn das Gehirn die Sachlage falsch einstufte, konnte das größte Unheil geschehen. Wir konnten es uns nicht erlauben, durch einen Fehler unsere Spitzenkräfte zu verlieren – abgesehen von dem damit verbundenen menschlichen Schicksalsschlag.
Das Bildsprechgerät in meinem Spezialhelm sprach an. Er wirkte äußerlich wie eine schützende Kopfbedeckung, enthielt aber eine erstklassige und weitreichende Sende- und Empfangsanlage. Sie arbeitete auf verschiedenen Frequenzen, unter anderem auf der Sup-Ultrawelle der GWA.
Reling meldete sich. »Haben Sie Kontakt zu Kiny?«
Ich schaute Hannibal an. Er hatte sich minutenlang bemüht.
»Kaum noch verständlich«, sagte er leise.
Ich gab die Auskunft weiter.
»Das dachten wir uns. Hier sind einige Leute der Meinung, das MA-Metall würde bei der Veredelung irgendwie mit fünfdimensionalen Energieeinheiten aufgeladen werden. Sehr schwach, aber doch spürbar. Kann das die Ursache sein?«
»Mit Sicherheit. Normalmaterie ist sonst kein Hindernis für Paraimpulse. Die Entfernung können wir schon gut überbrücken. Daran liegt es nicht.«
Er schaltete ab. Nishimura sah mich an. In seinem unförmigen Schutzanzug glich er einem arktischen Bären.
»Von der Erde aus wird es besser sein. Ich – Vorsicht, das Tor schließt sich!«
Die Probleme begannen schon! Wir waren auf der letzten Sohle der Mondfestung angekommen. Über uns lagen etwas mehr als dreitausend Meter gewachsener Fels.
In diesen Regionen war es überhaupt gefährlicher als auf den oberen Etagen, denn hier war vor langer Zeit das Kommandogehirn eingebaut worden.
Das vor uns aufgetauchte Rundschott aus MA-Metall war sehr groß. Anscheinend war es auch der Zugang für sperrige Güter gewesen.
Hannibal wollte sich mit seinen Parakräften auf das Impulsschloß konzentrieren. Bisher hatten wir noch jedes Tor auf diese Weise öffnen können.
Ich umfaßte rasch seinen Arm.
»Nein, nicht senden! Aufhören! Kleiner – du sollst aufhören.«
Er erwachte aus seiner Konzentrationsstarre. Seine Stirn war schweißbedeckt.
»Etwas wehrt sich dagegen«, flüsterte er. »Ich empfing schmerzhafte Gegenimpulse. Die reinsten Zerhackwellen.«
Die Wagenschlage hielt an. Weit hinten erkannte ich die Transporter mit den marsianischen Werkzeugbehältern.
»Es beginnt!« erklärte Bonco Kalare. »Wenn Sie meinem Rat folgen, dann verzichten Sie auf höfliche
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