Nachschubbasis Godapol
geführt werden.
»Petronko, die vordere Tür absichern. Allison, Sie kümmern sich um den zweiten, hinter uns liegenden Eingang. Kenji, schau en Sie sich einmal die Schaltstation hinter der Panzerplastscheibe an. Bonco kann Sie begleiten. Los schon! Das gefällt mir nicht. Wir kümmern uns um die Ausrüstung. Ich habe nämlich das dumpfe Gefühl, als könnte der Transmitter jederzeit wieder anspringen. Dann möchte ich nicht ohne festgelegtes Assimilationsprogramm draufstehen.«
Die Männer begriffen. Jedermann begann zu rennen. Hannibal und ich aktivierten die Mikroenergiestationen der vier Werkzeugbehälter. Sie wogen pro Einheit etwa eine Tonne. Zwei waren walzenförmig, die beiden anderen im Querschnitt rechteckig.
Mit ihrem Inhalt waren wir vertraut. Auch die Funktion der verschiedenartigen Werkzeuge und Ersatzteile war einigermaßen klar, nur hatte mir niemand verraten können, wo die überwiegend winzigen, aber sicherlich unglaublich leistungsfähigen integrierten Schaltblöcke eingebaut werden sollten.
Immerhin – wir besaßen eine Ausrüstung, die sich sehen lassen konnte. Sie war unter Umständen eine bessere Legitimation als jede Marke oder IQ-Einstufung.
Nachdem die Antigravitationsfelder entstanden waren, ließen sich die bis zu vier Meter langen, aus einem unbekannten Kunststoff hergestellten Kisten leicht anheben und schieben. Wir beförderten sie über den Rand der Plattform, stießen sie kräftig ab – und schon schwebten sie schwerelos davon. Nur der Luftwiderstand ließ sie allmählich wieder langsamer werden.
Die eingebauten Antischwerkraftwerte mußten die auf sie einwirkenden Gravitationskräfte jederzeit exakt berechnen und ausgleichen. Schwankungen gab es überall und immer.
Etwa dreißig Meter vor uns entstand ein blauweißer Glutball. Dr. Kalare hatte die Tür zur Schaltkammer mit einer Thermoni tal-Schmelzladung geöffnet. Also konnte sie nicht aus MA-Metall bestehen!
Für mich war das eine erstaunliche Erkenntnis. Seit wann hatten die Marsianer bei festungsartigen Bauwerken andere Materialien verwendet?
Ich sah mich um. Erst jetzt fiel mir auf, daß die Transmitterhalle aus gewachsenem Fels bestand. Die Luft war viel zu trocken und warm. Wir schienen uns tief unter der Oberfläche zu befinden.
Hannibal rief mich telepathisch an. Die Nahverbindung war sehr gut. Es kamen keinerlei Störungen durch.
»Sieh dir das an! Das ist alles aus Kunststoff. Hatten die alten Knaben keinen MA-Stahl mehr? Hat man etwa gegen Ende des Krieges auf Ersatzstoffe zurückgreifen müssen? Allison ist dieser Meinung. Wie verstehst du mich?«
»Ausgezeichnet; aber genau das gefällt mir nicht.«
»Ach …!«
»Genau das«, wiederholte ich. »Wenn die Transmitterschwingungen, gleichgültig woraus sie bestehen, unsere Parafrequenzen so stark angreifen, dann müßte die Nahverbindung auch überlagert werden. Wenigstens schwach. Ich hatte Störungen erwartet, Lautstärkeschwankungen. Wie hörst du mich?«
»Bestens. Wie im Schulungscamp. Die Frage wäre zu klären.«
Ich lachte humorlos auf. Hier gab es mehr als nur eine Frage zu lösen.
Petronko sammelte die Werkzeugbehälter ein und stapelte sie neben der vorderen Tür. Sie bestand ebenfalls aus einem dieser grauweißen Kunststoffe. Er war stahlfest und enorm widerstandsfähig, konnte jedoch von unseren Thermowaffen angegriffen werden.
Nishimura und Kalare kamen aus der Schaltstation zurück. Allison hatte sich dort ebenfalls umgesehen.
»Die hintere Tür führt zu den Energieräumen«, berichtete er. »Ich habe mich umgesehen. Zwei kleine
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