Nachschubbasis Godapol
unmöglich einen Platz finden konnten.
Infolgedessen mußten diese aus dem Verband gezerrten Atome oder Atomballungen in eine Energieform umgewandelt werden, die im Überraum willkommen war. Darin lag das eigentliche physikalische Geheimnis eines Marstransmitters.
Materie jeder Art konnten wir in unseren Labors auch schon in ihre Urbestandteile zerlegen, aber wir konnten sie nicht nutzbar machen und mit Überlichtgeschwindigkeit verschicken.
Wir wußten aus Coatlas Darstellungen, daß unsere atomare Ballungsmasse im Assimilationsfeld zu einer fünfdimensionalen Energiespirale umgeformt wurde. Das war ein Vorgang von hyperphysikalischen Gesetzmäßigkeiten, von denen wir noch verzweifelt wenig verstanden.
Erst in dieser Zustandsform konnten wir abgestrahlt und praktisch in Nullzeit von einem Empfänger aufgenommen werden. Er mußte exakt auf die fünfdimensionale Frequenzebene des Sendegerätes abgestimmt sein, oder eine einwandfreie Wiederverstofflichung war ausgeschlossen.
»Marsianische Hyperphysik«, flüsterte Allison respektvoll. »Die zu ergründen, wäre ein zweites Leben wert; wenn man es haben könnte! Wollen Sie nicht noch einmal ZONTA anrufen, Sir?«
»Ich bin schon dabei. Ruhe, bitte.«
Ich öffnete den Kodator. Das Robotersymbol erschien sofort.
»General Konnat an ZONTA: Wir sind bereit. Wie groß ist der Sicherheitsfaktor für einen einwandfreien Empfang im Gegengerät?«
»Höchste Wahrscheinlichkeit. GODAPOL empfängt ständig.«
Mit dieser Antwort war meine Chance für eine Frage gekommen, die unter anderen Umständen verfänglich gewesen wäre.
»Unter Berücksichtigung der defekten GODAPOL- Schaltungen, Frage: Auf welchem irdischen Kontinent werden wir wahrscheinlich rematerialisieren?«
»In den eisbedeckten Regionen des Südens. Ich justiere für Sie einen irdischen Empfangstransmitter, der für den internen Nahverkehr Erde – Mond zuständig ist. Die Gefahrenquote, Sie der Großanlage zu überstellen, ist zu groß. Sie werden anschließend zum Einsatzsektor transportiert.«
Ich wollte mich danach erkundigen, doch Kalare stieß mich warnend an.
Ich verzichtete deshalb auf die Frage.
Über dem Transmitter leuchteten die Hochenergie-Abschirmfelder für die drahtlosen Stromleiter auf. In unmittelbarer Nähe begann es zu rumoren. Die Geräusche steigerten sich zu einem dumpfen Donnern, das jede Unterhaltung verhinderte.
Unsere marsianische Ausrüstung war bereits auf die Sendeplattform gelegt worden. Es wurde Zeit. Zögern durften wir nicht. Alles mußte selbstverständlich wirken.
Ich schritt voran. Hannibal und Petronko folgten sofort, die drei Wissenschaftler zögerten etwas. Doch dann standen auch sie neben mir auf dem kupferfarbenen Podest.
Wir verstanden unsere eigenen Worte nicht mehr. Allison begann zu gestikulieren. Der schwere marsianische Energiestrahler, jeder von uns war damit ausgerüstet worden, rutschte ihm von der Schulter. Er wäre zu Boden gefallen, wenn ihn Bonco Kalare nicht blitzschnell aufgefangen hätte.
Ich stieß Allison kräftig an. Er beruhigte sich daraufhin. Die Männer wußten aus unserem Erfahrungsbericht, was nun mit ihnen geschehen würde. Es war nicht schlimm. Der kurzfristige Schmerz konnte ertragen werden.
Ich dachte an unser Zielgebiet. Was oder wer würde uns dort erwarten? Über uns begann es noch lauter zu donnern. Die Stromleiter leuchteten so grell auf wie der Lichtbogen eines Schweißgerätes. Wir mußten die Augen schließen. Der Transmitter erhielt jetzt volle Energie von den
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