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Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition)

Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition)

Titel: Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Fizek
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zu sein? Sie war sich nicht mal sicher, wie viel ihre Schwester ihr geglaubt und wie viele Zweifel an der Richtigkeit ihrer Erzählung sie insgeheim hatte. Jedenfalls hatte Jay die Geschehnisse ernst genommen.
    Als sie nicht antwortete, seufzte Paul und stand auf. "Vielleicht beruhigt es dich, dass ich auch eine Schusswaffe dabei habe und sie gebrauchen werde, wenn es gefährlich wird. Und keine Angst: ich bin ein hervorragender Schütze."
    Die drei Sportler verabschiedeten sich und versprachen, gegen Abend noch einmal kurz zu klingeln und letzte Absprachen zu treffen. Dann waren die beiden Schwestern allein.
    Geraldine stand auf und holte eine Flasche Orangensaft aus dem Kühlschrank. Sie goss ihrer Schwester und sich ein Glas ein und stellte die Gläser auf den Tisch. Dann setzte sie sich Jaclyn gegenüber. Ihre Schwester betrachtete sie neugierig.
    "Du hältst das alles für einen großen Fehler, oder?"
    "Natürlich. Ich habe gesehen, was passiert ist. Es geht hier nicht einfach nur darum, einen kleinen Übeltäter in die Schranken zu weisen. Das ist eine Sache auf Leben und Tod. Und es passt mir nicht, dass du deine Schüler ins Spiel bringst. Erstens weißt du nicht, ob du ihr Leben gefährdest und zweitens habe ich ja wohl einen Beschützer, sogar zwei."
    Als ihre Schwester nichts sagte, fuhr sie fort: "Ich weiß bloß ihre Namen nicht."
    Das brachte Jaclyn zum Lachen. "Weißt du, Gerry, ich habe ein ganz gutes Gefühl bei der Sache. Vermutlich wird nächste Woche alles wieder ganz anders aussehen und wir können gemeinsam über unsere Befürchtungen und Sorgen lachen."
    "Und das sehe ich keineswegs so. Mir ist zwar immer noch nicht klar, was Uracha mir eigentlich sagen wollte, aber zumindest ist mir klar, dass ich sie ernst nehmen muss. Und sie hat sehr deutlich gesagt, dass ich in einer großen Gefahr stecke.
    Es ist dir vielleicht nicht klar, aber neuerdings höre ich nicht nur das Schlagen der Herzen bei anderen Menschen, sondern ich höre auch, warum sie schlagen. Und Uracha hat nicht nur etwas gesagt, weil sie es glaubt, sondern weil sie es überprüft hat und eine Wahrheit erkannt hat. Sie hat mich vor diesen Vampiren gewarnt. Dass sie damit Recht hat, kann ich sofort bestätigen. Und dass ich zwei Beschützer habe, weiß ich auch. Nur das, was sie über mich gesagt hat, ist mir ein Rätsel."
    "Für mich hört sich das alles nach komplettem Unsinn an. Du sollst von einem Vampir gebissen worden sein und dann doch kein Vampir geworden sein? Selbst wenn es Vampire gibt: wo steckt die Logik? Was soll das für eine Hilfe sein, die dieser … wie hieß er?"
    "Urbano."
    "… dieser Urbano dir geleistet hat? Als nächstes erzählt uns Uracha noch, er sei ein Elf oder so eine Art gut aussehender Troll. Das kannst du doch nicht ernst nehmen, oder?"
    Geraldine seufzte. "Schwesterchen, ich weiß das selbst nicht mehr, was ich glauben soll. Wie soll ich dir da eine Antwort auf deine Fragen geben können?"
    Jaclyn schaute betroffen. Sie hatte wohl nicht geglaubt, dass ihre Fragen ihrer Schwester so zusetzen würden.
    "Es tut mir leid! Ich wollte dich nicht so bedrängen."
    "Du hängst einfach nicht gerne in der Warteschleife.", sagte Geraldine.
    Jetzt war es an Jaclyn zu lachen. Sie giggelte herzlich. Doch von einem Moment auf den anderen wurde sie sehr ernst. "Du weißt, dass du der wichtigste Mensch in meinem Leben ist und dass sich alles tun werde, um dich nicht zu verlieren."
    Geraldine setzte sich neben ihrer Schwester und umarmte sie. "Und du weißt, dass ich alles tun werde, damit nichts zwischen uns tritt. Auch du bist mit der wichtigste Mensch im Leben."
    * * *
    Dann war Geraldine alleine, wenn auch nur für kurze Zeit. Es war bereits früher Abend. Die Sonne stand tief. Bald würden die drei Jungs zurückkehren und sie selbst musste sich noch entscheiden, wie sie ihren Abend verbringen wollte.
    Vermutlich würde sie mal wieder ihre Bücherkiste aufstocken müssen. Im Internet las sie zwar ständig Fachartikel, aber sie hatte in den letzten Jahren wenig Romane gelesen. Sie schmunzelte bei dem Gedanken, dass sie sich für die nächste Zeit ja diese neumodischen Vampirromane besorgen könnte. Diese Werke würden sie wahrscheinlich nie interessieren. Doch sie könnte ihre Werke von Joyce Carol Oates herausholen.
    Dann aber verwarf sie die Idee, den Abend lesend zu verbringen und setzte sich stattdessen auf ihr orangefarbenes Sofa, um ihre Gedanken treiben zu lassen.
    Kaum fünf Minuten später klingelte es an

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