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Nacht Der Begierde

Nacht Der Begierde

Titel: Nacht Der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlene Teglia
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beschreibende gewisse Etwas, das Frauen dazu bringt, Männern hinterherzugucken.
Animalische Anziehungskraft
, schoss es mir durch den Kopf, und ich widerstand der Versuchung, laut loszulachen.
    Einige waren größer als die anderen; ein paar hatten dunkle Haare, und andere waren blond. Sogar einen Rothaarigen wie mich gab es. Er bemerkte, dass ich ihn ansah und grinste. Er hatte Lachfalten in den Augenwinkeln, so als ob er häufig lächelte. Ich überlegte, ob wir beide wohl zu kastanienbraunen Wölfen würden, da Davids Haarfarbe auch der seines Wolfspelzes entsprochen hatte.
    Sie kamen hinter uns ins Haus und waren erkennbarneugierig auf mich. Mir fiel auf, dass keiner von ihnen erstaunt zu sein schien. Also hatte Zach offenbar die Wahrheit gesagt: Sie erwarteten mich bereits.
    Ich winkte ihnen über Zachs Schulter hinweg zu, und wenn ich nicht so schwach gewesen wäre, hätte ihre Reaktion mich schlicht umgehauen. Synchron sanken sie auf ein Knie nieder, senkten den Kopf und legten den rechten Arm diagonal über die Brust, dass die geballte Faust auf dem Herzen ruhte.
    «Prinzessin.»
    Dieser Chor männlicher Stimmen beeindruckte mich noch mehr als Davids Verwandlung. Ich verkroch mich an Zachs Schulter und flüsterte: «Ich glaube, ihr habt die Falsche erwischt.»
    «Unmöglich», sagte Zach ohne zu zögern. «Wir wissen, wer du bist.»
    «Jetzt mal im Ernst», zischte ich. «Das sind mindestens zwanzig, und sie scheinen alle im falschen Film zu sein. Wenn du ihnen erzählt haben solltest, ich sei eine Prinzessin, dann werden sie irgendwann ziemlich sauer sein, dass sie vor der falschen Person auf die Knie gefallen sind.»
    Zach öffnete die Tür zum Wintergarten und trug mich hinein. «Es sind nur neun. Elf zusammen mit meinem Cousin David und mir. Unser Rudel ist nicht mehr das, was es mal war, aber es sind immerhin genug, um dir eine faire Auswahl zu ermöglichen.»
    «Was soll ich denn wählen?»
    Ich wartete, bis Zach mich auf einem üppig gepolsterten Sessel abgesetzt und mir noch eine Tasse von dem tödlichen Kräutertee gebracht hatte. Er sah mir zu, wie ich trank. «Deinen Gefährten», sagte er mit undurchdringlicher Miene.
    Ich prustete los.
    Zach blieb vollkommen ernst, und mein Lachen klang jetzt fast hysterisch. «Das ist lachhaft», entgegnete ich.«Zunächst einmal habe ich überhaupt nicht vor, mich zu binden. Ich habe ja noch nicht einmal einen anständigen Beruf. Und zweitens, selbst wenn ich auf der Suche nach einem Partner fürs Leben wäre: Wer bist du denn, dass du mir vorschreiben willst, ihn unter euch elf Männern zu finden?»
    «Wer ich bin? Der Anführer des Rudels», antwortete Zach. «Der momentane Kopf, bevor du einen neuen Anführer bestimmst. Und wenn du glaubst, dass du keinen Gefährten brauchst, dann warte erst mal morgen ab. Du hast Bedürfnisse, die kein normaler Mann befriedigen kann. Ohne uns würdest du leiden.»
    Ohne
uns? Plural?
Vor Anspannung zog sich mein Magen zusammen. «Das Ganze fängt an, mir unheimlich zu werden. Bitte sag mir, dass ihr nicht plant, eine Orgie oder etwas Ähnliches in der Art zu feiern.»
    Zach lehnte sich zurück und sah mich mit wissendem Blick an. «War es dir unangenehm, David zu küssen?»
    «Hm, nein.» ‹Unangenehm› war wohl kaum der passende Ausdruck.
    «Hat es dir gefallen, von mir geküsst zu werden?»
    Ich wand mich in meinem Sessel. «Es war okay.» Die pure Verheißung war es gewesen und hatte mir den Atem geraubt.
    «Es wäre viel einfacher für dich gewesen, wenn du gleich hergekommen wärst, nachdem wir dir den Brief geschrieben hatten. Es tut mir so leid, dass du nicht mehr Zeit hattest, dich mit allem vertraut zu machen, aber du kannst einfach nicht verleugnen, wer und was du bist. Du wirst nichts tun müssen, was du nicht wirklich willst.»
    Aufrichtigkeit schwang in seiner Stimme, und in seinen Augen stand Besorgnis. Komisch, dass ich mich dadurch kein bisschen besser fühlte.
    Die Tür ging auf, und ich hörte Schritte auf den Fliesen. Die Männer, oder Neuri, wie ich sie vielleicht bessernennen sollte, kamen herein und stellten sich in einem Kreis um uns herum auf. Auch das ließ mir keine wohligen Schauer den Rücken hinunterlaufen. Obwohl ich eine Art energetisches Prickeln spürte, so, als ob ich mich in der Nähe einer Hochspannungsleitung befände. Fast hatte ich das Gefühl, die Luft müsste gleich anfangen zu vibrieren.
    «Willkommen zu Hause, Chandra», sagte Zach beinahe förmlich. «Heute Abend werden wir die

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