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Nacht Der Begierde

Nacht Der Begierde

Titel: Nacht Der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlene Teglia
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Rückkehr unserer Prinzessin feiern. Morgen Abend wirst du deinen Platz als unsere Königin einnehmen und deinen König bestimmen.» Plötzlich gefühllose Finger verloren die Macht über meine Tasse. Sie zersplitterte auf dem Fliesenboden.

KAPITEL 5
    W ie bitte? Nein. Ich meine, ihr seid zwar alle wirklich sehr verlockend, aber nein. Versteht doch, es tut mir leid, aber ich werde ganz bestimmt nicht eure Prinzessin oder eure Königin werden», krächzte ich in die Stille hinein. «Ich habe andere Pläne. Ihr werdet euch ein anderes Mädchen suchen müssen.»
    Zu erfahren, dass mir beim nächsten Vollmond Fell und Pfoten wachsen würden, war schon schlimm genug, aber auch noch gesagt zu bekommen, ich müsse einen von ihnen zu meinem Lebensgefährten machen, war nun wirklich ein bisschen viel.
    «Es gibt keine anderen.» Zach sprach leise, aber mit stählernem Unterton.
    «Blödsinn.» Ich sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. «Du wirst mir doch nicht erzählen wollen, dass alle Werwölfe zur Gruppe der Lebewesen mit Y-Chromosomen gehören.»
    «Nicht alle. Aber die weitaus meisten.» Zach machte eine Handbewegung, und der Rotschopf, der mich angelächelt hatte, ging raus. Bereits ein paar Sekunden später kam er mit Handfeger und Kehrschaufel zurück, um meine Scherben zu beseitigen.
    «Mit der Lykanthropie verhält es sich wie mit der Farbenblindheit», erklärte ein Blonder mit blauen Augen und einem angenehmen Bariton. «Sie ist meist an die Geschlechtschromosomen gebunden und betrifft daher mehr Männer als Frauen.»
    Mein Biologieunterricht war noch nicht so lange her, dass ich ihm nicht hätte folgen können. Etwa zwölf Prozent der Männer sind farbenblind. Bei den Frauen betrifft es nur ein halbes Prozent.
    Ich versank fast in meinem Sessel, als mir klar wurde, was das bedeutete, und ich versuchte, mich nicht wie eine Zielscheibe zu fühlen.
    «Ihr verängstigt sie», meinte der Rothaarige. Er fegte die letzte Scherbe auf und zwinkerte mir zu. «Wir werden dich schon nicht beißen. Es sei denn, du magst das.»
    «Hey, wie beruhigend.» Doch trotz meiner sarkastischen Antwort spürte ich, dass sein Humor meine Spannung ein bisschen abbaute. Aber auch nur ein bisschen. Immerhin schienen sie nicht sofort wie ein, nun ja, Rudel Wölfe über mich herfallen zu wollen. Was allerdings auch nicht bedeutete, dass ich etwas von ihnen wollte, weder gemeinsam, noch einzeln, geschweige denn, dass ich einen von ihnen heiraten wollte.
    In der Gruppe stellten sie eine beeindruckende Auswahl vollendeter Männlichkeit dar. Gesund, jung, potent. So manche Frau würde das zu schätzen wissen. Verdammt, mir gefielen sie ja auch. Aber es war schwer, nicht immer daran zu denken, dass sie mich wahrscheinlich nur für das begehrten, was ich darstellte, nicht dafür, wer ich wirklich war. Selbst wenn ich mich tatsächlich Hals überKopf in einen von ihnen verlieben würde und bereit wäre, mich an ihn zu binden, würde ich von diesem Mann erwarten, dass er mich um
meinetwillen
begehrt.
    Obwohl, wenn sie alle so küssten wie Zach und David, könnte es verlockend sein, diesen Aspekt zumindest so lange zu ignorieren, bis ich alle Möglichkeiten gründlich erforscht hatte. Mit einem Augenzwinkern vertrieb ich diese Gedanken, um mich zunächst einmal den naheliegenden Dingen zu widmen. «Ich freue mich wirklich, euch alle kennenzulernen, aber im Moment würde ich lieber allein mit Zach sprechen. Ich habe Fragen. Sehr viele Fragen.»
    Zach nickte, und der Rest schickte sich an, den Raum zu verlassen, aber nicht auf dem Weg, auf dem sie ihn betreten hatten. Sie gingen durch die Tür am anderen Ende des Wintergartens ins Innere des Hauses.
    «Lebt ihr alle hier?» Ich hatte das Gefühl, es sei vielleicht gut, mit ein paar ganz unverfänglichen Fragen zu beginnen.
    «Wir leben alle zusammen, ja.»
    Und weiter. «Seid ihr alle miteinander verwandt?» Eine gute Art herauszufinden, ob sie erwarteten, mich vielleicht mit meinem eigenen Cousin zusammenzutun.
    «In den meisten Fällen ja, wenn auch sehr entfernt.» Zach lächelte so, als ob er ahnte, wo eine der Quellen meines Unbehagens lag. «Aus nachvollziehbaren Gründen haben wir einen sehr engen Draht zueinander und heiraten durchaus innerhalb der Familie. So überkreuzen sich immer mal wieder die Äste des Stammbaums, aber von uns hier steht niemand in einem so engen genetischen Verhältnis zu dir, dass die Blutsverwandtschaft ein Problem darstellen würde.»
    Ich wusste nicht, ob mich

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