Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
darüber. Aber nachdem sie gerade erst ausgepackt hat, wird sie wahrscheinlich …«
    »Morgen dann also. Ich bin mir sicher, sie wird mit dem Fall beschäftigt sein, an dem ihr gerade arbeitet, aber ich kann meine Leute ins Hotel schicken, die können das Packen für sie erledigen.«
    Zwei Fragen als eine Feststellung formuliert. Wenn ich der Unterstellung, wir würden länger als einen Tag bleiben und seien mit einem Fall beschäftigt, nicht widersprach, dann würde er wissen, dass beides den Tatsachen entsprach.
    »Wir sind vielleicht gar nicht so lang hier, Papá. Und das hier ist auch kein offizieller Besuch.«
    Ich wartete auf den enttäuschten Gesichtsausdruck angesichts der Tatsache, dass ich der Falle aus dem Weg gegangen war. Stattdessen schlug er mir auf den Rücken und begann zu lachen, und mir ging auf, dass ich trotzdem in eine Falle getappt war: Ich hatte ihm bewiesen, wie vollständig ich die Lektionen gelernt hatte, von denen ich immer vorgab, sie zu ignorieren.
    »Aber zum Abendessen wird sie sich uns doch anschließen, oder?«
    Ich hätte jetzt darauf hinweisen können, dass ich keine Einladung zum Abendessen erhalten hatte, ganz zu schweigen davon, dass ich eine angenommen hätte, aber das wäre kleinlich gewesen. Manchmal war es einfacher, das Spiel mitzuspielen und ihn die kleinen Siege verbuchen zu lassen, während ich meine Kräfte für die wichtigeren Schlachten aufsparte. Ich sagte ja.
    Als ich Karls Umschlag aus der Tasche holte, spürte ich den Blick meines Vater auf mir; ich widerstand der Versuchung aufzusehen.
    Ich holte die Fotos heraus und legte das Überwachungskamerabild von Ortega obenauf, bevor er sie sehen konnte. Dann legte ich mir den Stoß mit der Rückseite nach oben auf die Knie.
    »Arbeitet Juan Ortega noch für dich?«
    »Ja, natürlich.«
    »Hat er heute für dich gearbeitet?«
    »Ich sage doch, er …«
    »Aber
heute.
War er heute bei der Arbeit?«
    Er drückte auf einen Knopf auf seinem Schreibtisch. Die Tür zu einem Nachbarraum öffnete sich, und Troy kam herein. Er lächelte, als er mich sah.
    »Hey, Lucas!«
    Mein Vater räusperte sich.
    Troy neigte in gespieltem Gehorsam den Kopf. »Mr. Cortez, meine ich.«
    Ein Seufzer von meinem Vater. »War Juan Ortega heute zur Arbeit da?«
    Als wichtigster Leibwächter meines Vaters musste Troy von allen ungewöhnlichen Umständen im Zusammenhang mit dem Sicherheitsdienst wissen, und das schloss Abwesenheit vom Dienst ein. Und bei einem Abteilungsleiter wie Ortega würde er wissen, ob er da gewesen war oder nicht, ohne auch nur in die Unterlagen sehen zu müssen.
    »Nein, Sir. Hat sich heute Morgen krank gemeldet.«
    »Könnten Sie der Sache nachgehen, bitte?«
    Ein Nicken, und Troy war im Begriff, wieder in seinem Büro zu verschwinden.
    »Troy? Einen Moment bitte.« Ich wandte mich an meinen Vater. »Ich würde dem gern selbst nachgehen, und zwar mit einem persönlichen Besuch.«
    »Natürlich. Suchen Sie seine Adresse raus, Troy! Wir sind die nächste Stunde noch hier.«
    »Eins noch.« Ich zog das Foto des zweiten Mannes aus dem Stapel und hielt es hoch, sodass nur Troy es sehen konnte. »Ist das hier Andrew Mulligan?«
    »Yep. Eine Ebene drunter, arbeitet mit Ortega.« Er hielt inne, holte dann seinen PalmPilot heraus und sah etwas nach. »Auch freigenommen. Sieht so aus, als hätten wir da eine Epidemie.«
    Ich bedankte mich bei Troy. Mein Vater wartete, bis er verschwunden war, und sagte dann: »Ich gehe davon aus, dein Besuch hat etwas mit dieser Epidemie zu tun?«
    Ich legte das Foto von Ortega auf seinen Schreibtisch. »Dies ist heute Vormittag um elf Uhr einundzwanzig im Easy Rider aufgenommen worden. Ortega hat zu Guy Benoits Stellvertreterin gesagt, er sei hier, um eine Botschaft von dir zu überbringen. Dann hat er sie mit Kopfschuss ermordet und neben ihrer Leiche dieses Foto zurückgelassen.« Ich legte die Aufnahme mit den beiden jungen Männern daneben. »Mit den Worten
bis auf Weiteres
auf der Rückseite.«
    Ich widerstand der Versuchung, seine Reaktion zu beobachten. Bestürzung oder ungläubiges Entsetzen waren Gefühle, die mein Vater seit Jahrzehnten bis zur Vollendung vorzutäuschen verstand, ebenso wie er ein Meister darin war, sie zu verbergen, wenn er sie wirklich empfand. Eine Sekunde später schüttelte er den Kopf.
    »Wer dir das auch zugetragen hat, derjenige lügt, Lucas. Er hegt einen Groll gegen die Kabale oder mich, oder er hat sich ein leichtes Ziel als Sündenbock ausgesucht.«
    »Hope

Weitere Kostenlose Bücher