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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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aufwacht, kann er den anderen erzählen, dass ich noch versucht habe, ihn zu warnen. Dann sieht es so aus, als wäre ich nicht freiwillig verschwunden.«
    »Damit du zurückgehen und einfach weitermachen kannst? Es ist vorbei, Hope. Dein Job hier ist erledigt, und du musst jetzt endlich aufhören, dir Gedanken darüber zu machen, ob …«
    »Ob sie rauskriegen, dass ich eine Spionin bin, und daraufhin die Pläne ändern, die du offenbar mit angehört hast?«
    Er verstummte.
    »Mein Handgelenk?«, flüsterte ich.
    Er lockerte seinen Griff und rieb die Druckstelle mit dem Daumen. Dann zog er mich tiefer in die Dunkelheit des Abstellraums. Ich stellte mich auf die Zehen, um ihm ins Ohr zu flüstern, musste ihn aber immer noch an der Schulter ziehen, damit er sich zu mir herunterbeugte.
    »Darf ich fragen, warum wir hier drin sind, obwohl der Ausgang keine sieben Meter entfernt war?«
    »Ich will ja gar nicht gehen.«
    »Warum hast du mir dann diese SMS  …?« Die Antwort kam mir von allein. »Du Dreckskerl!«
    Ich zog den Arm aus seinem Griff. Seine Hand legte sich um meine Taille, bevor ich zurücktreten konnte.
    Ich fuhr fort: »Du willst, dass sie sich trennen und nach mir suchen, stimmt’s? Ich bin gar nicht in Gefahr. Du wolltest einfach Alarm schlagen – und das als Entschuldigung nutzen, um mich auffliegen zu lassen, damit wir Miami verlassen können.«
    »Ich will sie aus diesem Raum raushaben, damit ich mir etwas da drin ansehen kann. Und ja, ich will jedenfalls
dich
aus Miami raushaben.«
    »Du hast mir gesagt, ich wäre in Gefahr, und ich habe dir vertraut.«
    Ein Moment unbehaglichen Schweigens, dann: »Sie haben Pläne in diesem Raum. Blaupausen …«
    »An die du auch rankommen könntest, ohne mich vorher auffliegen zu lassen.«
    Ein Geräusch draußen ließ uns verstummen. Es waren Guy und Rodriguez, und sie hatten Tony gefunden. Ich hörte, wie Guy Max anrief und ihm mitteilte, dass Tony niedergeschlagen worden sei. Er wies Max an, sich am Haupteingang mit Rodriguez zu treffen und mich aufzuspüren, während er selbst sich um Tony kümmerte.
    Rodriguez half Guy, den immer noch bewusstlosen Tony wegzuschaffen. Als wir sicher sein konnten, dass sie fort waren, schlichen wir uns aus der Abstellkammer.
    Ich überließ Karl die Führung und versuchte mich auf meine Aufgaben zu konzentrieren, aber meine Nerven waren vollkommen zerrüttet nach den zwei Stunden, die ich damit verbracht hatte, Bianca sterben zu sehen.
    Warum beharrte ich eigentlich darauf, einem Mann vertrauen zu wollen, von dem jeder andere sagte, dass er nicht vertrauenswürdig sei? Vielleicht fand ich ja doch Vergnügen am Chaos meines eigenen Leidens, und es war reiner Selbstbetrug, es nicht sehen zu wollen.
    »Hope? Ich möchte, dass du hier Posten stehst. Meinst du, du bist in der Lage, das zu tun?«
    »Natürlich kann ich das.« Ich platzte mit der Antwort geradezu heraus und fuhr mir dann übers Gesicht. »Entschuldige. Ja, alles in Ordnung, und ich komme damit klar.«
    »Bist du dir sicher?«
    Ich nickte. Karls Blick verdüsterte sich, und ich spürte das vibrierende Chaos, das von ihm ausging. Ärger? Frustration? Ungeduld? Ich konnte es nicht entscheiden.
    Er sagte: »Wir sorgen dafür, dass du hier rauskommst. Sobald ich fertig bin.«
    »Ich brauche kein …« Ich brach eine scharfe Antwort ab und brachte ein freundlicheres »Mir geht’s gut, Karl. Wirklich. Geh einfach« zustande.
    Sein Blick teilte mir mit, dass er damit rechnete, ich würde nach der Überdosis Chaos zusammenbrechen, sobald er mir den Rücken zukehrte.
    »Geh schon!«, sagte ich zwischen den Zähnen hindurch. »Alles in Ordnung.«
    Er ging. Ich rieb mir die Arme und versuchte bei der Sache zu bleiben. Gegen die Erschöpfung anzukämpfen, sie zur Kenntnis zu nehmen, aus ihr zu lernen, um sie dann zur Seite zu schieben.
    »Wir müssen los«, sagte eine Stimme. »Zum Lagerhaus, unser Zeug holen, zuschlagen.«
    Ich wäre beinahe in Panik losgerannt; mein müdes Hirn hielt das Geräusch für etwas, das ich mit den Ohren hörte und nicht im Geist. Als mir der Irrtum klar wurde, schloss ich die Augen und konzentrierte mich.
    »Aber wenn sie Faith mitgenommen haben, nachdem sie mich niedergeschlagen hatten …« Tonys Stimme.
    »Umso mehr Grund, sich zu beeilen.« Guy.
    »Ich hab versucht sie anzurufen …«
    »Ihr Handy schaltet gleich auf Voicemail. Derjenige, der sie mitgenommen hat, hat auch das Telefon.«
    Wo waren die beiden? Ich konnte es nicht

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