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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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eine Vision auf, und ich wäre fast kopfüber in den Garten gestürzt. Die jähe Bewegung riss mich wieder aus der Vision heraus, und ich ließ mir von Karl beim Hinunterklettern helfen. Dann schloss ich die Augen, um die Vision wiederzufinden. Einen Moment später hörte ich eine Stimme.
    »Wird auch Zeit. Wie lang brauchst du eigentlich, um …« Der Mann verstummte und verschluckte den Rest des Satzes. »Herrgott, Frank, was soll denn …«
    »Hände so, dass ich sie sehen kann«, zischte eine zweite Stimme.
    Ich bemühte mich, Gesichter zu erkennen, konnte aber nur schattenhafte Umrisse vor einem schwarzen Hintergrund ausmachen.
    »Hast du den Verstand verloren?«, fragte der erste Mann. »Ganz egal, was das soll …«
    »Wie komme ich in das Zimmer?«
    »Zimmer? Welches …«
    Die Vision riss so unvermittelt ab wie beim ersten Mal. Als sie verblasste, spürte ich ein schwaches Aufflackern von Chaos. Lucas, Paige und Karl standen um mich herum und warteten.
    »Jemand mit einer Schusswaffe. Jemand namens Frank. Er hat nach einem Zimmer gefragt. Wie man in ein Zimmer reinkommt.«
    »Welches Zimmer?«, fragte Paige.
    »Ich weiß nicht. Ich hab’s nicht …« Ich schüttelte ärgerlich den Kopf. »Es tut mir leid. Ich weiß, das reicht nicht. Lasst es mich noch mal probieren.«
    »Nein«, sagte Karl. »Jetzt sind wir schon mal hier. Es geht schneller, wenn wir selbst nachsehen. Das Handy hat da drüben geklingelt.«
    Lucas reichte Karl seinen Apparat. »Drück notfalls auf Wahlwiederholung. Paige und ich gehen zum Haus. Wenn irgendjemand im Garten ist, können wir die Wachleute warnen.«
    »Wenn es Probleme gibt, ruft mein Handy an!«, fügte Paige hinzu.
    Karl drehte sich zu mir um. »Bleib nah bei mir!«
    Ich nickte.
    »Ich mein’s ernst, Hope.«
    »Ich weiß.«

[home]
Hope
    Tod auf Raten
    D ie Scheinwerfer der Sicherheitsbeleuchtung erhellten das Haus, aber der Garten lag in schattigem Halbdunkel, und der Rest des Grundstücks war schwarz. Es war immer noch so still, dass ich die Wellen hören konnte.
    Karl hielt sich an die dunklen Ränder. Er ließ mich auf der dem Zaun zugewandten Seite, die er wahrscheinlich für sicherer hielt, neben sich gehen, aber das machte es zugleich schwierig für jemanden, der nicht mit der Nachtsicht eines Werwolfs gesegnet war. Ich drehte meine Chaossensoren auf, so weit es ging.
    Als wir zwischen dem Zaun und einem kleinen stuckverzierten Nebengebäude hindurchgingen, zog Karl mich dichter zu sich, und ich tauchte schlagartig aus meiner Versunkenheit auf. Bevor ich mich orientieren konnte, ließ ein blendendes Licht mich nach hinten stolpern.
    »Herrgott noch mal, Nico, muss das sein?«
    Ein Moment der Schwärze, als der Mann die Augen gegen das Licht abschirmte. Aber es kam näher, ein Halogenscheinwerfer, so hell, dass die Gestalt, die ihn in der Hand hielt, nur eine Silhouette war.
    »Gibt’s hier vielleicht noch ein bisschen Privatsphäre? Ich bin beim …«
    Das Pffft-Geräusch einer Waffe mit Schalldämpfer.
    Ich taumelte; die Vision verblasste. Karl packte meine Unterarme, um mich aufrecht zu halten. Ich machte mich los und folgte den Schwingungen zu dem Nebengebäude hinüber.
    Er holte mich mit zwei langen Schritten ein, und ich wappnete mich für den Moment, in dem er mich zurückhalten würde. Aber er griff lediglich nach meinem Arm und flüsterte: »Pistole?«
    Ich glaubte zunächst, er erkundige sich nach der Vision – danach, welchen Waffentyp der Mann hatte. Ein Zeichen dafür, wie müde ich war, nehme ich an. Einen Moment später wurde mir klar, dass er sagen wollte: Hast du deine Pistole? Und wenn ja, hol sie raus.
    Als ich es tat, sagte er mir mit einer Geste, ich solle auf einer Seite um das Gebäude herumgehen, während er die andere Richtung einschlage.
    Ich drückte mich an die Wand. Ich spürte Karl in meinem Rücken – er beobachtete mich, um sich zu vergewissern, dass ich dafür noch wach genug war. Als er sich seiner Sache sicher war, teilte mir ein leises Knirschen mit, dass er sich in Bewegung gesetzt hatte. Dann wurde es still.
    Ich schaffte es um die nächste Ecke, bevor die Vision abermals zuschlug. Es war dieselbe Szene, aus dem gleichen Blickwinkel. Ich versuchte die Frustration hinunterzuschlucken. Es musste doch eine Möglichkeit geben, mich darin zu üben, wenigstens den Blickwinkel zu ändern. Ein weiterer Grund, warum ich so gern mit einem anderen Expisco geredet hätte.
    Drei weitere Schritte brachten mich zur nächsten Ecke. Das

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