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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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und dass wir einfach abwarten mussten, was passieren würde.
    Ich hörte Stimmen im Hintergrund. Es klang wie ein Streit – hatten sie Schwierigkeiten bekommen?
    »Jedenfalls, ich rufe nicht an, weil ich hinter euch her sein will. Ich wollte nur sagen … Seid vorsichtig!«
    »Äh, okay …«
    »Wir sind gerade in Hectors Haus eingetroffen. Allem Anschein nach ist er hier in seinem Arbeitszimmer und war den ganzen Abend dort. Carlos war vor einer Stunde da. Was bedeutet, dass wir über zwei von ihnen weitgehend Bescheid wissen.«
    Jetzt verstand ich, was sie sagen wollte – wahrscheinlich konnte sie es in Hörweite anderer Leute nicht klarer ausdrücken. Wenn der Attentäter sich nach seinem Misserfolg in Benicios Haus einen der Söhne zum Ziel gesetzt hatte, dann konnte dies jetzt eigentlich nur noch William sein. Und wenn der Angreifer es fertiggebracht haben sollte, ins Hauptquartier der Kabale zu gelangen, dann konnte er gerade in diesem Moment noch hier sein.
    »Seid einfach vorsichtig!«, sagte sie. »Lasst Griffin die Führung übernehmen, er ist der Profi.«
     
    Griffin geleitete uns an dem jungen Mann hinter der Empfangstheke vorbei.
    »Sollten wir nicht mit ihm reden?«, fragte ich, als wir uns den Aufzügen näherten. »Vielleicht weiß er, ob William schon gegangen ist.«
    Griffin grunzte und ging weiter, also blieb ich stehen. Karl tat das Gleiche. Griffin erreichte die Aufzüge, sah, dass wir nicht mehr hinter ihm waren, und kam zurückgestiefelt, an uns vorbei, bis unmittelbar vor den Rezeptionstisch.
    »Mr. Cortez möchte, dass Sie diesen Leuten ihre Fragen beantworten.«
    Der Wachmann-Rezeptionist warf ihm einen unauffällig fragenden Blick zu. Griffins Kinn senkte sich um etwa einen halben Zentimeter. In seinem Beruf konnte »sagen Sie diesen Leuten, was sie wissen wollen« ohne weiteres bedeuten »sagen Sie diesen Leuten, was sie wissen
dürfen
«.
    »Ist William Cortez noch in seinem Büro?«, fragte ich.
    »Ich glaube, ja.« Der junge Mann senkte den Blick auf einen Monitor unterhalb seines Computerbildschirms und tippte ihn mit dem Finger an. »Sein Auto steht noch in der Garage, und ich habe nicht gesehen, dass er gegangen wäre.« Wieder ein Tippen. »Und er hat bei keinem der anderen Ausgänge seinen Zugangscode verwendet.«
    »Wann war das letzte Mal, dass jemand ihn gesehen hat?«
    Ich erwartete ein »Woher soll ich das wissen?« als Antwort, aber der Wachmann tippte lediglich einige weitere Male auf seinen Monitor. »Er hat um halb acht ein Abendessen bestellt, und um acht ist es ihm serviert worden. Um neun hat er nach einem Kaffee gefragt.«
    »Hat er Besucher gehabt?«
    »Keinen, der an mir vorbeigekommen wäre, Miss, und ich bin seit sieben hier.«
    Wir gingen zu demselben Fahrstuhl hinüber, den wir auch am Tag zuvor genommen hatten. Während wir warteten, fiel Griffins Blick auf Karl, und seine Augen wurden schmal.
    »Ist das ein Hemd von Mr. Cortez?«
    Karl streckte die Arme vor; die Ärmel rutschten ihm bis über die Handgelenke zurück. »Passen tut es nicht, aber Stoff und Verarbeitung sind wirklich hervorragend.«
    »Wo haben Sie es her?«
    »Gestohlen natürlich. Während alle anderen auf der Suche nach dem Mörder in den Büschen rumgekrochen sind oder versucht haben, das Leben Ihres Kollegen zu retten, habe ich einen kleinen Einkaufsbummel in Benicios Kleiderschrank gemacht. Im Auto habe ich noch ein Paar schöne Diamantmanschettenknöpfe liegen.«
    Griffin musterte ihn finster, als sei er sich nicht vollkommen sicher, dass Karl scherzte. Als wir den Aufzug betraten, deckte er die Tasten mit der Hand ab, während er den Code eingab – für alle Fälle.

[home]
Hope
    Überstunden
    A ls wir Williams Büro erreichten, stand die Tür offen, und in dem Raum war niemand zu sehen. Griffin ging als Erster hinein und machte die Runde, dann sagte er im Herauskommen: »Er ist nicht hier.«
    Ich trat ein. Papiere waren über den ansonsten makellosen Schreibtisch verstreut, auf einem Stuhl stand eine Aktentasche, und an einem Haken hinter der Tür hing ein Jackett. Karl griff danach, und Griffins Augen wurden wieder schmal.
    »Ich überlege mir, ob ich das hier auch nehmen soll«, sagte Karl. »Es würde Sie doch sicherlich nicht stören, oder?«
    Er schüttelte das Jackett, griff auf das Klirren hin in eine Tasche und fischte einen Schlüsselbund heraus.
    »Er kann also nicht weit weg sein«, sagte ich. »Wo ist die nächste Toilette?«
    Griffin ging zu einer geschlossenen

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