Nacht der Dämonin / Magischer Thriller
er Ausschau nach Anzeichen dafür, dass er darauf bestehen sollte, dies ohne mich zu erledigen.
Die Fährte führte zu einem in Terrassen angelegten Garten mit einem Schild, demzufolge das Werfen von Reis und Konfetti hier verboten war. Allem Anschein nach ein beliebter Ort für Hochzeitsfotos.
Sonnys Spur führte weiter quer durch die Gartenanlage und hinaus in einen nicht sehr großen Park, der mit einem Spielplatz und Bänken ausgestattet war.
Wir blieben im Schatten eines Geräteschuppens am Rand des Gartens stehen. Ich begann mir zu wünschen, dass ich eine Jacke mitgebracht hätte. Ein kühler Wind blies aus Norden, und die Sonne verschwand immer wieder hinter Wolken. Die an besseres Wetter gewöhnten Bewohner von Miami waren aus dem Park geflüchtet, alle mit Ausnahme eines einzelnen Kindes und seiner Kinderfrau auf den Schaukeln und eines Mannes, der zusammengesunken auf einer Bank saß.
Ich sah zu dem Mann hinüber. Bemerkte seine Größe. Das dunkelblonde, vom Wind zerwühlte Haar. Mein Herzschlag wurde schneller.
»Der sieht aus wie Sonny.«
Karl schlich weiter bis zur Umzäunung des Gartens, den Kopf erhoben, um im Wind auf Gerüche zu wittern. Dann zog er sich wieder zu mir in den Schatten zurück.
»Ich glaube, du hast recht.«
Die Gestalt saß mit dem Rücken zu uns in die Ecke der Bank gelehnt, das Kinn auf der Brust. »Vielleicht schläft er ja.«
»Möglich.«
Ich wusste, es gab eine wahrscheinlichere Erklärung. Nachdem Sonny sich all die Mühe gegeben hatte, nicht gesehen zu werden, würde er jetzt kaum an einem so öffentlichen Ort schlafen.
»Ich gehe es mir mal näher ansehen«, sagte Karl. »Es ist wichtig, dass du hier bleibst, Hope.«
»Mache ich.«
Er sah mich an. »Ich mein’s ernst.«
»Ich weiß. Ich warte hier, wo ich ihn sehen kann, und wenn er sich von der Stelle bewegt, drücke ich auf den Panikknopf, dann weißt du Bescheid.«
»Gut.«
Er setzte sich in Bewegung, blieb dann noch einmal stehen und sah sich nach mir um. Seine Lippen öffneten sich, aber er schüttelte den Kopf. Bevor ich etwas sagen konnte, war er verschwunden.
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Lucas
18
W ir haben also die DNA und die Blutproben analysiert.« Warren hielt den Blick auf die Papiere gerichtet, die er mit beiden Händen umklammerte. »Fangen wir mit der DNA an. Die Vorgabe sagt, sie müsste von zwei Zauberern stammen. Aber, nun ja, Sir, wir haben keinerlei genetische Marker gefunden, die das bestätigt hätten.«
»Sie sind also Menschen?«, fragte Paige.
»Hm, da sind wir uns nicht sicher. Wir sind noch am Testen. Es war mir nicht angenehm, Ihnen vorläufige Resultate zu bringen, aber ich habe gedacht …«
»Das würde ich gleich wissen wollen. Ja, und vielen Dank. Wir haben also zwei Proben von möglichen Paranormalen …«
»Vermutlich Paranormalen, Sir.«
»Vermutlich. Proben eines oder mehrerer unbekannter Typen …«
»Eines, würde ich sagen, Sir. Sie haben über die Hälfte ihrer DNA gemeinsam.«
»Sie sind
Brüder?
«
Paige stieß ihren Stuhl zurück und stand auf. »Über fünfzig Prozent würde bedeuten, dass sie
vollbürtige
Brüder sind, oder?« Sie öffnete meine Tasche und holte eine Aktenmappe heraus. »Dann würde ich sagen, wir haben die falschen Proben, denn die Genetik kann zwar merkwürdiges Zeug machen, aber dass diese beiden hier« – sie legte das Kidnapperfoto auf den Tisch – »vollbürtige Brüder sein sollen, das ist einfach unvorstellbar.«
Neben das Foto legte sie die beiden Großaufnahmen der Gesichter, die ich aus der IT -Abteilung angefordert hatte. Selbst wenn man von den sehr offensichtlichen Unterschiedenen bei der Hautfarbe und der ethnischen Herkunft absah, nichts an den Gesichtern der beiden jungen Männer ließ auf eine Blutsverwandtschaft schließen.
»Hey, das ist doch Jason.« Das war die Jüngere der beiden Rechercheassistentinnen. Sie wandte sich an ihre Kollegin und zeigte mit dem Finger auf Jaz’ Bild. »Sieht das nicht wie Jason aus?«
Die ältere Frau sah zunächst mich an; erst als ich nickte, kam sie zu uns herüber. Sie spähte auf das Foto hinunter, und nach einem weiteren Blick in meine Richtung und einem weiteren Nicken nahm sie es in die Hand und studierte es.
»Sieht ihm ziemlich ähnlich, aber die Augen stimmen nicht ganz. Der Mund auch nicht. Und die Haare sind lockiger.«
Die jüngere Frau griff nach dem Foto. »Yeah, stimmt, ich seh’s. Dieser Typ ist sogar noch heißer als Jason.« Ein verlegenes Kichern, als sie Paige das Foto
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