Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
in der Technologieabteilung, erschien und mir mitteilte, dass die Nasts ungeduldig wurden … und dass sich mittlerweile auch die St. Clouds zu ihnen gesellt hatten. Ich sah auf die Uhr. Ich hatte etwas von einer halben Stunde gesagt, und das war jetzt fast fünfunddreißig Minuten her.
    Ich bekam von der Unterhaltung so viel mit, dass ich verstand, Paige erkundigte sich bei Elena nach dem Vorfall, als sie und andere Paranormale von menschlichen Wissenschaftlern entführt und studiert worden waren. Die Kabalen hatten behauptet, nichts von dem Projekt gewusst zu haben, aber die Nasts hatten Geschäftsverbindungen zu dem Geldgeber unterhalten, dem verstorbenen Softwaremagnaten Tyrone Winsloe, und keiner der Entführten war Angestellter einer Kabale gewesen. Verdächtig, im augenblicklichen Zusammenhang aber nicht relevant. Nach der von Paige bestrittenen Hälfte des Telefongesprächs zu urteilen ging es um einen Mitgefangenen Elenas, einen Mann namens Armen Haig, der schon vor ihrer Flucht ums Leben gekommen war.
    Ich wäre nur zu gern noch ein paar Minuten geblieben, aber Paige und der Rat brauchten mich nicht, während die Kabale es tat. Eine seltsame Wendung der Dinge und der Prioritäten. Eine, mit der ich mich nicht wohl fühlte.
    Ich unterbrach Paige kurz, um ihr zu sagen, wohin ich ging. Dann folgte ich Javier aus dem Raum und rief auf dem Weg ins Sitzungszimmer noch meine Mutter an.
    Das Treffen verlief genau so, wie ich es hätte vorhersagen können. Die Nasts und die St. Clouds boten uns in dieser schwierigen Phase ihre Hilfe an. Wir bräuchten ihnen nur zu sagen, was vonnöten war. Hätten wir dies getan, hätten wir ihnen natürlich unsere Schwachstellen offengelegt, und die waren es, an denen sie vorwiegend interessiert waren. Es entwickelte sich eine halbstündige wechselseitige Beschwichtigungs- und Solidaritätsübung. Dreißig Minuten, während derer mein Handy unaufhörlich vibrierte und die Nachrichten sich weiter ansammelten.
    »Es tut mir leid«, sagte ich schließlich. »Aber ich muss wirklich wieder an die Ermittlung gehen. Mein Vater hat mir die Aufgabe übertragen …«
    »Die Mörder Ihrer Brüder zu finden?«, schnaubte Thomas Nast, der Hauptgeschäftsführer dieser Kabale. »
Will
er denn, dass die Verantwortlichen gefunden werden?«
    Sean murmelte seinem Großvater etwas zu, und der winkte mit einer Grimasse ab, ließ es aber dabei bewenden. Thomas war noch nie für sein Taktgefühl berühmt gewesen, aber in diesem Fall sprach er nur aus, was alle anderen dachten.
    »Es sieht ganz so aus, als würde Ihnen Ihr Vater eine ganze Menge übertragen«, sagte Thomas’ Sohn Josef. »Und die Kabalen sind besorgt darüber. Einer Person so viel Macht anzuvertrauen, die nichts lieber sähe als den Zusammenbruch der ganzen Institution …« Er zerrte an seinem Krawattenknoten und räusperte sich. »Wir müssen uns Gedanken über die geistige Verfassung Ihres Vaters machen, Lucas. Er hat einen schweren Schock erlitten. Es gibt in unserem zwischenbetrieblichen Manifest Bestimmungen für solche Fälle, etwa den, dass der Hauptgeschäftsführer arbeitsunfähig und niemand anderes in der Position sein sollte, seinen Platz einzunehmen …«
    »Hübscher Versuch, Josef.«
    Die Stimme meines Vaters von der Tür her. Ich stand auf, um ihm seinen Stuhl zur Verfügung zu stellen, aber er winkte ab; angesichts meines Zögerns spürte ich alle Augen auf mich gerichtet. Ich rückte mit dem Stuhl weit genug zur Seite, dass mein Vater ans Kopfende des Tisches treten konnte.
    Beileidsbekundungen erfüllten die Luft. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte mein Vater sie in vollendeter Form entgegengenommen; er beherrschte dieses Spiel besser als irgendjemand sonst. Aber heute unterbrach er die Kondolierenden mitten im Satz.
    »Wie Sie sehen können, bin ich nicht arbeitsunfähig. Ich habe Lucas mit der Leitung der Ermittlungsarbeiten betraut und ihm meine Angestellten und Ressourcen zur Verfügung gestellt. Ich gehe davon aus, dass Sie eine Untersuchung aller Vorgehensweisen fordern werden, sobald die Situation geklärt ist, und ich werde in vollem Umfang kooperieren. Was den Tagesbetrieb betrifft, so ist auch der bis auf weiteres Lucas unterstellt, aber alle Entscheidungen werden mir zur endgültigen Freigabe vorgelegt. Ist dies akzeptabel?«
    Er sorgte dafür, dass das letzte Wort einen sarkastischen Beiklang bekam. Die jüngeren Kabalenangehörigen rutschten auf ihren Stühlen herum und beobachteten die älteren, die

Weitere Kostenlose Bücher