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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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befahl.
    Während Paige wieder an die Arbeit ging, versuchte ich die Teile des Bildes zusammenzufügen, aber sie glitten nur weiter auseinander.
    Das Labor hatte keine Hinweise darauf gefunden, dass Carlos an einem der Schauplätze gewesen war mit Ausnahme dessen, an dem die junge Frau umgekommen war. Als ich ihn schließlich zum Reden brachte, behauptete er, weder unsere Brüder ermordet noch einen Anschlag auf unseren Vater begangen zu haben. Er sei nie auch nur in Hectors Haus gewesen. Er habe nicht einmal mit Troy geredet, geschweige denn auf ihn geschossen. Warum so offenkundige Lügen erzählen, wenn wir Augenzeugenberichte hatten?
    Der Tod der jungen Frau – das war der eine Mord, den er nicht abstritt. Er gestand ihn auch nicht ein, schien aber davon auszugehen, dass sein Schweigen meine Fragen beantwortete. Er sagte, sie sei eine Halbdämonin gewesen, mit der er ein paarmal zu tun gehabt hatte, und sie habe versucht, ihn in eine Falle zu locken. Es blieb mir überlassen, den Rest zu erraten: Ihm war aufgegangen, dass er getäuscht worden war, er hatte sie umgebracht, während er versucht hatte, ihr mit Foltermethoden Informationen abzugewinnen, und er hatte sich versteckt, als die anderen erschienen.
    Wenn er einen Blick auf diejenigen hatte werfen können, die nach ihm gesucht hatten, wer immer sie auch gewesen sein mochten, dann behielt er dies für sich. Verdächtig, ja. Aber so wie ich Carlos kannte, war er in Panik geraten, hatte den Mut nicht aufgebracht, zum Fenster hinauszuklettern, und sich stattdessen unter einem Verschwimmzauber im Schrank versteckt. Zugegeben hätte er einen solchen Grad von Feigheit nicht … auch dann nicht, wenn es uns geholfen hätte, die Mörder seiner Brüder zu finden.
    Einen Umstand gab es bei alldem, der eindeutig für ihn sprach: der zeitliche Ablauf. Es war vollkommen unmöglich, dass er innerhalb der gegebenen Zeit an allen drei Schauplätzen hätte erscheinen können, nicht einmal, wenn man die Möglichkeit der dämonischen Besessenheit in Betracht zog.
    Als ich von meinen Notizen aufblickte, sah ich Paige zu mir herübersehen.
    »Es ist mir absolut zuwider, dir noch etwas aufzubürden, aber hast du deine Mutter angerufen?«, fragte sie.
    Ich muss zusammengezuckt sein, denn sie sprach rasch weiter.
    »Ich kann’s übernehmen. Ich dachte nur …«
    »Nein, du hast recht. Es sollte von mir kommen.« Ich wollte wirklich nicht, dass meine Mutter aus den Nachrichten vom Tod meiner Halbbrüder erfuhr.
    »Oh, und ich habe mit Savannah telefoniert«, sagte Paige. »Sie und Adam würden gern herkommen und helfen.«
    »Mir wäre es lieber …«
    »Wenn sie zu Hause bleiben und den Laden am Laufen halten. Was ich ihnen auch gesagt habe.«
    »Danke.«
    Ich griff nach dem Telefon des Recherchezimmers, um meine Mutter anzurufen – ich wagte nicht, mein Handy zu überprüfen und mich zu überzeugen, wie viele Nachrichten sich während der zehnminütigen Pause angesammelt hatten. Aber bevor ich mehr als die Vorwahl eingegeben hatte, hörte ich ein »Sir?« und sah im Aufblicken einen Mann mittleren Alters in der Tür stehen, eine Akte in den Händen.
    »Ja?«
    »Warren aus dem Labor, Sir. Wir sind uns noch nie begegnet.«
    »Warren?«
    »Ja, Sir. Warren Mills.«
    Unter normalen Umständen hätte ich weitergefragt, etwas über ihn herausgefunden, aber heute konnte ich nichts weiter tun, als mir seinen Namen einzuprägen.
    »Sie haben uns Blut und DNA -Proben aus einer Wohnung runtergeschickt. Nicht aus der von gestern Abend. Es war die Wohnung von …« Er warf einen Blick in seine Papiere. »Jaz und Sonny?«
    »Ja, richtig.«
    »Ich glaube, das hier sollten Sie selbst sehen.«

[home]
Hope
    Witterungs-Memory
    W ir fuhren als Erstes zu Jaz’ und Sonnys Wohnung. Karl gab keine Erklärungen ab, aber ich wusste, er musste sich jetzt fragen, ob er sich von seinem ersten Besuch her richtig an Guys Witterung erinnerte; wahrscheinlich wollte er an die Stelle zurückkehren, wo wir ihn vor zwei Nächten getroffen hatten.
    Die Wohnung sah genauso aus, wie wir sie zurückgelassen hatten.
    Karl atmete ein. »Hier ist seither noch jemand anderes gewesen.«
    »Ich glaube, Paige hat irgendwas davon gesagt, dass Lucas Tatortspezialisten zum Probennehmen hergeschickt hat – DNA , Fingerabdrücke …«
    Er nickte und ging zu dem Sofa hinüber, auf dem nach wie vor die Jacke lag.
    »Du hast gesagt, die hier gehört Sonny?«
    Ich nickte.
    Er roch an ihr, und mir wurde klar, dass dies der

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