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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Frau zu finden, den Mörder seiner Brüder aufzuspüren und seinen Vater zu retten, und die immer zu ihm gehalten hat. Ein richtiges Märchenende.«
    Mir blieb nur noch eine Aufgabe: Ich musste Paige anrufen. Und ich würde es auch tun, denn hier lag der entscheidende Fehler in Jaz’ Plan.
    Als ich vor zwei Jahren geglaubt hatte, für den Rat zu arbeiten, hatte ich mir die Organisation als eine mächtige Gruppe vorgestellt, die möglicherweise Dutzende von Agenten draußen im Feld beschäftigte. Dies war das Bild, das viele Paranormale hatten … und der Rat hatte Besseres zu tun, als es zurechtzurücken, denn das Bild war sehr viel eindrucksvoller als die Wahrheit: dass die Delegierten die gesamte Arbeit selbst erledigten. Jaz hatte an dem Abend, an dem ich mit Karl in seiner Wohnung gewesen war, genug von unserer Unterhaltung mitbekommen, um sich denken zu können, dass ich für den Rat arbeitete. In seinen Augen gehörte ich also zu diesem vermeintlich so riesigen Netz von Agenten.
    Wenn das den Tatsachen entsprochen und Paige mich lediglich als Angestellte gekannt hätte, dann wäre die Geschichte, die Jaz sich für mich ausgedacht hatte, ganz plausibel gewesen. Meine dämonische Seite hatte mich dazu verführt, mich Jaz’ und Sonnys Plan anzuschließen, aber jetzt meldete sich meine wahre Natur zurück, und ich wollte es wiedergutmachen. Die Person, an die ich mich in dieser Situation wenden würde, war die eine Person außerhalb der Kabale, die ich kannte. Diejenige, die einen von der Kabale unabhängigen Einfluss besaß. Und diejenige, die den Ruf hatte, unbeirrbar fair und versöhnungsbereit zu sein.
    Hätte ich wirklich erwogen, die Kabale zu verraten, und es mir dann wieder anders überlegt, dann wäre es in der Tat Paige gewesen, an die ich mich gewandt hätte. Und sie hätte mir geholfen … wenn sie geglaubt hätte, dass ich zu so etwas in der Lage war. Aber Paige und auch Karl mussten merken, dass dies eine Falle war. Sie würde meine Bitte um ein Treffen nicht einfach wörtlich nehmen und allein auftauchen. So vorsichtig Jaz und Sonny auch waren, sie waren nur zwei Männer. Keine Gegner für ein kabaleneigenes Einsatzteam.
    Also rief ich an.
     
    »Kannst du’s spüren?«
    Wir standen im Schatten einer Eingangsnische zu einem Bürogebäude. Jaz schob sich hinter mich und legte mir die Hände auf die Hüften, lehnte sich an meinen Rücken. Als ich mich verspannte, lachte er leise und beugte sich vor, um mich auf den Nacken zu küssen.
    »Nicht so schnell, was?« Er rieb meine Hüften. »Am Anfang war das kein Problem. Wir haben’s beide gespürt. Schnell konnte nicht schnell genug sein. Es war wie …« Er stützte das Kinn auf meinen Scheitel. »Ich kann nicht mal beschreiben, wie es war. Mir fehlen die Worte. Kannst du dir das vorstellen? Es wird wieder so sein, Hope. Ich weiß, im Moment denkst du wahrscheinlich ›Ja, ganz sicher, du Dreckskerl.‹ Aber du wirst sehen, wir ziehen das durch, und ich serviere dir die Cortez-Kabale auf einem Silbertablett.« Er legte seine Arme um mich. »Dein, mein und Sonnys Eigentum. Alles, was du an Macht je gewollt hast. Alles, was du an Macht verdienst. Es wird …« Ein Schauer rann durch ihn hindurch. »Vollkommen sein.«
    Und eine Sekunde lang spürte ich das aufzüngelnde Chaos und sah seinen Traum vor meinen Augen glitzern.
    Er hatte recht. Wir teilten etwas. Ich war ein nach Chaos hungernder Halbdämon. Er war das inkarnierte Chaos. Wenn ich das war, was ich zu sein fürchtete – vielleicht würde ich jetzt das Knurren in meinem Magen hören, das mich drängte, mich an dem Bankett zu beteiligen.
    Ich spürte tatsächlich so etwas wie ein Grollen, aber es war lediglich der Aufruhr in meiner Magengrube. Nur noch ein paar Minuten. Konnte ich dies durchziehen? Ich musste.
    Ich sah mich um, musterte die Schatten jedes dunklen Gebäudes. Hielt Ausschau nach Karl, noch während ich hoffte, er würde nicht das Risiko eingehen, so nahe heranzukommen.
    Paige hatte sich darauf eingelassen, sich mit mir zu treffen. Sie war klug genug gewesen, sich am Telefon nicht zu verraten, nur für den Fall, dass Jaz oder Sonny zuhörte, ebenso wie sie klug genug gewesen war, nicht nach Einzelheiten zu fragen. Aber an ihrem Tonfall hörte ich, dass sie verstanden hatte.
    Und so würde ein Einsatzteam der Kabale gerade jetzt, während wir auf Paige warteten, zwei Häuserblocks weiter rings um den vereinbarten Treffpunkt seine Stellungen beziehen.
    Jaz stieß wieder ein

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