Nacht der Dämonin / Magischer Thriller
summte unmittelbar hinter meinem Kopf. Der Aufzug, der uns mitteilte, dass die Tür blockiert war.
Karl knurrte ihn an, und ich lachte, woraufhin er ein Räuspern daraus machte und mich wütend anstierte, ein Blick, der mir mitteilte, dass ich keinesfalls gehört hatte, was ich glaubte gehört zu haben. Seine Lippen kehrten zu meinen zurück, so hart, dass es schmerzte und mein Hirn schwamm, während mein Körper sich ihm entgegenwölbte, das Begehren so heftig war, dass er mich gleich hier an Ort und Stelle hätte nehmen können, und ich hätte nicht gewusst, wo wir waren. Es weder gewusst noch mich dafür interessiert.
Er wich etwas zurück, meine Lippen zwischen den Zähnen eingeklemmt. Ich schauderte und rieb mich an ihm, und er stieß wieder ein leises Knurren aus und schwang mich herum. Zwei Schritte, und er drückte mich unmittelbar neben meiner Wohnungstür an die gegenüberliegende Wand, presste mich so hart dagegen, dass er mich mit einer Hand loslassen und mir die Wohnungsschlüssel aus der Hosentasche ziehen konnte. Sobald die Tür offen war, versuchte er mich ins Innere zu tragen, stolperte, und wir landeten beide auf dem Fußboden.
Als ich lachte, warf er mir einen weiteren finsteren »Tu so, als hättest du das nicht gemerkt!«-Blick zu. Ich schloss die Augen und wappnete mich für den nächsten schmerzhaften Kuss, aber stattdessen streiften seine Lippen die meinen, sacht wie Federn. Ich schauderte. Als ich die Augen wieder öffnete, war er da, unmittelbar über mir, und in seinem Gesicht sah ich alles, was ich damals am Abend jenes Valentinstags gesehen hatte, alles, von dem ich mir später eingeredet habe, ich hätte es nicht gesehen.
Ich holte scharf Luft, und der Schock setzte ein, als hätte ich Riechsalz eingeatmet. Der Morgen danach schoss mir wieder durchs Hirn. Der ganze Kummer, die Demütigung. Meine Hände schoben sich hastig zwischen uns, und ich versuchte mich freizuwinden, aber sein Griff wurde fester. Er beugte sich zu meinem Ohr hinunter.
»Ich werde dich nicht noch mal verletzen, Hope.«
Er ließ die Lippen an meinem Ohr; sein Atem war flach. Er streichelte meine Wange, während er eine Haarsträhne zur Seite schob.
»Nie wieder«, flüsterte er. »Ich versprech’s.«
Mein Herz flatterte. Dies war es, was ich hören wollte. Das, was ich mir zu hören erträumt hatte. Dass alles ein einziges großes Missverständnis gewesen war.
Aber es war kein Missverständnis gewesen. Er hatte es selbst gesagt: Es gab keine andere mögliche Interpretation dessen, was er gesagt hatte.
Seine Lippen glitten weiter zu meinem Hals, über den Puls, nahmen meine Reaktion wahr. Sie näherten sich meiner Kehle, sachte Küsse, die meinen Herzschlag jagen ließen, aber ich blieb steif in seinen Armen liegen.
Er richtete sich auf, sein Gesicht näherte sich meinem. »Ich bin nicht weggegangen an jenem Morgen damals, Hope. Ich bin weg
gerannt.
Habe den Schwanz eingekniffen und bin gerannt.
Mein
Problem. Aber es wird nicht noch mal passieren.« Seine Hand legte sich seitlich an mein Gesicht, die Finger streiften meine Wange. »Ich bin zurückgekommen, und ich werde bleiben.«
Sein Mund senkte sich auf meinen. Der Kuss begann langsam, fast tastend, als sei Karl sich nicht sicher, wie willkommen er war. Als meine Hände sich um seinen Hinterkopf legten, war es, als bräche ein Damm. Er packte mich, und wir rollten beide zur Seite. Er schob sich über mich, sodass sein Gewicht mich auf die wundervollste denkbare Art gegen den Fußboden drückte.
Als ich keuchte, stieß er sich gegen mich; alles Kultivierte war verflogen, während er am Verschluss meiner Jeans fingerte. Er fluchte, als sei es zu viel verlangt, einen gewöhnlichen Knopf zu öffnen, er war so ungeschickt vor Begehren wie ein Teenager, und plötzlich fiel mir wieder die Nacht damals im Pool ein, der erste Kuss und das Aufflammen, Karl, der zurückgewichen war, sich bemüht hatte, rücksichtsvoll zu sein, sanft, der perfekte Liebhaber, nur um dann selbst mitgerissen zu werden und schließlich aufzugeben, woraufhin er mich gegen die Wand des Beckens geschleudert hatte, voll brutaler Leidenschaft und unvergesslich.
Und wie viele Nächte hatte ich seither damit verbracht, es vergessen zu wollen?
Wie viele Nächte würde ich mit dem Versuch verbringen, dies zu vergessen?
Als ich den Kuss abbrach, blieb Karl sekundenlang keuchend über mir in der Schwebe. Dann sah er auf mich herunter und blinzelte verwirrt. Ich wusste, er sah die Wahrheit:
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