Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
Knirschen seiner Zähne, als er versuchte, sich einen Ausweg aus der Situation zu überlegen. Schließlich sagte er: »Indem man ihn umbringt . . . ohne ihn umzubringen.«
    »Vom Rätselraten war nicht die Rede.«
    Er sah zu mir hinauf. »Nein? Warum? Weil so viel in deinem hübschen Kopf nicht los ist, was? Sie muss getötet werden, aber man darf sie nicht sterben lassen.«
    »Man muss einen tödlichen Schlag anbringen, meinst du.«
    Ich überlegte. »Wenn der Wirt noch am Leben ist, kann sie sich befreien. Wenn der Wirt tot ist, kann sie sich befreien . . . außer sie landet vorher auf dem Schwert eines Engels. Aber in dem Moment zwischen Leben und Tod steckt sie fest, stimmt’s?«
    Dachev stierte mich wütend an.
    »Ja oder nein«, sagte ich. »Ist sie in ihrem Wirtskörper gefangen, wenn der zwischen Leben und Tod schwebt?«
    »Ja.«
    »Aber wie kriegt man sie da raus? Mit einer Formel?«
    »Nein.« Er zögerte, aber ich merkte ihm an, dass er die Sache hinter sich bringen wollte, und so fuhr er nach einem Moment fort: »Ihr Geist fängt an, sich zu lösen, wenn der Wirt stirbt.
    Du kannst es sehen. In diesem Moment ist sie machtlos sie kann nicht fort, und sie hat auch keine Dämonenkräfte.«

    Ich erinnerte mich an das Bürgerzentrum und daran, wie die Nixe aus dem Körper ihrer Partnerin entkommen war, bevor Trsiel den Schlag führen konnte, der ihrem Leben ein Ende gesetzt hätte. Ich hatte gesehen, wie ihr Geist aus Lily hervorgequollen war. Es gab bei diesem Szenario nur ein Problem den Aspekt des lebensbeendenden Hiebs. Einen Sekundenbruchteil lang war ich der Panik nahe und überzeugt, wieder ganz am Anfang angekommen zu sein, überzeugt, dass es keine Methode gab, die Nixe zu fangen, außer der, Jaime umzubringen
    und wenn die Parzen mir das nicht erlauben wollten, wie zum Teufel sollte ich dann
    »Aber der Wirtskörper ist nicht gestorben«, sagte ich. »Er wurde wiederbelebt, stimmt’s?«
    Dachevs Kiefer straffte sich. Aber einen Augenblick später nickte er.
    »Laut«, sagte ich.
    »Ja«, sagte er durch die Zähne. »Sie wurde ins Leben zurückgeholt. Es waren Leute in der Nähe. Jemand hat sie gefunden «
    »Und wiederbelebt.« Ich trat neben ihn. »Wie hast du herausgefunden, wie das geht? Steht das in einem Buch?«
    Ein kurzes Lachen. »Buch? Bücher sind etwas für Leute, denen die Fähigkeit fehlt, selbst zu denken. Ich bin selbst dahintergekommen.«
    Seine Augen wurden dunkel.
    »Hm willst du das noch mal versuchen?«, fragte ich.
    Er antwortete mit einem weiteren Schwall von Flüchen. Ich überlegte einen Moment und lachte dann auf, unvermittelt genug, dass er zusammenfuhr.
    »Es war Zufall, stimmt’s?«, fragte ich. »Du hast die Nixe gefunden, und während du noch überlegt hast, was du tun sollst, ist ihre Partnerin fast gestorben. Du hast den Geist der Nixe gesehen und einen Handel abgeschlossen. Du hast sie gezwungen, dir zu helfen, den Parzen zu entkommen, weil du sonst einen Engel auf sie gehetzt hättest. Es war nicht geplant, es war reines Glück.«
    Dachev fauchte und spuckte dann auf den Boden.
    »Da ist keine Antwort mehr nötig«, sagte ich.
    Ich öffnete seine Fesseln.
    »Bitte sehr, wie versprochen «
    Er kam auf die Beine und schlug nach mir, so dass ich nach hinten fiel. Ich fing mich wieder, aber bevor ich reagieren konnte, war er am anderen Ende des Raums.
    »Du hast das, was du wolltest«, sagte er. »Jetzt trink deinen Höllenbann und verschwinde.«
    »Oh, keine Sorge, das mache ich auch.«
    Ein winziges Lächeln umspielte seine Lippen. »Nein, meine Hübsche, ich glaube eher nicht.«
    Er hob die geschlossene Hand und drehte die Handfläche nach oben wie ein Zauberkünstler, der die verborgene Münze zum Vorschein bringt. Als er die Finger öffnete, wusste ich, was ich sehen würde. Ich setzte mich in Bewegung, bevor ich das Glasfläschchen mit dem Höllenbann auch nur sah, und hatte ihn fast erreicht, als er die geöffnete Ampulle umdrehte. Der Inhalt floss auf die Bodenbretter.
    Mein Körper rammte seinen und schleuderte ihn gegen die Wand. Ich schnappte die Ampulle, aber sie war leer.
    Dachev packte mich am Arm und riss mich mit sich zu Boden. Ich landete hart und versuchte, mich unter ihm herauszuwinden, aber er lag mit seinem ganzen Gewicht auf mir.

    »Vom Kämpfen wird es nur schmerzhafter«, murmelte er. »Es tut mir so leid um deinen Trank. Aber ich habe ein Geschenk für dich. Etwas, womit man ihn ersetzen kann.«
    Ohne mich loszulassen, griff er in die

Weitere Kostenlose Bücher