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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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sagte ich. »Die Sonne fängt an zu sinken, also sagen wir doch «
    »Keinen Zeitpunkt. Ein Ziel. In meinem Haus ist ein Buch.
    Katsuo hat es mir mitgebracht. Irgendeine Sorte Lyrik. Ich habe keine rechte Verwendung dafür, aber ich dachte, vielleicht kann ich es noch mal brauchen, also habe ich es in den Kellerraum im Sockel meines Hauses gelegt. Wenn du es findest «
    »Wo?«, fragte ich. »Mach es spezifischer, sonst wirst du mich wahrscheinlich erwischen, wenn ich noch am Suchen bin. Wo ist die Luke, und wo genau da unten ist das Buch?«
    Er sagte es mir.
    »Okay, und welches ist dein Haus?«
    Er lachte. »Alles werde ich dir nicht erzählen.«
    »In Ordnung, ich finde es selbst raus. Jetzt werde ich eine Formel sprechen, und du wirst ein paar Worte davon sagen; dann wiederholst du die Bedingungen und sagst, dass du dich an sie halten wirst.«
    Er seufzte und murmelte etwas über meinen völligen Mangel an Vertrauen, aber er tat, was ich sagte. Seine Augen blieben grün.
    Das allerdings war das letzte Mal, dass er die Wahrheit sagte.
    Nachdem ich mit der Formel fertig war, versprach er mir einen Vorsprung von fünf Minuten und gab mir nicht einmal drei.
    Ich schaffte es bis in den Wald, und zu diesem Zeitpunkt hatte ich bereits genug vom Wegrennen. Ich würde Dachev geben müssen, was er wollte, jedenfalls eine Weile lang, aber wenn er mich in die Enge trieb, würde ich kämpfen. Ungeachtet der Tatsache, dass ich ein Loch in der Hand und eine Fleischwunde in der Schulter hatte und mir ganze Haarbüschel fehlten. Das mit der Hand und der Schulter machte mir vergleichsweise wenig Sorgen, aber ich hoffte sehr, dass das Haar nachwachsen würde. In der Zwischenzeit war es besser, wenn ich mir nicht noch mehr Blessuren zuzog.
    Es gab einen Pfad durch den Wald. Auf den ersten Blick war die Versuchung groß, ihn zu verlassen und einen Weg durchs Unterholz zu suchen, aber mir ging es um Geschwindigkeit, nicht um Heimlichkeit. Wenn ich mich verstecken musste, dann hatte ich meine Hexenformeln und seit meinem Tod hatte ich mir noch ein paar offensivere Formeln zugelegt, die Sorte, die selbst die immer auf Formeln erpichte Paige vielleicht zu gefährlich gefunden hätte. Sie brauchten allerdings etwas Zeit, wenn man sie richtig wirken wollte. Wenn ich sie brauchte, würde ich dafür sorgen müssen, dass ich diese Zeit hatte.
    Ich rannte den Pfad entlang und sah mich mehrmals um. Als ich Dachev das erste Mal hinter mir sah, betrug der Abstand etwa fünfzehn Meter, aber nach der ersten Viertelmeile hatte er sich mindestens verdoppelt. Er war offensichtlich nicht daran gewöhnt, ehemalige Leichtathletinnen zu jagen.
    Weiter rechts erkannte ich Häuser der Pfad schlug einen Bogen um das Dorf herum. Als ich auf der anderen Seite des Dorfes angekommen war, teilte er sich; auf einer Seite führte ein Weg ins Dorf, auf der anderen ging es tiefer in den Wald.
    Ich nahm den Weg zu den Häusern hin. Auf halber Strecke zwischen der Gabelung und dem Dorf machte ich einen Satz in den Wald und sprach einen Tarnzauber. Dann wartete ich . . .
    Eine Minute später erschien Dachev an der Gabelung und sah sich um.
    »Bist du weitergerannt?«, murmelte er. »Oder bist du jetzt schon hinter dem Buch her?«

    Ein kurzes Zögern, dann ging er an mir vorbei ins Dorf und verschwand. Ich erwog, hinter ihm herzuschleichen, um zu sehen, zu welchem Haus er ging, aber das war zu riskant.
    Ursprünglich war er vom Ende des Dorfes gekommen, also gehörte ihm wohl eins der beiden letzten Häuser. Nach etwa zehn Minuten kam er zurück und lief wieder an mir vorbei.
    Diesmal ging er an der Gabelung in die Richtung weiter, aus der er gekommen war. Das kam mir etwas merkwürdig vor, aber er würde schon wissen, was er tat.
    Als seine Schritte verklungen waren, schlich ich mich zum Rand des Dorfes. Es begann bereits dunkel zu werden, aber solange noch Tageslicht herrschte, war es mir zu gefährlich, nach dem Buch zu suchen. Als ich nahe genug dran war, um die Häuser sehen zu können, hielt ich Ausschau nach einem geeigneten Baum, kletterte auf einen kräftigen Ast, sprach eine Tarnformel und wartete auf die Dunkelheit.
    Dachev suchte mindestens eine Stunde lang nach mir. Zweimal kam er bis an den Waldrand und musterte das Dorf, um sicherzustellen, dass ich nicht zurückgekommen war. Beim dritten Mal verließ er den Wald, sah sich um und rannte zum letzten Haus auf der linken Seite hinüber.
    »Danke«, dachte ich. »Ein Problem weniger.«
    Als er wieder ins

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