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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Schwert auf meine Knie zu. Ich landete auf dem Boden. Die Spitze bohrte sich durchs Sitzpolster, zwei Zentimeter von meiner Schulter entfernt.
    Janah sprang auf den Stuhl und rammte das Schwert nach unten. Geist oder nicht, ich machte, dass ich aus dem Weg kam.
    Egal, für wie unverwundbar man sich hält der Moment, in dem man einem wahnsinnigen Engel mit einem 4FußSchwert gegenübersteht, ist nicht dazu geeignet, die Theorie zu überprüfen.
    Ich stürzte quer durchs Zimmer und murmelte im Rennen Formeln, aber keine davon wirkte.
    »Dämonenbrut!«, schrie Janah.
    Dem konnte ich nicht widersprechen.
    »Ungläubige!«
    Darüber könnte man streiten, aber in Ordnung, einverstanden.
    »Satanshure!«
    Okay, das ging jetzt wirklich zu weit. Ich fuhr herum und trat zu. Dieses Mal gab mein Gewissen nach und ließ meinen Fuß vorschnellen. Ich erwischte Janah am Handgelenk. Sie keuchte. Das Schwert flog ihr aus der Hand und klirrte auf den Boden. Wir warfen uns beide darauf. Als Janahs Finger das Heft berührten, stieß ich es aus ihrer Reichweite, warf mich herum und packte die Klinge.
    Weißglühender Schmerz jagte durch meinen Arm. Ich brüllte, ebenso sehr vor Schreck wie vor Schmerz. Drei Jahre lang hatte ich nicht einmal das momentane Unbehagen eines angestoßenen Zehs ertragen müssen, und ich hatte nicht damit gerechnet, es jemals wieder zu tun. Als die Schwertklinge meinen Arm in Brand zu setzen schien, brüllte ich wie am Spieß.
    Aber ich ließ nicht los. Ich hob das Schwert an der Klinge hoch, während der Schmerz in meinem Arm wütete.
    Dann wurde alles dunkel.
    »Ich glaube, du hättest auf mich warten sollen.«
    Die Stimme war männlich und so wohltönend, dass mir ein Schauer den Rücken hinunterlief. Ich sah mich um. Ich saß auf dem Fußboden auf Janahs Treppenabsatz, vor ihrer weißen Tür.
    Vor mir stand ein Paar Beine in braunen Hosen, deren Saum schärfer war als Janahs Schwert. Ich sah an den Beinen hinauf bis zu einem grünen Hemd, dann weiter nach oben und in ein Paar Augen, die so tiefgrün waren wie das Hemd. Die Augen gehörten zu einem olivfarbenen Gesicht mit kräftiger Nase und vollen Lippen, die im Augenblick vor kaum verhohlener Heiterkeit zuckten. Zerzaustes, schwarzes Haar fiel über die Stirn.
    Der Mann streckte die Hand aus, um mir auf die Beine zu helfen. Sein Griff war fest und warm, beinahe heiß.
    »Danke für den Rettungseinsatz«, sagte ich, »aber ich glaube, ich hatte die Lage unter Kontrolle.«
    Das Grinsen brach sich Bahn. »Das habe ich gesehen.« Er zeigte mit einer ruckartigen Kopfbewegung auf die Tür. »Nicht ganz das, was du erwartet hattest, nehme ich an.«
    »Kann man so sagen.« Ich sah auf meine Hand hinunter. Sie wirkte unversehrt, und der Schmerz war in dem Augenblick verschwunden, in dem ich die Klinge losgelassen hatte. »Das ist also ein Engel?«
    »Der Aufgabe, nicht der Herkunft nach. Sie ist ein Geist so wie du. Eine Hexe außerdem . . . was wahrscheinlich der Grund dafür ist, dass sie so glimpflich mit dir umgegangen ist.« Er streckte mir die Hand entgegen. »Trsiel.«
    Ich musste davon ausgehen, dass er sich gerade vorgestellt hatte, aber was er gesagt hatte, klang nicht wie ein Name oder auch nur ein Wort, das ich jemals zuvor gehört hatte. Obwohl ich mir ein unhöfliches »Hä?« eben noch verkniff, muss mein Gesichtsausdruck für mich gesprochen haben.
    »Trisaiel«, sagte er.
    Die Hilfestellung hörte sich nicht ganz so an wie das, was er beim ersten Mal gesagt hatte, aber näher würde meine Zunge seinem Namen nicht kommen.
    »Ich wette, den hast du öfters buchstabieren müssen«, sagte ich.
    Er lachte. »Das hätte ich sicher wenn es je nötig gewesen wäre. Ich bin kein Geist.«
    »Oh?« Ich musterte ihn und versuchte dabei, es nicht zu auffällig zu machen.
    »Engel«, sagte er. »Reinblütig.«
    »Engel? Aber keine Flügel, was?«
    Wieder ein volltönendes Lachen. »Entschuldige, da muss ich dich enttäuschen. Aber einem Engel Flügel zu geben, wäre, als ob man ein Pferd vor ein Auto spannte. Teleportation geht sehr viel schneller.«
    »Stimmt.«
    Ich sah zu Janahs Tür hinüber. »Aber bei ihr klappt es nicht, oder? Oder liegt es an der AntiMagieSperre?«
    »An beidem. Auch bei den Reinblütigen geht es nicht immer.
    Es gibt Orte « Sein Gesicht verfinsterte sich, aber er schüttelte den düsteren Gedanken ab. »Selbst die Reinblütigen können in Fallen geraten. Wie Zadkiel.«

    Ich nickte. »Der Letzte, der sich auf die Suche nach der Nixe

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