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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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gemacht hat.«
    »Normalerweise sollte er jetzt hier sein und dir helfen. Das ist seine Aufgabe bei den Inauguralquesten zu helfen. Aber aus offensichtlichen Gründen kann er es nicht tun, also hat man mich gebeten, für ihn einzuspringen. Ich werde dir bei allem helfen, das für einen Nichtengel schwierig werden könnte, zum Beispiel dabei, mit Janah zu reden.«
    »Das ist also ihr Problem? Jetzt, wo sie ein Engel ist, redet sie nicht mehr mit den gemeinen Geistern?«
    »Nein, das ist es nicht. Sie hat dein Dämonenblut gespürt.
    Ihr Hirn reagiert falsch, verwechselt die Verbindungen, vor allem, wenn es etwas ist, das sie an die Nixe erinnert.«
    »Sie hat etwas Dämonisches gespürt und den Feind gesehen?«
    Er nickte. »Sie tut es sogar bei mir hin und wieder.«
    Ich runzelte die Stirn.
    »Es ist das Dämonenblut«, sagte er.
    »Aber du hast doch gesagt, dass du ein «
    »Dämon, Engel, es ist das Gleiche, wenn man nur weit genug zurückgeht oder tief genug kratzt. Aber ich würde dir nicht raten, es laut zu sagen. Mancher mag es nicht, daran erinnert zu werden. Wenn Janah dich oder mich sieht, erkennt sie einen Dämon, und für sie bedeutet das den einen Dämon, den sie nicht vergessen kann die Nixe, die sie an diesen Punkt gebracht hat. Aber in der Regel komme ich zu ihr durch. Bist du bereit für einen zweiten Versuch?«
    »Nur zu.«

    San Francisco 1927
    D ieNixegabsichinJolynnsBewusstseineinenStoßund versuchte, wach zu bleiben, während die Frau weiter und weiter über ihr Leben schwafelte. Das Thema war sterbenslangweilig, aber das war nicht der einzige Grund für ihre Lethargie.
    Sie wurde schwächer eine Vorstellung, die ihr so zuwider war, dass sie vor Wut hätte spucken können, wenn sie daran dachte. Früher einmal hatte sie das Chaos getrunken wie guten Wein. Jetzt war es für sie wie Wasser. Wenn sie zu lang darauf verzichten musste, wurde sie schwach.
    Sie war zu wählerisch, was ihre Partnerinnen anging. Aber sie weigerte sich nach wie vor, ihre Ansprüche zurückzuschrauben. Die falsche Partnerin zu wählen, war, als stillte man seinen Durst aus dem Abwasserkanal.
    Dieses Mal hatte sie länger gewartet als üblich, wahrscheinlich weil ihre letzte Partnerin eine solche Enttäuschung gewesen war. Deshalb war sie bei Jolynn auch ein Risiko eingegangen.
    Nicht intelligenter als die letzte Partnerin, vielleicht sogar dümmer, voll von der seichten Selbstbezogenheit, die man manchmal bei jungen Frauen fand, hinter deren hübschen Gesichtern nicht viel vor sich ging. Aber Jolynn fehlte mehr als Verstand
    sie hatte einen leeren Kopf und dazu eine leere Seele. Der Schöpfer hatte den Mangel vielleicht bemerkt, jedenfalls hatte er sie einem Geistlichen und seiner Frau geschenkt, als hoffte er, dass sie liefern würden, was Jolynn fehlte.

    Jolynns fehlende Seele hatte sich als leere Tafel erwiesen. Ihre Eltern beschrieben die Tafel mit Gutem, und Jolynn wurde gut.
    Sie heiratete einen guten Mann, einen Arzt, viele Jahre älter als sie selbst, und folgte ihm in die Wildnis Afrikas, um den Leidenden zu helfen. Aber als sie Malaria bekam, schickte er sie zur Genesung nach Hause, nicht zu ihren alternden Eltern, sondern in ein kalifornisches Sanatorium. Als sie den wachsamen Augen ihres Gatten und ihrer Eltern entzogen war, stellte sich heraus, dass Jolynns Seele in der Tat eine Tafel war; sie konnte ebenso schnell gelöscht wie beschrieben werden.
    Jolynn kehrte nie nach Afrika zurück. Sie fand eine Stelle, nahm sich einen Liebhaber und schloss sich einem Freundeskreis an, der einen guten Martini mehr schätzte als eine gute Tat. Aber nach fünf Jahren begann sie sich zu langweilen. Die Nixe war auf ihrer Suche nach potenziellen Partnerinnen auf Jolynn gestoßen, und als sie sah, was die Frau zu tun erwog, um ihrer Langeweile beizukommen, hatte sie ihre Hilfe angeboten.
    Jetzt saß Jolynn auf der Veranda ihrer Wohnung und schwatzte in Gedanken darüber, was sie zu der Party am Wochenende tragen würde, wen sie dort zu treffen hoffte und so weiter; die Trivialitäten strömten wie Seifenblasen aus ihrem leeren Kopf.
    Die Nixe spürte, wie sie selbst mit den Seifenblasen davontrieb, wie sie schwerelos wurde vor Schwäche und Desinteresse, luftig
    »Können wir es nach der Party machen?«, fragte Jolynn. Sie sprach die Frage nicht laut aus, sie dachte sie nur, an die Nixe gerichtet, die in ihr ihren Wohnsitz hatte.
    Die Nixe schüttelte sich wach. »Ja, dann haben wir Zeit zum Planen. Wie willst du sie

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