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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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Für den Fall, dass du vergessen hast, wie es war.«
    Diese Gedächtnisauffrischung brauchte ich nicht. Ich hatte vor und nach Kris Liebhaber gehabt nie viele, ich war immer zu wählerisch gewesen, um meinen Körper mit jedem Beliebigen zu teilen , aber Kris war der einzige Mann, bei dem ich jemals die Kontrolle verloren hatte, der einzige, von dem ich niemals genug bekommen hatte. Und jetzt, als ich ihn hart an mich gedrückt fühlte
    Ach, zum Teufel damit.
    Ich wölbte die Hüften nach vorn. Kris kam noch näher, so dass ich die Beine um ihn legen konnte. Ich drehte die Finger in sein Haar und küsste ihn. Kris stöhnte und schob die Hände in meine Hose, um mein Hinterteil zu packen und mich noch dichter an sich zu ziehen.
    Dann erstarrte er und hielt inne. Und nach einem Moment des Zögerns zog er meine Arme nach unten und trat zurück.

    »Du bist nicht so weit«, murmelte er.
    »Nein?«
    Ich griff nach seiner Hand. Er ließ es zu, dass ich seine Finger zu meinem Hosenbund zog, dann riss er die Hand fort und trat noch einen Schritt zurück.
    »Ich meine damit nicht, ob du zu schnellem FünfMinutenSex an einem Baum bereit bist, Eve. Das ist nicht gut genug. Ich will dich zurückhaben. Für jetzt und alle Ewigkeit. Ich meine es ernst.«
    »Kris, ich habe dir schon gesagt «
    »Die Sorte Beziehung willst du nicht. Ja, das hast du gesagt.
    Immer wieder. Wir haben es beim ersten Mal nicht hingekriegt, also sollten wir es nicht noch mal probieren. Eine schöne, wohlfeile Entschuldigung «
    »Es ist keine «
    »Seit wann gibst du auf, weil etwas beim ersten Mal nicht geklappt hat? Es ist eine Entschuldigung, Eve eine simple Entschuldigung dafür, das sehr komplexe Problem zu vermeiden, das wir beide darstellen und alles, das wir damals getan und nicht getan haben. Du bist noch nicht so weit. Das weiß ich.
    Und ich warte, bis du es bist.« Ein kleines Lächeln. »Es ist ja nicht so, als ob mir die Zeit knapp würde.«
    »Ich «
    »Und apropos Zeit, du hast hier etwas zu erledigen, also hören wir besser auf, Spielchen zu spielen oder drüber zu reden, warum wir keine spielen , und machen uns wieder an die Arbeit.«
    Unsere Absicht war natürlich, eine Überfahrt nach Roatan zu buchen, möglichst noch in dieser Nacht. Also machten wir uns auf den Weg zum Kai. Die ersten drei Piraten, denen wir begegneten, fuhren herum beim Anblick meines Outfits, aber sie murmelten nur eine Begrüßung und gingen weiter. Als wir bis auf zwanzig Schritte an die Hafenmauer herangekommen waren, mussten wir an einem ergrauten alten Seebären mit Augenklappe vorbei.
    Er wuchtete sich auf die Beine und versperrte uns den Weg, die Hand am Säbel. Im Gegensatz zu den anderen, denen wir schon begegnet waren und die alle ausgesehen hatten, als hätten sie eine Piratenflagge nie außerhalb eines Kinos gesehen, hätte dieser hier wirklich ein authentisches Original sein können.
    Schwarze Zähne, Schlachtennarben und eine sehr entspannte Einstellung zu Hygienefragen . . . was möglicherweise auch der Grund dafür war, dass man ihm die Hafenaufsicht übertragen hatte.
    »Stehen bleiben da!«, knurrte er mit einem fast unverständlichen Akzent. »Wer seid ihr und wohin des Weges?«
    »Besucher«, sagte ich. »Wir sind eben erst angekommen und wollten die Schiffe sehen «
    »Nicht in der Aufmachung, Missy.«
    »Unsere Kostümierung mag etwas anachronistisch sein«, sagte Kristof. »Aber nicht anachronistischer als die von anderen, die wir schon gesehen haben.« Sein Blick glitt über die schmutzige, zerlumpte Kluft des Piraten. »Von deiner eigenen Sorgfalt im Hinblick auf die epochentypischen Details natürlich abgesehen.«
    Der Pirat verzog die Lippen. »Von deinen Hosen rede ich nicht, Junge. Das Problem sind ihre. Weibliche Piraten haben wir hier nicht. Nur Bräute.«
    »Bräute?«, fragte ich.

    »Das mag hier wohl die übliche Vorgehensweise sein«, sagte Kristof. »Es könnte auch den sehr auffälligen Mangel an weiblicher Gesellschaft in dieser schönen Stadt erklären. Vielleicht würdet ihr ja in Betracht ziehen, gewisse Änderungen «
    »Ich ziehe überhaupt nichts in Betracht, Junge. Entweder sie zieht sich an wie eine richtige Piratenbraut, oder ihr zieht in Betracht, anderswo hinzugehen.«
    Kristof öffnete den Mund, aber ich brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen. Flexibilität ist der Schlüssel zum Erfolg.
    Also verschwand ich hinter der nächsten Hütte und nahm einige kleinere Änderungen an meinem Kostüm vor. Das Mieder, die

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