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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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wäre vollkommen hilflos gewesen. Aber während mein Körper zitterte und zuckte, konnte ich einen Blick auf sie werfen, und was sie durchschüttelte, war doppelt so stark wie das, was ich gerade durchmachte. Dann legten sich Kristofs Arme um mich und zogen mich hoch. Sein Gesicht war aschgrau.
    »Schon okay«, murmelte ich. »AntiDämonenFormel.
    Scheußliche Nebenwirkungen. Zum Teufel mit meinem Dämonenblut.«
    Als er mir auf die Füße half, hatte sich auch die Nixe mühsam auf die Beine gekämpft.
    »Halbdämonische Hexe?« Sie spuckte die Worte förmlich aus, machte aber keinen Versuch, näher zu kommen. »Haben die Parzen es satt, Engel an mich zu verschwenden? Verschwinde, Hexe. Das ist kein Spiel für dich.«
    »Nein? Aber ich habe dich schneller gefunden als jeder von diesen Engeln, stimmt’s?«
    Sie lachte. »Mich gefunden? Ich habe dich gefunden. Und hätte dich fast ins große Nirgendwo geschleudert.«

    »Ja, fast. Zu schade, dass das schiefgegangen ist. An einer halbdämonischen Hexe gescheitert das muss weh tun.« Komm schon, Trsiel! Wo steckst du?
    Das Gesicht der Nixe verfinsterte sich, und ich bereitete meinen nächsten Dämonenabwehrzauber vor und hoffte inständig, dass ich noch die Kraft hatte, ihn zu wirken.
    »Glaubst du, dieses Portal ist das Beste, was ich zu bieten habe? Du bist wirklich dumm, Hexe. Und die einzige Möglichkeit, den Dummen etwas beizubringen, ist mit Hilfe eines Beispiels.«
    Sie hob beide Hände . . . und verschwand.
    »Verflucht!« Ich stürzte vorwärts.
    »Du hast mich gerufen?«, fragte eine melodische Stimme hinter mir.
    Ich fuhr herum und sah Trsiel da stehen, so gelassen, als hätte ich ihn zum Tee gebeten.
    »Du!«, rief ich. »Wo zum Teufel hast du gesteckt? Sie war hier die Nixe ich hab nach dir gebrüllt!«
    Seine Lippen formten ein lautloses Wort, von dem ich mir sicher war, dass es ein sehr unengelhafter Fluch gewesen war.
    Ich erklärte, was passiert war.
    »Und jetzt steckt sie also im Körper dieser Nymphe «
    »Das ist keine Nymphe. Das ist die Nixe. Es ist ihre Gestalt in dieser Dimension.«
    »Was? Du hast gewusst, wie sie aussieht? Und wann zum Teufel hattest du vor, es mir zu sagen?«
    »Du hast die Bücher gesehen, oder nicht? Die Illustrationen?
    Es war keine von ihr selbst dabei, aber sie sehen alle gleich aus.«
    »Ich habe Darstellungen mythologischer Nixen gesehen. Und ja, sie sehen alle wie Nymphen aus, aber das waren Zeichnungen von Menschen gemachte Zeichnungen! Welcher Idiot wäre je davon ausgegangen, dass die wirklich so aussehen?«
    »Das . . . ja, das ergibt eine Art von Sinn, nehme ich an.«
    »Nimmst du an?« Kristof ging mit langen Schritten auf Trsiel zu. »Was spielt ihr Typen eigentlich für ein Spiel? Eve wäre beinahe in ein Höllenportal geraten, weil niemand ihr gesagt hat, wie man dieser Nixe das Handwerk legt. Oder hätte sie das auch in einem Buch lesen können?«
    Trsiel sah zu mir herüber. »Wer ist das?«
    »Kristof Nast. Kris, darf ich dir Trsiel vorstellen.«
    Trsiels Gesichtsausdruck nach wusste er, wer Kris war oder vielleicht wusste er auch einfach, wer die Nasts waren. Jedenfalls war er nicht beeindruckt. Er musterte Kris eine Weile, wandte sich dann ab und ging ein Stück zur Seite.
    »Das ist dein Schutzengel?«, fragte Kris, während er mit dem Daumen hinter ihm herzeigte.
    Ich nickte.
    »Na, bisher hat der ja tolle Arbeit abgeliefert. Du solltest um einen Ersatzmann bitten, wenn du mich fragst.«
    »Nein«, sagte Trsiel, »ich glaube nicht, dass sie das getan hat.
    Eve?« Er winkte mich zu sich herüber.
    Ich schüttelte den Kopf. »Wenn du mir etwas sagen willst, kannst du es auch in Kris’ Gegenwart sagen.«
    »Ich würde es vorziehen, das nicht zu tun.«
    »Eve?«, sagte Kris.
    Auch er winkte mich jetzt außer Hörweite. Als ich zu ihm hinüberging, sah ich, wie Trsiels Mund schmal wurde.
    »Ich überlasse das besser dir«, murmelte Kris. »Sonst gerate ich nämlich noch in Versuchung, dem Trottel ein paar Zähne auszuschlagen, und ich glaube nicht, dass das bei den Parzen gut ankäme. Soll ich inzwischen mal mit unserem PoltergeistFreund reden?«
    Ich nickte. »Bitte. Wenn er mich wirklich angelogen hat «
    »Ich bezweifle es. Der ist wahrscheinlich genau so überrascht wie wir, dass er die Nixe in seinem Haus hatte.«
    Bevor er gehen konnte, griff ich nach seinem Arm. »Kris?«
    »Hm?«
    »Danke für vorhin. Mit der Nixe.«
    Er lächelte. »Jederzeit.«
    Als Kristof in Richtung Haus verschwand, kam mir

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