Nacht der Geister
nichts zu tun.«
»Es ist, um meiner« ich sah zu Kris »unserer Tochter zu helfen.«
»Ah«, sagte Ross. »Okay, das leuchtet mir ein. Aber ich bin mir nicht sicher, ob die Poltergeisterei dir da nützen kann. Was du dafür bräuchtest, wäre ein Dämonenamulett.«
»Dämonen. . . ?«
»Es ist eine Legende«, schaltete Kristof sich ein. »Ein Mythos.«
Ich sah zu ihm hinüber. »Du hast davon gehört? Was kann es «
»Es gibt kein Amulett, Eve.«
Sekundenlang stierten wir uns an, dann wurde sein Blick weicher. Sein Gesichtsausdruck bat mich, es einfach gut sein zu lassen.
Ich riss den Blick los und wandte mich an Ross. »Dieses Amulett «
Kristof ging. Ich murmelte eine Entschuldigung und ein Versprechen, zurückzukommen, und rannte hinter ihm her.
Ich fand ihn auf der Wiese vor dem Haus, wo er unter einem Baum stand und zum Himmel hinaufsah. Er musste das Geräusch meiner Schuhe im Schnee gehört haben, aber er rief nicht zu mir herüber, er sah mich nicht einmal an.
»Kris?«
»Glaubst du, du bist die Einzige, die sich wegen ihrer Kinder Sorgen macht?«, fragte er ruhig.
»Nein, natürlich nicht «
»Glaubst du, du bist die Einzige, die Fehler gemacht hat?
Der diese Fehler jetzt leidtun? Die alles tun würde, um die Uhr zurückzudrehen oder in die Welt der Lebenden einzugreifen, um die Dinge in Ordnung zu bringen?«
Ich kam näher und hob die Hand, um sie ihm auf den Arm zu legen, aber er trat außer Reichweite. Sein Blick senkte sich zu meinem.
»Mein jüngerer Sohn ist drauf und dran, sein Leben zu ruinieren und eine Laufbahn einzuschlagen, die er hasst, weil er glaubt, ich hätte es so gewollt, und mein Ältester hat nur die Wahl, entweder sich selbst untreu zu werden oder sich die wenigen Angehörigen zu entfremden, die er noch hat.«
»Dann weißt du also «
»Dass Sean schwul ist? Ich bin sein Vater, Eve. Ich habe es wahrscheinlich gewusst, bevor er es selbst wusste. Ich habe gesehen, wie er sich bemüht hat, seinen Weg zu finden, und ich bin zu dem Schluss gekommen, ich müsste ihn diesen Weg selbst finden lassen. Wenn er so weit wäre, würde ich für ihn da sein. Nur, dass ich’s dann nicht war, stimmt’s? Und jetzt fragt er sich, wie ich drauf reagiert hätte, und ich kann ihm nicht helfen, ich kann ihm den Rücken nicht stärken. Genauso wenig, wie ich Bryce sagen kann, dass ich nie wollte, dass er in meine Fußstapfen tritt. Dieses Leben hat mich unglücklich gemacht, hat mich die Frau gekostet, die ich geliebt habe, und ich habe Gott jeden Tag dafür gedankt, dass Bryce mehr Courage hatte als ich.«
Ich versuchte etwas zu sagen, aber die Stimme erstarb mir in der Kehle.
»Sogar bei Savannah habe ich Fehler gemacht. Ich habe mich so sehr davor gefürchtet, sie zu treffen und dich in ihr zu sehen, ich hatte so viel Angst, sie würde mich hassen, dass ich Gabriel Sandford an meiner Stelle nach Boston geschickt habe. Seine Fehler waren meine Fehler, und alles, was Savannah seinetwegen durchgemacht hat, ist meine Schuld.«
»Ich habe «
»Aber weißt du, was mir nicht leidtut? Dass ich ihr in diesen Keller gefolgt bin. Obwohl ich sie nicht schützen konnte, obwohl sie mich unabsichtlich umgebracht hat, bereue ich nichts daran. Und weißt du, warum? Weil es mich hierher gebracht hat. Zu dir.«
»Kris «
»Gut, vielleicht habe ich im Leben Mist gebaut. Vielleicht kann ich nichts davon wiedergutmachen. Aber hierherzukommen hat mir die Chance gegeben, den größten Fehler von allen wiedergutzumachen. Den, dich gehen zu lassen.«
Ich öffnete den Mund, aber auch diesmal kam nichts heraus.
»Dies ist unsere Gelegenheit, von vorn anzufangen, Eve. Deine und meine. Alles zu vergessen, was wir früher getan haben, und von vorn anzufangen. Nicht einfach miteinander das ist nur ein Aspekt davon. Vielleicht hast du ein neues Leben nicht so sehr gebraucht, wie ich es gebraucht habe, aber jetzt hast du eins, und du kannst nicht mehr zurück, ganz gleich, wie sehr du es versuchst.«
»Du willst, dass ich mich entscheide«, flüsterte ich. »Zwischen Savannah und dir.«
Er fuhr so heftig herum, dass ich erschrak. »Herrgott noch mal, hörst du mir eigentlich zu? Ich sage nicht, dass du Savannah vergessen sollst, und ich sage nicht, dass du dich wieder mit mir zusammentun sollst. Ich sage, fang an, ein Leben zu leben. Irgendeins. Ich habe gedacht « Er schluckte. »Ich habe gedacht, mit dieser Nixengeschichte vielleicht hast du’s jetzt endlich geschafft, hast deinen Platz gefunden, aber
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