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Nacht der Hexen

Titel: Nacht der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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sicher?«
    »Vollkommen«, sagte ich, während ich zu grinsen begann.
    »Ist das gut?«
    Cary lehnte sich in seinen Stuhl zurück und begann zu lachen. »Das ist besser als gut. Das ist wunderbar, Paige. Wenn Sandfords Mandant sich weigert, einen Gentest machen zu lassen, dann ist seine Sache geplatzt. Dafür sorge ich.«
    »Danke.«
    »Bedanken Sie sich lieber noch nicht«, sagte er. »Sie haben ja die Rechnung noch nicht gesehen.«
    Er lachte laut, als wüsste er nicht, wie überaus alt der Witz war, und weil ich mich gerade großmütig fühlte, lachte ich mit. Wir verbrachten die nächste halbe Stunde damit, den Fall zu erörtern. Dann beendeten wir die Besprechung und bereiteten uns auf das Treffen mit Leah und Sandford vor. Ich hatte ihnen nicht mitgeteilt, dass Cary mich vertreten würde. Sie glaubten, sich zu einer privaten Besprechung mit mir einzufinden.
    Ich liebe Überraschungen.
    Ich saß allein im Konferenzraum, als Lacey um Punkt elf Uhr Sandford und Leah hereingeleitete. Cary hatte zugestimmt, uns ein paar Minuten allein zu lassen, bevor er sich dazugesellte.
    Leah kam geradezu hereingehüpft wie ein Kind am Weihnachtsmorgen. Sandford folgte ihr und versuchte dabei, ein selbstgefälliges Grienen zu unterdrücken – aber er versuchte es nicht allzu sehr.
    »Haben Sie die Papiere dabei?«, fragte ich, wobei ich ein leichtes Zittern in meine Stimme legte.
    »Natürlich.« Sandford schob sie mir über den Tisch hinweg zu.
    Ein paar Minuten lang starrte ich auf die Papiere hinunter, mit denen ich das Sorgerecht für Savannah aufgeben würde. Dann holte ich tief Luft und sagte: »Ich kann das nicht tun.«
    »Doch, das können Sie«, sagte Sandford.
    »Nein, ich kann wirklich nicht.« Ich schob ihm mit einem Grinsen, das es mit seinem eigenen mühelos aufnehmen konnte, die Papiere wieder hin. »Ich gebe sie nicht auf.«
    »Was?«, fragte Leah.
    »Oh, es war ein guter Plan, das gebe ich ja zu. Mir damit zu drohen, dass ihr mich enttarnt, und dafür zu sorgen, dass die Ältesten davon erfahren. Wenn ich nicht von allein nachgebe, werden sie mich dazu zwingen. Ja nun, da habt ihr den Zirkel wohl unterschätzt. Mit seiner Unterstützung weigere ich mich, diesem Antrag stattzugeben.«
    Der Ausdruck auf ihren Gesichtern wird mir immer in denkwürdiger Erinnerung bleiben.
    »Was hat Margaret Levine dazu zu sagen?«, fragte Leah schließlich.
    »Willst du’s wissen?« Ich griff nach dem Telefon. »Ruf sie an.Ich bin mir sicher, du hast die Nummer. Ruf die Ältesten alle an. Frag sie, ob sie hinter mir stehen.«
    »Das ist doch Bockmist.« Leah warf einen wütenden Blick zu Sandford hinüber, als wäre das Ganze seine Schuld.
    »Nein«, sagte ich, »das ist kein Bockmist. Ich kann dir versichern, ich habe verstanden, dass dies eine ernste juristische Angelegenheit ist, und als solche nehme ich sie auch sehr ernst. Aus diesem Grund habe ich mir einen Rechtsbeistand gesucht.«
    Ich ging zur Tür und holte Cary herein, der im Flur gewartet hatte. »Ich glaube, Mr. Cary kennen Sie schon«, sagte ich.
    Ihre Kinnladen klappten herunter. Okay, sie klappten nicht wirklich herunter, nicht so, wie man es aus Comics kennt, aber Sie können es sich sicher vorstellen.
    »Aber er ist doch ein –«, begann Leah und unterbrach sich dann.
    »Ein fantastischer Jurist«, sagte ich. »Und ich bin so froh, dass er sich bereit erklärt hat, mich zu vertreten.«
    »Danke, Paige.« Carys Lächeln fiel eine Spur persönlicher aus, als mir lieb war, aber ich war zu froh, um mir viel daraus zu machen. »Also, kommen wir doch gleich zur Sache. Was den Gentest angeht – ich gehe doch davon aus, dass Ihr Mandant bereit ist, sich einem zu unterziehen?«
    Sandford erbleichte. »Unser … mein Mandant ist … ein viel beschäftigter Mann. Sein Terminkalender macht es ihm im Augenblick völlig unmöglich, Los Angeles zu verlassen.«
    »Sonst wäre er ja jetzt hier«, sagte ich. »Hm, kommt Ihnen das nicht ein bisschen merkwürdig vor? Er ist furchtbar daran interessiert, das Sorgerecht für seine Tochter zu bekommen, kann aber nicht mal ein paar Tage erübrigen, um hinzufliegen und sie persönlich kennen zu lernen?«
    »Er könnte den Test auch in Kalifornien machen«, sagte Cary. »Diese Firma ist nicht groß, aber wir haben Verbindungen nach San Francisco. Ich bin mir sicher, unsere Partnerfirma dort würde sich mit Vergnügen bereit erklären, den Test zu überwachen.«
    »Mein Mandant ist nicht bereit, sich einem Gentest zu

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