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Nacht der Hexen

Titel: Nacht der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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gesamten Highschoolzeit habe ich einen Job in einem Computerladen gehabt, dessen Besitzerin die Vorsitzende der Massachusetts Society zur Erklärung des Unerklärlichen war. Und hat sie jemals erklären können, wie es kam, dass ich niemals greifbar war, wenn sie jemanden brauchte, der rasch zum nächsten Schnellrestaurant fuhr? Sie kam ins Hinterzimmer, ich sprach einen Tarnzauber, sie murmelte vor sich hin: »Komisch, ich hätte schwören können, ich hab sie hier reingehen sehen«, und ging sich ein anderes Opfer suchen.
    »Passt«, sagte ich, während ich Cortez die Karte zuwarf.
    »Wie verfahren die Kabalen mit solchen Leuten?«
    »Zementblöcke und tiefe Hafenbecken.«
    »Klingt gut.« Ich warf über die Schulter einen Blick zu Morton hinüber und seufzte. »Ich nehme an, wir sollten irgendwas unternehmen, bevor er aufwacht. Vorschläge?«
    »Ich nehme nicht an, dass du einen Vorrat an ungelöschtem Kalk zur Hand hast?«
    »Sag mir, dass das ein Witz war.«
    »Unglückseligerweise ja. Wir brauchen eine diskretere Maßnahme. Die beste Lösung wäre, wenn Mr. Morton sich außerhalb des Hauses wiederfinden würde, wir ihn aber nicht allzu weit zu tragen bräuchten, denn dies würde das Risiko mit sich bringen, dass wir Aufmerksamkeit auf das Unternehmen ziehen. Zudem wäre es vorzuziehen, wenn man ihn dazu bringen könnte, zu vergessen, dass er sich jemals im Inneren des Hauses befunden hat – denn auch seine Erfahrungen hier würden Aufmerksamkeit erregen, wenn er seine Geschichte erzählt. Du beherrschst nicht zufällig das Hypnotisieren?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Dann müssen wir uns wohl –«
    Savannah erschien in der Tür. »Ich hab eine Idee. Wie wär’s damit – wir legen ihn in den Keller, genau unter die Luke? Wir können den Riegel an der Luke aufbrechen, sie vielleicht auch offen lassen. Wenn er dann aufwacht, glaubt er vielleicht, er wär da reingeklettert, gefallen und auf dem Kopf gelandet.«
    Cortez zögerte und nickte dann. »Das könnte funktionieren. Paige?«
    »Wenn es bedeutet, dass wir nicht wieder nach draußen müssen, ist das meine Lösung.«
    Cortez stand auf und ging in Richtung hinteren Gang.
    »Tut mir leid«, sagte Savannah. »Ich wollte euch nicht noch mehr Schwierigkeiten machen. Er hat mich überrascht, das ist alles.«
    Ich drückte ihre Schulter. »Ich weiß. Gehen wir lieber Cortez hel…«
    Jemand hämmerte an die Hintertür. Das war neu, anders als das klingelnde Telefon und die Türklingel. Als ich zuvor zumKüchenfenster hinausgesehen hatte, war mein Garten leer gewesen, vielleicht weil niemand derjenige sein wollte, der als Erster über den Zaun kletterte. Jetzt war sogar dieses Refugium überrannt worden.
    Als ich das ungeduldige Gepolter hörte, stieg eine Welle des Ärgers in mir auf, und ich stapfte davon, um meinen neuesten »Besucher« zu begrüßen. Ich sah durch das Fenster in der Hintertür und entdeckte Victoria und Therese. Schlimmer noch, sie sahen mich.

Die Drohung
     
    I ch prallte zurück in Richtung Wohnzimmer.
    »Die Ältesten«, zischte ich Cortez zu, der im Flur kniete und Morton gerade die Brieftasche wieder in die Tasche steckte. »Das sind die Zirkelältesten.«
    »Geh nicht an die Tür.«
    »Sie haben mich schon gesehen.«
    Er fluchte leise.
    »Tut mir leid«, sagte ich.
    »Nicht deine Schuld. Halt sie auf. Zähl bis fünf, lass sie rein und schinde dann etwas Zeit. Halt sie im Gang fest.«
    Ich rannte zurück, zog den Vorhang neben der Tür zur Seite und bedeutete ihnen, dass es einen Augenblick dauern würde, die Tür zu öffnen. Dann löste ich die Schließ- und Perimeterformeln und verbrachte so viel Zeit damit, den Riegel zurückzuschieben, dass man hätte meinen können, ich hätte fünfzig davon. Ich ließ die Ältesten herein, versperrte ihnen aber gleichzeitig den Weg den Flur entlang.
    »Ihr habt es durch diese Meute geschafft?«, sagte ich. »Wir haben dazu –«
    »Wir mussten durch den Wald gehen«, sagte Victoria. »Eine sehr unerfreuliche Erfahrung. Therese hat sich die Bluse zerrissen.«
    »Wir mussten kommen«, sagte Therese. »Ist das wahr? Was man da hört? Mit dem armen Grantham?«
    »Wir sind gekommen, weil du uns angelogen hast, Paige. Du hast gesagt, es wäre kein Magier in der Stadt.«
    »Ich habe nie behauptet –«
    »Du hast es uns glauben machen und uns damit alle einem Angriff ausgesetzt. Jetzt siehst du, was dabei herausgekommen ist. Dieser Magier hat Mr. Cary ins Leben zurückgerufen.«
    »Nein, das war die

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