Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nacht der Hexen

Titel: Nacht der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
Vom Netzwerk:
schwarz ist genau richtig.« Ich nahm den Becher entgegen. »Danke.«
    »Vielleicht solltest du Robert anrufen. Ich würde mich besser fühlen –«
    Ein Stöhnen aus dem Keller unterbrach ihn. Morton war aufgewacht. Jedenfalls hoffte ich, dass es Morton war – wobei ich angesichts der Ereignisse der jüngeren Vergangenheit auch nicht weiter überrascht gewesen wäre, die Kellertür zu öffnen und einen verwesenden Zombie die Treppe heraufstapfen zu sehen. Keiner von uns bewegte sich, als wir Schritte hörten. Als der Schlag gegen die Kellertür kam, zögerte sogar Cortez einen Moment lang, bevor er hinging.
    Die Hoffnung, Morton würde aufwachen und sich stillschweigend empfehlen, verflog, als er zu hämmern und zu brüllen begann. Er war im Haus, und verdammt noch mal, er würde es nicht kampflos wieder verlassen. Cortez lieferte ihm den Kampf. Nicht im wortwörtlichen Sinne natürlich. Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber ich konnte mir nicht recht vorstellen, wie Cortez sich die Ärmel hochkrempelte und jemanden k.o. schlug. Seine Stärke war der Umgang mit Worten, und nach ein paar Runden gegen ihn empfahl Morton sich doch noch, hastig, unter vielen Entschuldigungen und in der Überzeugung, er sei tatsächlich durch die Luke gefallen.

Die erste Kabale
     
    N achdem Morton verschwunden war, hörte ich, wie Savannah sich von Elena verabschiedete. Sie war noch nicht einmal aus ihrem Zimmer gekommen, als das Telefon schon wieder klingelte – genau ein Mal; dann hörte ich Savannahs angeregte Stimme durch den Flur treiben. Ich brauchte kein Wort zu verstehen; der plötzliche hohe Singsang reichte mir, um zu wissen, wer der Anrufer war.
    »Von wegen«, sagte sie, als sie mit dem Telefon am Ohr in der Küche erschien. »Yeah, ganz sicher. Als ob wir dich bräuchten.« Sie schnaubte. »Klar. Du könntest sie alle in Brand setzen. Träum weiter.«
    Sie hielt inne, hörte zu und verschluckte ein Kichern. Es gab nur eine einzige Person, für die Savannah kicherte, obwohl sie lieber gestorben wäre, als es zuzugeben – und wahrscheinlich jeden umgebracht hätte, der den Nerv hatte, es auszusprechen.
    »Ist für dich«, sagte sie, während sie mir das Telefon hinstreckte. »Adam. Er bildet sich ein, er kann uns helfen. Ganz sicher.«
    »Hallo«, sagte ich.
    »Wird allmählich auch Zeit! Weißt du, wie oft ich’s heute Nachmittag bei dir probiert habe? Dad hat’s schon vor Stunden aufgegeben. Entweder es ist besetzt oder wir kriegen das blöde Gerät dran. Wo hast du eigentlich gesteckt?«
    »Du willst’s nicht wissen.«
    »Ich wette, ich kann’s erraten. Mom hat vorhin die Nachrichten angesehen, irgendein Sender aus eurer Ecke über Satellit, und rate mal, wessen Foto drin vorkam.«
    »Meins. Lass mich raten – die sagen, ich bin eine Satanistin, stimmt’s?«
    »Zum Teufel, nein. Die sagen, du bist eine Hexe. Jetzt bist du außerdem auch Satanistin? Cool. Wenn du den alten Herrn siehst, kannst du ihn bitten, meinem Vater was auszurichten? Sag ihm, er ist mit den Unterhaltszahlungen ganz schön im Rückstand.«
    »Ha, ha.«
    »Also, was ist eigentlich –« Adam unterbrach sich und seufzte. »Du musst’s mir später erzählen. Dad steht hier rum, klopft mit dem Fuß und schneidet Grimassen. Rede lieber erst mal mit ihm. Und melde dich dann noch mal bei mir, okay?«
    Es knackte in der Leitung, als Adam mich an Robert weitergab.
    »Paige.« Roberts Stimme kam warm über die Leitung. »Du hättest mich bei der Konferenz aufspüren sollen. Das hört sich absolut fürchterlich an.«
    »Dabei weißt du erst die Hälfte«, sagte ich, während ich mit dem Telefon in mein Zimmer zurückkehrte.
    »Dann erzähl’s mir.«
    Ich tat es.
    »Was kann ich tun?«, fragte er, als ich fertig war.
    Ich hätte am liebsten geweint. Ich komme mir dumm dabei vor, das zuzugeben, aber die vier Worte bedeuteten mir so viel.
    »Das Material über Leah ist fabelhaft«, sagte ich. »Aber ichbrauche noch ein paar Informationen über Kabalen.« Ich zögerte; beinahe fürchtete ich mich davor, weiterzusprechen.
    »Hast du von der Cortez-Kabale gehört?«
    »Natürlich.« Er machte eine Pause. »Sind die es, die hinter Savannah her sind?«
    »Nein.«
    »Es freut mich, das zu hören. Die Cortez’ sind die Gefährlichsten in einem gefährlichen Haufen – die ursprüngliche Kabale.«
    »Die Erste von ihnen, meinst du?«
    »Ja. Moment. Ich bin in meinem Arbeitszimmer. Ich suche nur gerade die Datei raus.« Ein Strom von Tippgeräuschen folgte,

Weitere Kostenlose Bücher