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Nacht der Leidenschaft

Nacht der Leidenschaft

Titel: Nacht der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Bestätigung von Mrs. Bradshaw konnte er ihren Ruf völlig ruinieren, ihre Karriere … und auch die Möglichkeit, für ihren Lebensunterhalt aufzukommen. „Mr. Devlin“, brachte sie schließlich steif hervor.
    „Vielleicht könnten Sie mir netterweise erklären, wie und vor allem warum Sie in der vergangenen Woche in mein Haus kamen und warum Sie mich getäuscht haben?“
    Auch wenn sie ihr Gegenüber in diesem Augenblick mehr als alles auf der Welt fürchtete, blickte Amanda ihm herausfordernd in die Augen. Ein Feigling war sie nicht.
    Jack fiel au£ dass sie ihm ebenso selbstbewusst und unerschrocken begegnete wie damals, als er auf ihrer Türschwelle stand. Sie war eine begehrenswerte Frau, mit samtweicher Haut, gewelltem rotbraunen Haar und einer äußerst weiblichen Figur … und er war ein Mann, der diese Attribute zu schätzen wusste, wenn er sie sah. Ihr Gesicht war angenehm, nicht unbedingt schön, aber die Augen … nun, sie waren einfach überwältigend. Ein schimmerndes Grau … wie der aufsteigende Nebel nach einem Aprilregen … klug und ausdrucksvoll.
    Etwas an ihr entlockte ihm ein Lächeln. Er wollte den zusammengekniffenen Mund küssen, bis er vor Leidenschaft warm und weich war. Er wollte sie bezaubern, sie verführen, aber vor allem wollte er herausfinden, wer die Person war, die Romanfiguren zum Leben zu erwecken vermochte, hinter deren Fassade sich derart wilde Gefühle verbargen. Ihr letztes Buch hätte aus der Feder einer mondänen Frau stammen können, aber nicht von einer alten Jungfer, die auf dem Land aufgewachsen war.
    Ihre geschriebenen Worte hatten ihn lange bevor er sie kennen lernte verfolgt. Und jetzt, nach jener unvergesslichen Begegnung in ihrem Haus, wollte er mehr von ihr. Er wollte sie erobern. Es gefiel ihm, dass sie voller Überraschungen steckte und sich eine eigene Existenz geschaffen hatte. Hier waren sie sich sehr ähnlich.
    Jedoch fehlte ihm ihre Vornehmheit, die er sehr bewunderte. Wie gelang es ihr, natürlich und gleichzeitig damenhaft zu sein?
    Dies waren zwei Eigenschaften, die er früher immer als vollkommen gegensätzlich eingestuft hatte. Sie war ihm ein Rätsel.
    „Amanda …“ hörte er sich sagen, aber mit einem Zischen verbesserte sie ihn sofort.
    „Miss Briars!“
    „Miss Briars“, wiederholte er ungerührt. „Hätte ich neulich Abend nicht die Gelegenheit wahrgenommen, die sich mir bot, würde ich es für den Rest meines Lebens bereut haben.“
    Ihre zarten Brauen zogen sich drohend zusammen. „Wollen Sie mich bloßstellen?“
    „Diesbezüglich habe ich noch keinen Plan gefasst“, meinte er nachdenklich, aber die teuflisch blauen Augen blitzten spitzbübisch auf.
    „Obwohl …“
    „Obwohl?“, wiederholte sie misstrauisch.
    „Das wäre doch ein echter Leckerbissen für die Klatschmäuler Die achtbare Miss Briars bestellt sich einen bezahlten Liebhaber. Es wäre mir entsetzlich, Sie in diese Verlegenheit zu bringen.“ Sein breites Lächeln wurde von Amanda nicht erwidert. „Ich würde sagen, wir sollten dieses Thema näher erörtern. Mich interessiert, was Sie mir anbieten würden, damit ich meinen Mund halte.“
    „Sie wollen mich erpressen?“, fragte Amanda mit wachsender Wut. „Sie gemeiner, hinterhältiger Verräter … Sie Schuft…“
    „Wenn Sie vielleicht etwas leiser sprechen könnten“, schlug er vor und fuhr fort: „Miss Briars … das sage ich nur aus Rücksicht auf Ihren Ruf, nicht auf meinen … lassen Sie uns unter vier Augen darüber reden. Später.“
    „Niemals“, entgegnete sie schnell. „Leider sind Sie kein Gentleman, und ich denke nicht daran, Ihnen in irgendeiner Form ein ‚Angebot~ zu machen.“
    Devlin saß am längeren Hebel, und das wussten sie beide. Ein träges Lächeln umspielte seinen Mund. Es war das Lächeln eines Mannes, der genau wusste, was er wollte, und dem jedes Mittel recht war, um zum Ziel zu kommen.
    „Sie werden sich mit mir verabreden“, sagte er, ohne eine Widerrede zu erwarten. „Ihnen bleibt keine Wahl.
    Sehen Sie … ich habe ein Pfand von Ihnen und werde es eintauschen.“
    „Sie gemeiner Erpresser“, stieß sie angewidert hervor. „Wollen Sie damit sagen, dass Sie etwas aus meinem Haus gestohlen haben?“
    Sein plötzliches, lautes Auflachen zog ein Dutzend neugieriger Augenpaare auf sie. „Ich habe Ihren ersten Roman“, erklärte er.
    „Was?“
    „Ihren Erstling“, wiederholte Jack und amüsierte sich über ihren aufflammenden Zorn. „Der Titel lautet:

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