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Nacht der Leidenschaft

Nacht der Leidenschaft

Titel: Nacht der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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besuchen. Sie schien sehr sicher zu sein, dass ich willkommen wäre. Und wie sich ja herausstellte“, diesen Zusatz konnte er sich nicht verkneifen, „hatte sie Recht.“
    Amanda warf ihm einen wütenden Blick zu. „Aber welche Veranlassung sollte sie haben, diese Verabredung zu treffen?“
    Jack zuckte unwillig mit den Schultern. Auch ihn beschäftigte diese Frage seit einigen Tagen. „Ich glaube nicht, dass es eine Veranlassung gegeben hat. Wie die meisten Frauen trifft sie wahrscheinlich Entscheidungen, die mithilfe männlicher Logik nicht nachzuvollziehen sind.“
    „Mrs. Bradshaw wollte sich einen Scherz mit mir erlauben“, meinte sie finster. „Vielleicht mit uns beiden.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich glaube nicht, dass dies ihre Absicht war.“
    „Was könnte es sonst gewesen sein?“
    „Sie sollten sie vielleicht fragen.“
    „Oli, das werde ich!” sagte sie drohend, sodass er lachen musste.
    „Aber was soll’s“, lenkte er ein, „so schlimm ist es ja nicht ausgegangen, oder? Keiner kam zu Schaden … und ich möchte doch betonen, dass sich die meisten Männer unter den gleichen Umständen nicht wie ein Gentleman zurückgehalten hätten …“
    „Wie ein Gentleman?“, flüsterte sie mit aufwallendem Zorn. „Besäßen Sie auch nur einen Funken Ehre oder Rechtschaffenheit, so hätten Sie sich sofort zu erkennen gegeben, als Sie meinen Irrtum bemerkten!“
    „Und Ihnen den Geburtstag verdorben?” Er sah sie mit gespieltem Entsetzen an und grinste, als er merkte, wie sich ihre kleinen, behandschuhten Hände angriffslustig zu Fäusten ballten. „Nicht ärgern“, besänftigte er sie. „Ich bin derselbe Mann, der ich an jenem Abend war, Amanda…“
    „Miss Briars“, berichtigte sie ihn wiederum.
    „Miss Briars, bitte sehr. Ich bin noch derselbe Mann, und ich habe Ihnen sehr gefallen. Sie haben jeden Grund, das Kriegsbeil zu begraben und Freundschaft zu schließen.“
    „O nein. Als Prostituierter gefielen Sie mir weit besser. Jetzt sind Sie nichts als ein betrügerischer, hinterlistiger Verleger. Und ich kann nicht mit einem Mann befreundet sein, der mich erpressen will. Außerdem werde ich Ihnen nicht erlauben, Eine unvollkommene Frau zu veröffentlichen. Eher verbrenne ich das Manuskript, als es in Ihren Händen zu sehen.“
    „Ich fürchte, dagegen können Sie nichts unternehmen.
    Sie können mich aber gern morgen in meinem Büro aufsuchen und mit mir über die Bearbeitung des Manuskripts sprechen.“
    „Wenn Sie meinen, dass ich auch nur im Entferntesten die Absicht habe …“, fuhr sie ihn aufgebracht an, schloss aber sofort wieder den Mund, als sie ihren Gastgeber, Mr. Talbot, auf sich zukommen sah Neugier stand dem Anwalt in Großbuchstaben ins Gesicht geschrieben. „Man hat mich als Vermittler zu Ihnen bestellt“, sagte er und gluckste leise. „Keinen Streit unter meinen Gästen! Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf. Sie beide sind nicht gut genug miteinander bekannt, um sich derart feindselig anzustarren.“
    Amanda glaubte an ihrer Wut zu ersticken. Ohne den Blick von Jack zu wenden, sagte sie zu Mr. Talbot: „Mir ist soeben klar geworden, Mr. Talbot, dass allein fünf Minuten Bekanntschaft mit Mr. Devlin ausreichen, die Geduld eines Heiligen auf die Probe zu stellen.“
    „Erheben Sie etwa den Anspruch, eine Heilige zu sein, Miss Briars?“, erwiderte Jack leise und dachte nicht daran, seine Belustigung zu verbergen.
    Sie errötete und presste die Lippen aufeinander. Als sie sich anschickte, eine wütende Schimpfkanonade auf Devlin loszulassen, unterbrach Mr. Talbot sie hastig. „Ah, Miss Briars“, rief er mit einem übertrieben herzlichen Lachen aus, „ich sehe, dass soeben gute Freunde von Ihnen – die Eastmans – eingetroffen sind. Ich bitte Sie, an meiner Seite als Gastgeberin die Honneurs zu machen!” Er warf Jack einen warnenden Blick zu und führte Amanda energisch fort.
    Bevor sie ihm den Rücken kehrte, flüsterte Jack ihr ins Ohr: „Morgen um zehn Uhr werde ich Ihnen eine Kutsche schicken.“
    „Ich werde nicht kommen“, stieß Amanda zwischen den Zähnen hervor. Sie entfernte sich stocksteif. Wenn nicht das wohlige Prickeln in den Brüsten gewesen wäre!
    Der Anblick ihres üppigen Dekolletees und der Wölbungen ihrer Brüste, die unter der bestickten schwarzen Seide verborgen waren, hatte Folgen. Eine brennende Hitze kroch unter Jacks Haut und nistete sich in den gefährlichsten Stellen seines Körpers ein. Unbekannte

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