Nacht der Leidenschaft
Zusammenarbeit. Außerdem liegt mir sehr am Herzen, dass unsere Beziehung freundschaftlich bleibt.“
Er blickte sie an, wie er es zuvor nie getan hatte. Die Mundwinkel zuckten, die Augen funkelten beinahe zornig.
„Freundschaft willst du also“, sagte er leise. „Und Zuneigung. Das ist alles, was du für mich empfindest?“
Amanda zwang sich, seinem Blick standzuhalten. „Ja.“
Ein bitterer Ausdruck überschattete seine Züge, was sie nicht ganz verstand. So sah ein Mann nur aus, wenn er tief verletzt worden war. Aber sie bedeutete ihm doch nicht so viel, überlegte sie, dass sie ihn mit ihren Worten derart treffen könnte. Wahrscheinlich war es sein verletzter Stolz.
„Es ist Zeit, auf Wiedersehen zu sagen“, flüsterte sie. „Das weißt du.“
Mit ausdruckslosem Gesicht starrte er sie an. „Wann werde ich dich wieder sehen?“, fragte er barsch.
„In einigen Wochen, vielleicht“, sagte sie zögernd. „Und dann werden wir hoffentlich in der Lage sein, uns als Freunde zu begegnen.“
Die Luft war mit einer schmerzlichen Stille erfüllt, bis Jack das Wort ergriff. „Dann wollen wir uns auf die gleiche Art verabschieden, wie wir begonnen haben“, murmelte er und griff mit groben Händen nach ihr. Wenn Amanda sich die Trennung eines Liebespaares vorgestellt oder in einem ihrer Romane beschrieben hatte, dann war da nie diese ungeschlachte Eindringlichkeit gewesen. Ihr kam es fast so vor, als wollte er ihr wehtun.
„Jack“, protestierte sie. Der Griff der Hände lockerte sich, aber er blieb fest.
„Ein letzter Beweis deiner Zuneigung ist doch wohl nicht zu viel verlangt, oder?” Er spreizte ihre Beine mit dem Knie und drang ohne Vorspiel mit einem heftigen Stoß in sie ein. Amanda hielt den Atem an, als er sein Glied tief in sie hineintrieb und sich in einem fordernden, harten Rhythmus bewegte. Ihre Lust entfachte sich und wuchs, die Hüften hoben sich bei jedem Stoß. Mit geschlossenen Augen spürte sie seinen Mund auf ihren Brüsten, der ihre Knospen umschloss. Abwechselnd biss er sie zart und liebkoste sie mit der Zunge. Sie drängte sich näher an ihn, bot ihm den Leib dar und verlangte mit jedem Nerv nach der warmen Schwere seines Körpers. Hungrig küsste er sie. Amanda stöhnte, als sie die Wellen eines Höhepunkts erfassten und sie brennend heiß durchströmten. Mit einer ruckartigen Bewegung zog er sich aus ihr zurück. Sein Atem rasselte in der Kehle, Krämpfe erschütterten ihn bei seiner eigenen Erlösung.
Für gewöhnlich hielt Jack sie nach dem Liebesakt fest in den Armen und streichelte sie. Dieses Mal aber drehte er sich zur Seite und verließ das Bett, den Atem laut ausstoßend.
Amanda biss sich auf die Lippen und rührte sich nicht, als Jack seine Kleider aufsammelte und sich schweigend anzog. Vielleicht war sie zu ungeschickt gewesen und hätte ihm ihr Problem besser erklären sollen? Wieso dieser unergründliche Zorn? Sie versuchte etwas zu sagen, aber die Kehle war ihr wie zugeschnürt. Sie brachte nur einen fremden, krächzenden Ton hervor.
Jack hatte diesen schwachen Laut gehört und warf ihr einen forschenden Blick zu. Der Schmerz, der in ihrem Gesicht geschrieben stand, schien ihn nicht zu besänftigen.
Endlich brach er das Schweigen. Die Worte, die er zwischen den zusammengepressten Zähnen hervorstieß, klangen kalt und steif. „Ich bin noch nicht mit dir fertig, Amanda. Ich warte.“
Nachdem er sie verlassen hatte, herrschte Stille in ihrem Schlafzimmer – so absolut, wie sie es noch nie erlebt hatte. Sie wickelte sich in die Laken, die noch die Wärme und den Duft seines Körpers ausströmten, und versuchte sich zu beruhigen, um einen klaren Gedanken zu fassen. Sie hatten sich weder ein Versprechen gegeben, noch waren sie Verpflichtungen eingegangen … keiner von ihnen hatte gewagt, an eine dauerhafte Beziehung zu glauben.
Sie hatte damit gerechnet, dass ihre endgültige Trennung von Jack sie schmerzen würde, aber diese abgrundtiefe Verlorenheit, die ihr das Gefühl gab, als wäre ein Teil von ihr amputiert worden, hatte sie nicht erwartet. In den kommenden Wochen und Monaten würde ihr bewusst werden, dass die Affäre mit Jack sie verändert hatte. Nie wieder würde sie die Gleiche sein. Im Augenblick wollte sie versuchen, die unerwünschten Einzelheiten loszuwerden, die ihr im Kopf herum spukten … Jacks dunkelblaue Augen, der Geschmack seines Mundes, die feuchte Wärme seiner Haut, wenn er auf ihr lag und sie liebte … seine tiefe Stimme, die ihr
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